Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV
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Christian Hochfeld, Dr. Volker Strubel, Kirsten Havers<br />
<strong>Umwelt</strong>auswirkungen <strong>und</strong> Optimierungspotenziale von Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks<br />
64<br />
Die Ansiedlung der Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks in ländlichen Regionen<br />
hat zur Folge, dass die durchschnittliche Anfahrtsentfernung in<strong>zwischen</strong><br />
beinahe 150-200 km entspricht (IfS 1994; eigene Recherchen des Öko-<br />
<strong>Institut</strong>s). Die Anbindung der Parks an die öffentlichen Verkehrsmittel ist<br />
in der Regel sehr schlecht 8 , sodass die meisten Besucher mit dem eigenen<br />
Pkw anreisen (mindestens 70% aller Besucher, Besetzungsgrad der Pkw<br />
<strong>zwischen</strong> 3 <strong>und</strong> 4 Personen). Abhängig von den Besucherzahlen ergibt<br />
sich daraus der hohe Energiebedarf für die An- <strong>und</strong> Abreise der Besucher.<br />
Ausstoß von Klimagasen <strong>und</strong> Luftschadstoffen Mit dem Energieverbrauch<br />
von Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks, resultierend aus dem Energieverbrauch<br />
zum Betrieb des Parks <strong>und</strong> dem Energieverbrauch zur An- <strong>und</strong><br />
Abfahrt der Besucher, korrelieren direkt die <strong>Umwelt</strong>wirkungen des<br />
Energieverbrauchs, insbesondere die Emissionen von Klimagasen <strong>und</strong><br />
Luftschadstoffen.<br />
Den größten Anteil an den Emissionen von Klimagasen <strong>und</strong> Luftschadstoffen<br />
nehmen, entsprechend dem Anteil am Energieverbrauch, die An<strong>und</strong><br />
Abreisen der Besucher ein, gefolgt von dem Anteil durch den Betrieb<br />
der Parkanlagen.<br />
Ein Freizeitpark mit einer Million Besucher im Jahr trägt über die An<strong>und</strong><br />
Abreise der Parkbesucher mit Kohlendioxidemissionen in der Größenordnung<br />
von 12.140 t/a zu den globalen Emissionen von Kohlendioxid<br />
bei 9 . Das entspricht den jährlichen Pro-Kopf-Emissionen von ca. 1.200 B<strong>und</strong>esbürgern.<br />
Gewichtung der <strong>Umwelt</strong>auswirkungen von Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnispark<br />
Die Ausführungen zeigen, dass<br />
· die Flächeninanspruchnahme <strong>und</strong> der Eingriff in die Landschaft,<br />
· der Energieverbrauch <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Emissionen von<br />
Klimagasen <strong>und</strong> Luftschadstoffen durch<br />
· die An- <strong>und</strong> Abreise der Besucher <strong>und</strong><br />
· den Betrieb der Parkanlagen<br />
die bedeutendsten <strong>Umwelt</strong>einflüsse der Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks darstellen.<br />
Hier verbergen sich sowohl beim Betrieb der bestehenden Freizeit-<br />
<strong>und</strong> Erlebnisparks als auch vor allem bei der Planung <strong>und</strong> Errichtung<br />
neuer Anlagen noch erhebliche Potenziale zur Reduzierung der <strong>Umwelt</strong>belastungen.<br />
8 „Die B<strong>und</strong>esbahn als Verkehrsmittel hat für Themenpark-Besucher fast eine Null-Attraktivität“ – „Das Auto liegt den freizeitmobilen<br />
Menschen einfach näher am Herzen.“ (Opaschowski 1998).<br />
9 Bei der Rechnung wurden folgende Annahmen getroffen: durchschnittliche Anreisedistanz 200 km; Modal Split: 80% Pkw<br />
(Besetzungsgrad 3 Pers.); 15% Bus (Besetzungsgrad 24 Pers.); 5% Bahn; Emissionsfaktoren entsprechend (UBA 2000).