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Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV

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Sigurd Agricola · Wirtschaftsfaktor Freizeitindustrie<br />

kehrsaufkommen, nicht aus der Welt geschafft. Großräumige Outdoormöglichkeiten<br />

unter Dach erzeugen jedoch, wie das Beispiel der neuen<br />

Schalke-Arena zeigt, etwa durch einen hohen Lärmpegel auch <strong>Umwelt</strong>probleme<br />

im Inneren oder fordern einen höheren Energiebedarf – siehe<br />

am Beispiel von Eis- <strong>und</strong> Skihallen die Eis- <strong>und</strong> Schneeherstellung. Die<br />

280 Einkaufszentren in Deutschland zeigen allenthalben das Eindringen<br />

der Erlebniskultur <strong>und</strong> von Freizeitangeboten. Eine Sonderform ist das<br />

Urban Entertainment Center, welches als in den USA entwickelte, erlebnisorientiert<br />

gestaltete, komplexe Anlage Handelsangebote mit Freizeiteinrichtungen<br />

auf einem Areal verbindet. Die Vermischung bedeutet<br />

nicht nur, dass die Handelsangebote Erlebniseinkauf ermöglichen, sondern<br />

dass auch die Freizeitangebote handelsorientiert betrieben werden<br />

(Merchandising). Angestrebt ist eine größtmögliche Vielfalt des Angebotes<br />

aus einem Guss in Planung <strong>und</strong> Management (deutsche Beispiele:<br />

CentrO Oberhausen; Stuttgart International).<br />

Trotz der nicht unerheblichen Risiken für den Einzelunternehmer bleibt<br />

auch in Zukunft die Investition in den Freizeitbereich wegen des hohen<br />

Besucher- <strong>und</strong> Ausgabenpotenzials hoch interessant.<br />

Freizeitmobilität Freizeit verbindet sich im Lauf der Zeit fast untrennbar<br />

mit Mobilität sowohl durch Fortbewegungsmittel als durch Medien<br />

(reale <strong>und</strong> virtuelle Mobilität). Dabei steigen die Distanzen (selbst für Ausflüge)<br />

wie auch die Geschwindigkeiten bis hin zu Echtzeitangeboten der<br />

Medien. Trotzdem verschwinden die traditionellen sozialen <strong>und</strong> kulturellen<br />

Bindungen nicht, wird weiterhin deren Wirksamkeit erwartet (z.B. verlässliche<br />

Zeitstrukturen, soziale Sicherung, Verwandtschaftsbeziehungen,<br />

Veranstaltungsbesuch<br />

in den letzten 2 Jahren mit mindestens 50 km Anreise in %<br />

2000 1999 1998<br />

Freizeitpark (z.B. Hansa Park, Euro Disney, Movie World) 8,4 8,5 7,8<br />

Musical (z.B. Cats, Miss Saigon, Starlight Express) 8,1 8,4 8,1<br />

Sportveranstaltung 8,1 8,2 7,7<br />

Verbrauchermesse 7,8 7,8 7,6<br />

Pop-Konzert 7,4 7,6 7,1<br />

Volksfest (z.B. Münchner Oktoberfest) 6,6 6,3 5,9<br />

klassisches Konzert/Theater/Oper 4,2 4,1 3,9<br />

kein Veranstaltungsbesuch 66,8 67,5 68,2<br />

1998 N = 28.633 Personen über 14 Jahre; 1999 N = 31.337 Personen über 14 Jahre;<br />

2000 N = 31.106 Personen über 14 Jahre<br />

Tabelle 10:<br />

Freizeitmobilität<br />

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Freizeit, 2000, nach Daten der Verbraucher-Analysen 1998, 1999 <strong>und</strong> 2000<br />

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