Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV
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Martin Schmied, Christine Persitzky · Last Minute für den <strong>Umwelt</strong>schutz – Perspektiven für die Zukunft des Reisens<br />
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Verbraucheranalyse), wurden Vorschläge entwickelt, die dem Bedürfnis<br />
nach Ferne im Urlaub entgegenkommen: Neue integrierte Urlaubsangebote,<br />
die insbesondere auf Fernreisen zielen, sollen diese in ihrer Dauer<br />
verlängern <strong>und</strong> gleichzeitig in ihrer Anzahl verringern. Die Zielrichtung<br />
lässt sich am besten mit dem Slogan „Mehr Urlaub pro Reisekilometer“<br />
beschreiben.<br />
Der Handlungsansatz „Einheitliches Labelling“ greift die schon lange<br />
andauernde Diskussion über die ökologische Kennzeichnung touristischer<br />
Angebote auf. Aufbauend auf der aktuellen Diskussion, wurde die Einführung<br />
einer <strong>Umwelt</strong>dachmarke für touristische Unternehmen untersucht.<br />
Positive Effekte auf die <strong>Umwelt</strong> durch diese freiwilligen Maßnahmen<br />
sind in erster Linie bei den Unterkünften zu erwarten.<br />
Beim Handlungsansatz „Beeinflussung der Aktivitäten vor Ort“ – der<br />
sich sowohl auf Bauaktivitäten als auch auf Freizeitangebote für Urlauber<br />
am Urlaubsort bezieht – geht es vor allem um die weichen <strong>Umwelt</strong>faktoren<br />
(Landschaftsverschandelung, Overcrowding etc.). Angesprochen sind<br />
hier besonders die großen Reiseveranstalter, denen gute Einflussmöglichkeiten<br />
auf die Hotelbetriebe <strong>und</strong> die Infrastrukturplanungen in den Urlaubsgebieten<br />
zugeschrieben werden (Einsatz der Marktmacht im Sinne<br />
der <strong>Umwelt</strong>). Notwendig hierzu sind klare <strong>und</strong> verbindliche Leitlinien der<br />
Tourismusindustrie.<br />
Die beiden Handlungsansätze „Veränderung des Modal Split“ <strong>und</strong><br />
„Verbesserung der Nahzielvermittlung“ sollen in erster Linie Urlaubsgebiete<br />
stärker ins Blickfeld der Touristen bringen, die auch durch umweltfre<strong>und</strong>lichere<br />
Verkehrsmittel (Bahn, Reisebus) erreicht werden können. Im<br />
Bereich der Nahzielvermittlung wird hierbei insbesondere auf den Einsatz<br />
moderner Kommunikationsmittel (Internet) gesetzt.<br />
Eine erste Wirkungsabschätzung dieser Handlungsansätze zeigt, dass sie<br />
durchaus einen nennenswerten Beitrag zur Entwicklung eines umweltfre<strong>und</strong>lichen<br />
Tourismus leisten können. Sie reichen in ihrer Wirkung jedoch<br />
nicht aus, die durch die Wachstumsdynamik der Fernreisen verursachten<br />
Mehrbelastungen aufzufangen.<br />
Perspektiven für die Zukunft des Reisens<br />
Aus den Projektergebnissen lässt sich das folgende Resümee ziehen:<br />
· Die <strong>Umwelt</strong>belastungen durch die Urlaubsreisen der B<strong>und</strong>esbürger<br />
werden im Trend insgesamt stark zunehmen.