Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV
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Willi Loose · Freizeitverkehr<br />
122<br />
· BENACHTEILIGTE (BEN)<br />
Die BENACHTEILIGTEN fallen dadurch auf, dass bei ihnen ausgeprägte<br />
Lebensstileinstellungen fast vollständig fehlen.<br />
In dieser Gruppe sind Männer leicht überrepräsentiert. Sie sind<br />
überdurchschnittlich häufig nicht erwerbstätig <strong>und</strong> haben den<br />
größten Arbeiteranteil. Ein niedriges Haushaltsnettoeinkommen<br />
<strong>und</strong> niedrige Schulabschlüsse sind typisch. Mit 11% der Befragten<br />
ist dieses Lebensstilsegment die kleinste Gruppe.<br />
· TRADITIONELL-HÄUSLICHE (TRAD)<br />
Die TRADITIONELL-HÄUSLICHEN orientieren sich an Situationen der<br />
Sicherheit <strong>und</strong> vermeiden jegliche Risiken. Gr<strong>und</strong>sätzlich halten sie<br />
sich eher in ihrem vertrauten, sicheren Umfeld auf <strong>und</strong> stehen Unbekanntem<br />
reserviert gegenüber. Sie pflegen starke Vorbehalte<br />
gegenüber moderner Technik <strong>und</strong> orientieren sich an Langlebigkeit<br />
<strong>und</strong> Naturnähe.<br />
In dieser Gruppe sind ältere Personen sehr stark vertreten, 36% sind<br />
über 65 Jahre alt. Zwei Drittel der Gruppe sind nicht (mehr) berufstätig,<br />
niedrige Schulabschlüsse <strong>und</strong> ein geringes Haushaltseinkommen<br />
kennzeichnen dieses Lebensstilsegment. Dieser Gruppe gehören<br />
26% der Befragten an.<br />
Die Gruppen unterscheiden sich zum Teil deutlich in der Häufigkeit der<br />
ausgeübten Wegezwecke, in der Zielwahl <strong>und</strong> in der Präferenz für bestimmte<br />
Verkehrsmittel. Insgesamt lässt sich aus diesen Unterschieden eine<br />
gute Übereinstimmung <strong>zwischen</strong> Einstellungen <strong>und</strong> Mobilitätsorientierungen<br />
einerseits <strong>und</strong> dem tatsächlich realisierten Verkehrsverhalten<br />
ablesen.<br />
Abbildung 2 spiegelt das Verhältnis der Wegezahl im Freizeitverkehr zu<br />
den zusammengefassten Kategorien Arbeit/Ausbildung <strong>und</strong> private/Haushalts-Dienstleistungen<br />
wider. Die Bedeutung des Freizeitverkehrs im Vergleich<br />
zu den anderen Zwecken ist in der Gruppe FUN-ORIENTIERTE als<br />
spaß- <strong>und</strong> erlebnisorientierter Gruppe, die auch an den Werktagen regelmäßig<br />
in der Freizeit unterwegs ist, <strong>und</strong> in der Gruppe TRADITIONELL-<br />
HÄUSLICHE, die zu zwei Dritteln nicht (mehr) am Erwerbsleben teilnimmt,<br />
am höchsten. Bei den BELASTETEN-FAMILIENORIENTIERTEN nehmen sowohl<br />
Arbeitswege als auch Dienstleistungswege einen höheren Anteil als<br />
die Freizeitwege ein.