Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV
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Betrieb der Spielstätten Ein weiterer wichtiger Baustein im Rahmen<br />
eines Nachhaltigkeitskonzeptes ist der Betrieb der Spielstätten. Dazu<br />
gehören auch wesentliche Themen, wie die Energieversorgung oder das<br />
Abfallmanagement. In Anlehnung an ein Öko-Audit für Betriebe wird für<br />
die Spielstätten ein Praxisleitfaden entwickelt, in dem „audit-spezifische“<br />
Arbeitsfelder aufgegriffen werden, wie z.B. Bestandsaufnahme, <strong>Umwelt</strong>politik<br />
oder -programm <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>managementsystem.<br />
Für das konkrete Beispiel Fußball bedeutet dies wiederum die Betrachtung<br />
der Fußballstadien. Im Rahmen einer Weltmeisterschaft kann ein<br />
modellhaftes Audit am Beispiel eines Stadionstandortes durchgeführt <strong>und</strong><br />
später auf andere Standorte übertragen werden. Der Betrachtungsrahmen<br />
kann sich dabei von den Themen Energie <strong>und</strong> Abfall über Regenwassernutzung<br />
<strong>und</strong> Rasenpflege bis hin zu Lebensmitteln aus ökologischem<br />
Landbau beim Catering erstrecken. Zu jedem einzelnen Punkt sind Ziele<br />
zu setzen <strong>und</strong> diese durch entsprechende Maßnahmen umzusetzen bzw.<br />
zu erfüllen. Im Sinne der Nachhaltigkeit gilt es, dabei einen offenen <strong>und</strong><br />
öffentlich kommunizierten Prozess unter Einbeziehung aller relevanten<br />
Akteure (z.B. Stadionbetreiber, Verein, Zuschauer, Anwohner) zu gestalten.<br />
Ausblick<br />
Dr. Hartmut Stahl, Christian Hochfeld<br />
Go for Green Gold – Ziele <strong>und</strong> Wege für die nachhaltige Gestaltung von Sportgroßveranstaltungen<br />
Sportliche Großveranstaltungen – gerade in der Größenordnung von<br />
Olympischen Spielen oder Fußball-Weltmeisterschaften – haben sehr lange<br />
Planungszeiträume. Die Welt, in der wir sie planen, wird nicht die Welt<br />
sein, in der die Veranstaltung dann stattfindet. Heute ist es „state of the<br />
art”, ein <strong>Umwelt</strong>konzept für größere Sportveranstaltungen zu erstellen<br />
<strong>und</strong> umzusetzen. Doch schon in einigen Jahren wird das nicht mehr reichen<br />
<strong>und</strong> man wird nach ganzheitlichen Nachhaltigkeitskonzepten, insbesondere<br />
für die ganz großen Sportereignisse fragen. Mit einer proaktiven<br />
Herangehensweise können die Veranstalter bzw. die veranstaltende Nation<br />
die von sich aus schon vorhandene Begeisterung für die Planung <strong>und</strong><br />
Durchführung dieser Veranstaltungen noch verstärken. Sie können mit<br />
dazu beitragen, Reputationsverluste zu vermeiden, indem sie neben der<br />
Sportbegeisterung auch ihre Verantwortung für Mensch <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> manifestieren.<br />
Die Verknüpfung zukünftiger Sportveranstaltungen mit dem Leitbild<br />
der nachhaltigen Entwicklung bietet die Chance, bei großen Bevölkerungsteilen<br />
(weltweit) das Konzept der Nachhaltigkeit an einem praktischen<br />
Beispiel zu vermitteln. Eine derartig breite <strong>und</strong> positive Außenwirkung<br />
für das Konzept der Nachhaltigkeit, wie sie über große<br />
Sportveranstaltungen möglich ist, ist wohl in kaum einer anderen Diszi-<br />
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