Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV
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Christian Hochfeld, Dr. Volker Strubel, Kirsten Havers<br />
<strong>Umwelt</strong>auswirkungen <strong>und</strong> Optimierungspotenziale von Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks<br />
70<br />
Vonseiten der Betreiber ist es erforderlich, <strong>Umwelt</strong>aspekte konsequenter<br />
in der Konzeption <strong>und</strong> beim Betrieb der Anlagen im Management zu<br />
integrieren. Insbesondere Kooperationen <strong>zwischen</strong> den Betreibern bieten<br />
unter <strong>Umwelt</strong>gesichtspunkten große Potenziale. Die Recherchen des Öko-<br />
<strong>Institut</strong>s haben gezeigt, dass hier akuter Handlungsbedarf besteht. Anforderungen<br />
an den Betreiber hinsichtlich der Berücksichtigung von <strong>Umwelt</strong><strong>und</strong><br />
Sozialkriterien bei der Konzeption <strong>und</strong> der Betriebsführung sollten<br />
stärker in die Planungs- <strong>und</strong> Genehmigungspraxis einbezogen werden.<br />
Auch hier bestehen bisher große Defizite (Spittler 2001).<br />
Generell sind die Rahmenbedingungen stärker darauf auszurichten,<br />
Fehlentwicklungen unter ökologischen Gesichtspunkten soweit wie möglich<br />
zu vermeiden. Aber nicht alle ökologischen <strong>und</strong> sozialen Belange eines<br />
Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks lassen sich in raumordnerischen <strong>und</strong> politischen<br />
Rahmenbedingungen festlegen. Ergänzend sollten weitere<br />
Regelungen durch privatrechtliche Vereinbarungen hinzukommen (Baumgartner<br />
2000).<br />
Obgleich die Diskussion um die <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> Sozialverträglichkeit von<br />
Erlebnis- <strong>und</strong> Freizeitparks schon seit langem kontrovers geführt wird, hat<br />
sich nur wenig zur systematischen Reduzierung der <strong>Umwelt</strong>belastungen<br />
getan. Dennoch ist diese Form der Freizeitanlage nicht generell zu kritisieren.<br />
Denn – im Vergleich zu diffusen <strong>Umwelt</strong>belastungen durch alternative<br />
Freizeitgestaltung – erscheint die Konzentration als eine Möglichkeit, potenzielle<br />
<strong>Umwelt</strong>belastungen wirksam zu reduzieren. Diese Entlastungen<br />
durch Substitution <strong>und</strong> Konzentration sind allerdings noch nicht nachzuweisen<br />
<strong>und</strong> sind mit der nachfragesteigenden Wirkung abzuwägen. Hier<br />
besteht aus Sicht des Öko-<strong>Institut</strong>s ein interessantes Forschungsfeld, das<br />
für die umwelt- <strong>und</strong> sozialverträgliche Konzeption in Zukunft wichtige<br />
Hinweise liefern kann, um diese stärker an den Anforderungen einer<br />
nachhaltigen Entwicklung orientieren zu können.<br />
Auf der Basis des heutigen Wissens können den Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks<br />
als „Kathedralen“ unserer <strong>Freizeitgesellschaft</strong> allerdings noch keine<br />
nachhaltigen Perspektiven bescheinigt werden.