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Thesis - RWTH Aachen University

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5.3 Verhaltenskoordination 115<br />

5.3.4 Modellierung der Unsicherheit von Merkmalswerten<br />

Die Elemente der Merkmalsvektoren können nicht immer exakt bestimmt werden, sondern unterliegen<br />

Rauschen bzw. Unsicherheiten wegen Überlappungen oder Schattenbildung in den Aufnahmen.<br />

Dadurch sind die genauen Werte der Merkmale nicht ermittelbar; sie können nur mit einem ungenauen<br />

Mittelwert und einer zugehörigen Standardabweichung angegeben werden. Es ist wünschenswert,<br />

diese Unsicherheit auch bei der Inferenz mitwirken zu lassen. So würde normalerweise bei der Eintragung<br />

eines Merkmalswertes derjenige Zustand des Merkmalsknotens als beobachtet ausgewählt werden,<br />

dessen zugehöriges Intervall den Merkmalswert enthält. Liegt jedoch der beobachtete Wert nahe<br />

an einer Intervallsgrenze, ist es sinnvoller, beide Intervalle mit einer entsprechenden Wahrscheinlichkeitsangabe<br />

als beobachtet auszuwählen. Dadurch wird die Ungenauigkeit der Merkmalsextraktion<br />

bei der Inferenz berücksichtigt und beide Möglichkeiten werden bei der Entscheidungsfindung einbezogen.<br />

Aus diesem Grund wird eine gaußsche Wahrscheinlichkeitsverteilung für die Elemente des Merkmalsvektors<br />

mit dem als Messwert gegebenen Mittelwert µ und einem empirisch bestimmten Standardabweichungswert<br />

σ verwendet. Die Wahrscheinlichkeitsangaben für die einzelnen Intervalle werden<br />

aus der durch die jeweiligen Intervallsgrenzen eingeschlossenen Fläche unter der gaußschen Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion<br />

errechnet. Mit der zugehörigen Verteilungsfunktion Φ(x, µ, σ) und den<br />

Intervallgrenzen (k1, ..., kn+1) für n diskrete Intervalle ergibt sich der Wert der Wahrscheinlichkeitsangabe<br />

für einen Zustand Zj des Knotens wie folgt:<br />

p(Z = Zj) = Φ(kj+1, µ, σ) − Φ(kj, µ, σ) (5.4)<br />

5.3.5 BBN der Hindernisvermeidung des Greifers<br />

Situationen, in denen die Hindernisvermeidung angewandt wird, zeichnen sich durch die Abstände<br />

des Greifers zu den möglichen Hindernissen sowie durch den Winkel des Bewegungsvektors des<br />

Greifers zu den Richtungsvektoren der Hindernisse aus. Kollisionsgefahr besteht beispielsweise bei<br />

einem geringen Abstand dGH vom Greifer zum nächsten Hindernis. Weiterhin weist ein in Richtung<br />

des Hindernisses deutender Bewegungsvektor des Greifers auf eine potentielle Kollision hin; je<br />

kleiner dann der relative Winkel φGH des Bewegungsvektors zum Positionsvektor des Hindernisses<br />

im System des Greifers ist, desto größer ist die Kollisionsgefahr. Eine ähnliche Bedeutung hat die<br />

Änderung des Abstandes zwischen Greifer und Hindernis ˙ dGZ. Ist sie negativ, bewegt sich der Manipulator<br />

auf ein Hindernis zu; ein positiver Wert kennzeichnet einen vom Hindernis abgewandten<br />

Pfad. Entsprechende Merkmale werden zur Bestimmung der Kollisionsgefahr mit der Auflageebene<br />

benutzt. Zusätzlich zu den beschriebenen Merkmalen ist hier auch der Abstand des Greifers zum<br />

Ziel entscheidend. Befindet sich der Greifer nah am Zielobjekt, dann darf trotz geringem Abstand zur<br />

Auflageebene keine Hindernisvermeidung angewandt werden.<br />

Der Merkmalsvektor �s ′ HG am Eingang beinhaltet Einträge, die die obigen Beziehungen zum Ausdruck<br />

bringen:<br />

�s ′ HG = (dGZ, dGH, ˙ dGH, φGH, dGT , φGT ) T<br />

(5.5)<br />

Die Elemente von �s ′ HG sowie die zugehörigen Diskretisierungsintervalle sind in Tabelle 5.3 aufgeführt.<br />

Durch eine nicht äquidistante Einteilung der Diskretisierungsintervalle und insbesondere durch die<br />

höhere Auflösung der kritischen Bereiche in der Nähe der Hindernisse wird eine ausreichende Ge-

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