Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV
Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV
Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Dr. Hartmut Stahl, Christian Hochfeld<br />
Go for Green Gold – Ziele <strong>und</strong> Wege für die nachhaltige Gestaltung von Sportgroßveranstaltungen<br />
82<br />
Eine erste Abschätzung der klimawirksamen CO2-Emissionen ergibt folgendes<br />
Bild: Der An- <strong>und</strong> Abreiseverkehr von 3,5 Mio. geschätzten Zuschauern<br />
zu den 64 Begegnungen der Fußball-Weltmeisterschaft 2006<br />
verursacht Emissionen in Höhe von 120.000 Tonnen CO2. Dies entspricht<br />
den CO2-Emissionen von 50.000 Personenwagen bei durchschnittlicher<br />
Jahresfahrleistung in Deutschland. Für die Berechnungen wurde unterstellt,<br />
dass r<strong>und</strong> die Hälfte der Zuschauer nicht aus dem Austragungsort<br />
selbst kommt, sondern anreisen muss (r<strong>und</strong> 250 km) sowie dass die Anteile<br />
der zur An- <strong>und</strong> Abreise genutzten Verkehrsmittel (Modal Split) denen<br />
anderer Sportveranstaltungen (z.B. Fußballb<strong>und</strong>esligaspiele) entsprechen.<br />
Eine Analyse zur Wirkung von <strong>Umwelt</strong>schutzmaßnahmen im Verkehrsbereich<br />
zeigt, dass die CO2-Emissionen gegenüber dem Ausgangszustand<br />
deutlich gesenkt werden können (von ca. 120.000 auf ca. 90.000 Tonnen<br />
CO2, siehe Abbildung 3). Zur Erreichung von CO2-Reduktionszielen wurden<br />
dabei folgende Maßnahmen betrachtet:<br />
· Kombi-Eintrittskarten <strong>und</strong> Pauschalreiseangebote für die WM 2006 zur<br />
kostenlosen Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
· Ausbau der ÖPNV-Anbindung an die Stadien der Fußball-WM<br />
· Entwicklung innovativer, attraktiver Nahverkehrssysteme<br />
· Einsatz von Brennstoffzellen- oder Erdgasbussen<br />
· Einsatz von Grünem Strom für Bahn <strong>und</strong> ÖPNV (U-/S-Bahn, Straßenbahn)<br />
· Ausbau von Parkraummanagementsystemen an den Stadien<br />
Abbildung 3:<br />
CO 2-Emission beim An- <strong>und</strong> Abreiseverkehr zu Fußballspielen sowie Reduktionsziele<br />
Beispiel: Kohlendioxid<br />
Tonnen<br />
120.000<br />
80.000<br />
40.000<br />
0<br />
= Pkw-Verkehr<br />
von ca. 50.000<br />
Haushalten<br />
pro Jahr<br />
WM 2006<br />
<strong>Umwelt</strong>maßnahmen<br />
Vermeidungspotenziale