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Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV

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Martin Schmied, Christine Persitzky · Last Minute für den <strong>Umwelt</strong>schutz – Perspektiven für die Zukunft des Reisens<br />

150<br />

Verbraucheranalyse), wurden Vorschläge entwickelt, die dem Bedürfnis<br />

nach Ferne im Urlaub entgegenkommen: Neue integrierte Urlaubsangebote,<br />

die insbesondere auf Fernreisen zielen, sollen diese in ihrer Dauer<br />

verlängern <strong>und</strong> gleichzeitig in ihrer Anzahl verringern. Die Zielrichtung<br />

lässt sich am besten mit dem Slogan „Mehr Urlaub pro Reisekilometer“<br />

beschreiben.<br />

Der Handlungsansatz „Einheitliches Labelling“ greift die schon lange<br />

andauernde Diskussion über die ökologische Kennzeichnung touristischer<br />

Angebote auf. Aufbauend auf der aktuellen Diskussion, wurde die Einführung<br />

einer <strong>Umwelt</strong>dachmarke für touristische Unternehmen untersucht.<br />

Positive Effekte auf die <strong>Umwelt</strong> durch diese freiwilligen Maßnahmen<br />

sind in erster Linie bei den Unterkünften zu erwarten.<br />

Beim Handlungsansatz „Beeinflussung der Aktivitäten vor Ort“ – der<br />

sich sowohl auf Bauaktivitäten als auch auf Freizeitangebote für Urlauber<br />

am Urlaubsort bezieht – geht es vor allem um die weichen <strong>Umwelt</strong>faktoren<br />

(Landschaftsverschandelung, Overcrowding etc.). Angesprochen sind<br />

hier besonders die großen Reiseveranstalter, denen gute Einflussmöglichkeiten<br />

auf die Hotelbetriebe <strong>und</strong> die Infrastrukturplanungen in den Urlaubsgebieten<br />

zugeschrieben werden (Einsatz der Marktmacht im Sinne<br />

der <strong>Umwelt</strong>). Notwendig hierzu sind klare <strong>und</strong> verbindliche Leitlinien der<br />

Tourismusindustrie.<br />

Die beiden Handlungsansätze „Veränderung des Modal Split“ <strong>und</strong><br />

„Verbesserung der Nahzielvermittlung“ sollen in erster Linie Urlaubsgebiete<br />

stärker ins Blickfeld der Touristen bringen, die auch durch umweltfre<strong>und</strong>lichere<br />

Verkehrsmittel (Bahn, Reisebus) erreicht werden können. Im<br />

Bereich der Nahzielvermittlung wird hierbei insbesondere auf den Einsatz<br />

moderner Kommunikationsmittel (Internet) gesetzt.<br />

Eine erste Wirkungsabschätzung dieser Handlungsansätze zeigt, dass sie<br />

durchaus einen nennenswerten Beitrag zur Entwicklung eines umweltfre<strong>und</strong>lichen<br />

Tourismus leisten können. Sie reichen in ihrer Wirkung jedoch<br />

nicht aus, die durch die Wachstumsdynamik der Fernreisen verursachten<br />

Mehrbelastungen aufzufangen.<br />

Perspektiven für die Zukunft des Reisens<br />

Aus den Projektergebnissen lässt sich das folgende Resümee ziehen:<br />

· Die <strong>Umwelt</strong>belastungen durch die Urlaubsreisen der B<strong>und</strong>esbürger<br />

werden im Trend insgesamt stark zunehmen.

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