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Thesis - RWTH Aachen University

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86 4.2 Hindernisvermeidung<br />

Wählt man dabei das Weltkoordinatensystem {W } als das Kamerasystem bei der zweiten Aufnahme<br />

aus, dann ergibt Gleichung 4.19 bei bekannter Lageänderung der Kamera die Koordinaten der<br />

Raumpunkte relativ zur zweiten, aktuellen Kameraposition.<br />

Aus den berechneten 3D-Koordinaten der Raumpunkte werden anschließend die drei von der Kameraposition<br />

aus sichtbaren Oberflächen der Hindernisse rekonstruiert und ihre Schwerpunkte sowie<br />

der Schwerpunkt des Hindernisses berechnet. Für die Lokalisierung der Auflageoberfläche sind drei<br />

Punkte notwendig, die zu dieser Oberfläche gehören. Da alle Hindernisse auf der Auflageoberfläche<br />

positioniert sind, kann man drei der gefunden Raumpunkte der Hindernisse mit der kleinsten<br />

z-Koordinate wählen; diese müssen dann auf der Auflageoberfläche liegen. Durch diese Punkte wird<br />

die Ebenengleichung der Auflageoberfläche aufgestellt.<br />

Da die Lokalisierung der Hindernisse von Gleichungssystem 4.17 und daher von der Änderung der<br />

Kameralage abhängig ist, muss diese genau bekannt sein, um die Objekte robust im Raum zu lokalisieren.<br />

Insbesondere bei kleiner Lageänderung der Kamera haben Positionsungenauigkeiten einen<br />

großen Einfuß bei den Berechnungen. Experimente haben gezeigt, dass eine Verschiebung der Kamera<br />

um mindestens 6 cm stattfinden muss, um die Objekte robust zu lokalisieren. Die besten Ergebnisse<br />

sind mit einer Kameraverschiebung von 10 cm erzielt worden 14 ; in diesem Fall lag der Lokalisierungsfehler<br />

im Bereich von 3 cm für die Greiferkamera und 2 cm für die Bordkamera 15 . Während dieser<br />

Fehler für die Zielführung sich als zu groß erwiesen hat, ist er bei den hindernisvermeidenden Verhalten,<br />

die keine große Genauigkeit erfordern, um eine Ausweichbewegung zu berechnen, akzeptabel.<br />

4.2.2 Hindernisvermeidung des Greifers<br />

Die Hindernisvermeidung des Greifers ist eines der beiden in dieser Arbeit entwickelten hindernisvermeidenden<br />

Verhalten, die den Manipulator vor Kollisionen schützen sollen. Das Verhalten verwendet<br />

die Bilder der Greiferkamera, um einen auf den Greifer bezogenen Ausweichpfad zu erstellen. Der<br />

Ablauf des Verhaltens ist in Abbildung 4.11 dargestellt. Die Merkmalsextraktion hat die Aufgabe, die<br />

Objekte im Raum nach Abschnitt 4.2.1 zu lokalisieren und anschließend die für die Steuerungskomponente<br />

erforderlichen Merkmale zu extrahieren. Die Steuerungskomponente, die aus einem lernfähigen<br />

Neurofuzzy-System besteht und in der virtuellen Umgebung erlernt wird, erzeugt für jedes<br />

Hindernis einen Ausweichvektor. Die sich ergebenden Vektoren werden anschließend interpoliert und<br />

in einem Pfad für den Manipulator umgewandelt.<br />

Merkmalsextraktion<br />

Die Merkmalsextraktion verläuft nach dem in Abschnitt 4.2.1 beschriebenen Ansatz. Nach dem dort<br />

vorgestellten Verfahren ist für die Objektlokalisierung die Kenntnis der Lageänderung der Kamera<br />

T die aus der Kinematik des Mani-<br />

notwendig, um Gleichungssystem 4.17 lösen zu können 16 . Sei MB<br />

G1<br />

14 Eine größere Kameraverschiebung hatte als Resultat, dass die Abbildung der Szene in den beiden Aufnahmen große<br />

Unterschiede aufweist. In diesem Fall ergeben sich bei der Korrespondenzsuche falsche Korrespondenzen zwischen den<br />

extrahierten Eckpunkten und dadurch Fehler bei der Lokalisierung der Hindernisse im Raum.<br />

15 Zur weiteren Reduzierung des Fehlers ist eine größere Genauigkeit bei der Positionierung der Kameras notwendig.<br />

Dies wird jedoch in dieser Arbeit durch die verwendete Hardware begrenzt. Alternativ könnten Verfahren aus der 3D<br />

Rekonstruktion zur Schätzung der Kamerapositionen aus den Aufnahmen bzw. der Einsatz einer festen Stereokamera den<br />

Fehler weiter reduzieren.<br />

16 Dabei werden die Aufnahmen vor und nach der letzten Greiferbewegung verwendet.

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