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Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV

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Dr. Stefan Büchner · Der Feldberg <strong>zwischen</strong> Freizeitstress <strong>und</strong> Naturschutz – mit Schneekanonen auf Auerhühner?<br />

Naturschutzzentrums können die Besucher das Gebiet auf Schneeschuhen<br />

kennen lernen. Dabei steht nicht in erster Linie die naturschutzfachliche<br />

Belehrung im Vordergr<strong>und</strong>, sondern eher der Erlebnischarakter einer solchen<br />

Tour durch die tief verschneite Winterlandschaft. Die Vermittlung<br />

von für den Naturschutz relevanten Inhalten geschieht quasi nebenbei,<br />

„durch die Hintertür“.<br />

Im Gelände durch Pflöcke markierte Schneeschuhtrails ergänzen spätestens<br />

ab der Wintersaison 2002/2003 dieses Angebot für diejenigen, die<br />

ohne Führung durch das Gebiet wandern wollen. Die Routenführung<br />

wurde dabei sowohl hinsichtlich naturschutzfachlicher Vorgaben als auch<br />

bezüglich der für die Besucher interessanten Wegstrecken optimiert. Hierbei<br />

arbeiten Gemeinden, Naturschutzbehörden, Naturschutzzentrum <strong>und</strong><br />

Naturpark in vorbildlicher Weise zusammen.<br />

In ähnlicher Weise geht die Naturschutzverwaltung aktiv auf andere<br />

Freizeitsportler wie etwa die Radfahrer zu <strong>und</strong> erarbeitet in enger Kooperation<br />

mit den sportlichen Interessenvertretern Wegekonzepte <strong>und</strong> Informationsmaterialien.<br />

Das Image des Naturschutzes verbessern – Ausblick <strong>und</strong><br />

Hoffnung<br />

Wie erreichen wir es nun, dass die freizeit- <strong>und</strong> erlebnisorientierte Gesellschaft<br />

trotz der Dominanz anderer Themen bereit ist, den Naturschutz<br />

auch zukünftig als Gemeinschaftsaufgabe zu verstehen <strong>und</strong> sich dafür<br />

einzusetzen? Wie kann der Naturschutz selber zu dieser gesamtgesellschaftlichen<br />

Verankerung beitragen, selbstverständlich ohne dabei seine<br />

fachlich definierten Gr<strong>und</strong>lagen aus den Augen zu verlieren? Wie lassen<br />

sich die immer weiter gehenden Möglichkeiten gerade im Freizeitbereich<br />

<strong>und</strong> die, damit einhergehend, ständig steigenden Ansprüche an die Landschaft<br />

am <strong>und</strong> um den Feldberg mit dem dauerhaften Schutz bestimmter<br />

Arten oder Lebensraumtypen vereinbaren?<br />

Derzeit (Anfang 2002) gilt der Naturschutz – nicht nur, aber auch am<br />

Feldberg – immer noch vielen als der große „Verhinderer“, großflächige<br />

Schutzgebiete werden vorrangig als Störfaktoren der kommunalen Entwicklung<br />

verstanden. In der Förderung eines positiven Images großflächiger<br />

Naturschutzgebiete liegt eine der wesentlichen <strong>und</strong> vielversprechenden<br />

Aufgaben des Naturschutzes in den nächsten Jahren. Beispiele aus<br />

anderen B<strong>und</strong>esländern (z.B. Nationalpark Bayerischer Wald) <strong>und</strong> Staaten<br />

zeigen, dass hier gute Fortschritte möglich sind. „Der niederländische Naturschutz<br />

heißt die Menschen willkommen“ war eine gr<strong>und</strong>legende Erkenntnis<br />

einer Fachexkursion in die Niederlande: Besucherzentren, an-<br />

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