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Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV

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Dr. Stefan Büchner · Der Feldberg <strong>zwischen</strong> Freizeitstress <strong>und</strong> Naturschutz – mit Schneekanonen auf Auerhühner?<br />

breitung verhalf, zusammen mit der klimatischen Situation, dem Feldberg<br />

zu seinem oft genannten Beinamen „subalpine Insel im Mittelgebirge“<br />

<strong>und</strong> war einer der wesentlichen Gründe für die Ausweisung des Naturschutzgebiets<br />

Feldberg im Jahre 1937 mit einer damals schon beachtlichen<br />

Größe von 3.250 Hektar. 1991 wurde das Naturschutzgebiet auf insgesamt<br />

4.226 Hektar erweitert.<br />

Von Hähnen <strong>und</strong> Spechten – Lebensraum für bedrohte Arten Nicht<br />

nur botanisch ist der Feldberg eine Besonderheit. Hier finden auch viele<br />

Tierarten einen Lebensraum, die in der intensiv genutzten Kulturlandschaft<br />

ansonsten selten geworden <strong>und</strong> oft sogar vom Aussterben<br />

bedroht sind.<br />

Besonderes Augenmerk des Naturschutzes erfahren darunter die so genannten<br />

Raufußhühner, deren bekanntester einheimischer Vertreter das<br />

imposante Auerhuhn ist (auch wenn die meisten Feldbergbesucher den<br />

scheuen Auerhahn wohl nur als eher mehr denn weniger verstaubtes Präparat<br />

aus der Gaststätte kennen). Noch stärker gefährdet ist das Haselhuhn,<br />

das im Schwarzwald nur noch vereinzelt vorkommt <strong>und</strong> akut vom<br />

Aussterben bedroht ist.<br />

Die Hauptverbreitungsgebiete dieser vorsichtigen Waldhühner decken<br />

sich am Feldberg nahezu vollständig mit den Waldflächen. Im Winter<br />

stellen gerade die auch von Freizeitsportlern gerne aufgesuchten, lichten<br />

Übergangsbereiche <strong>zwischen</strong> dem geschlossenen Wald <strong>und</strong> den Freiflächen<br />

wichtige Rückzugsräume des Auerhuhns dar.<br />

Eine weitere ornithologische Besonderheit ist, stellvertretend für viele<br />

andere Totholzbewohner <strong>und</strong> -nutzer, der sehr seltene Dreizehenspecht,<br />

der nach etwa 100-jähriger Abwesenheit seit einigen Jahren wieder am<br />

Feldberg beobachtet wird <strong>und</strong> vor allem auf einen hohen Totholzanteil in<br />

seinem Lebensraum angewiesen ist.<br />

Das Vorkommen dieser <strong>und</strong> weiterer bedrohter Arten führte dazu, dass<br />

das Gebiet als EU-Vogelschutzgebiet in die Vorschlagsliste für die Flora-<br />

Fauna-Habitat(FFH)-Gebietskulisse aufgenommen wurde. Als weitere im<br />

Bereich des Feldbergs ausgewiesene Schutzgebietskategorien sind Bannwald,<br />

Schonwald, Landschaftsschutzgebiet (LSG) <strong>und</strong> Vogelschutzgebiet<br />

nach der EU-Vogelschutzrichtlinie zu nennen. Auf eine nähere Betrachtung<br />

dieser Rahmenbedingungen muss hier verzichtet werden.<br />

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