06.12.2012 Aufrufe

Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV

Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV

Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

(Baumgartner 2001). Wichtige Leitfragen dabei sind:<br />

Christian Hochfeld, Dr. Volker Strubel, Kirsten Havers<br />

<strong>Umwelt</strong>auswirkungen <strong>und</strong> Optimierungspotenziale von Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks<br />

· Werden die möglichen Auswirkungen auf die natürliche <strong>und</strong> soziale<br />

<strong>Umwelt</strong> hinreichend berücksichtigt?<br />

· Gibt es eine Lebensphasenplanung für das Projekt? Was geschieht bei<br />

Erschöpfung des Attraktionsgehalts (Umbauszenarien unter ökologischen<br />

Aspekten)?<br />

· Ist der Planungsprozess hinreichend transparent?<br />

Mögliche übergeordnete Leitlinien der Projektplanung <strong>und</strong> -leitung<br />

könnten sein:<br />

· Das Projekt steuert das Mögliche zur Schonung der <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> nachhaltigen<br />

Nutzung der regionalen Ressourcen bei.<br />

· Das Projekt vermeidet unzumutbare Verkehrsbelastungen <strong>und</strong> unerwünschte<br />

raumrelevante Effekte (z.B. Zersiedelung).<br />

Die Planung <strong>und</strong> Errichtung neuer Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks stellt neue<br />

Ansprüche an die Raumentwicklung <strong>und</strong> an die Raumplanung (Baumgartner<br />

2001). Es ist nicht zu erwarten, dass alle Aspekte proaktiv von den<br />

Planern <strong>und</strong> Betreibern aufgegriffen werden.<br />

Es gilt, den überregionalen <strong>und</strong> regionalen Entscheidungsträgern Leitlinien<br />

an die Hand zu geben, mithilfe derer sie identifizieren können, ob<br />

<strong>und</strong> wie ein Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnispark zur nachhaltigen Entwicklung beitragen<br />

kann oder aber ein Risiko für die ökologische, ökonomische oder<br />

soziokulturelle Identität einer Region darstellt.<br />

Dementsprechend ist es wichtig, dass die rechtlichen <strong>und</strong> politischen<br />

Rahmenbedingungen eine umweltgerechte Planung der Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks<br />

unterstützen. Hierbei ist die Umsetzung der IVU-Richtlinie<br />

(Richtlinie zur integrierten Vermeidung <strong>und</strong> Verminderung der <strong>Umwelt</strong>verschmutzung)<br />

in nationales Recht von besonderer Bedeutung. Sie sieht<br />

die Erweiterung des Anwendungsbereichs der <strong>Umwelt</strong>verträglichkeitsprüfung<br />

auch für Freizeitparks vor. Bisher spielten <strong>Umwelt</strong>aspekte bei der<br />

Planung <strong>und</strong> Zulassung der Parks nur eine unzureichende Rolle (IfS 1994).<br />

Der Effekt der Veränderung der rechtlichen Rahmenbedingungen auf die<br />

<strong>Umwelt</strong>auswirkungen durch Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks lässt sich derzeit<br />

noch nicht absehen. Dazu ist die nationale Umsetzung der Richtlinie noch<br />

zu neu. In diesem Kontext ist zu diskutieren, inwieweit Zielvorgaben der<br />

zulassenden Behörde, aber auch der Standortgemeinden hinsichtlich der<br />

Raumverträglichkeit <strong>und</strong> der <strong>Umwelt</strong>auswirkungen verbindlich festgeschrieben<br />

werden können. Noch fehlt hierzu ein Kriterienkatalog, der<br />

sinnvollerweise zu erarbeiten wäre.<br />

67

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!