Thesis - RWTH Aachen University
Thesis - RWTH Aachen University
Thesis - RWTH Aachen University
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
C.1 Theoretische Grundlagen der Manipulatorkinematik 187<br />
Für die Beschreibung der Kinematik eines Manipulators wird jedem Gelenk ein Koordinatensystem<br />
zugeordnet und seine Lageänderung bezüglich des vorherigen Gelenkes beschrieben. Als Manipulator-Basis<br />
wird ein Segment 0 vereinbart, das selbst keine Bewegungsmöglichkeit besitzt und dessen<br />
Position von den Bewegungen der Gelenke nicht beeinflußt wird. Segment 0 dient zur Plazierung des<br />
Roboterarmes in dem umgebendem System. Dadurch kann die Position des letzten, n-ten Gelenkes<br />
(Greifer) über die nacheinanderfolgende Berechnung der Position der i vorherigen Gelenke,bezüglich<br />
der Manipulator Basis berechnet werden. Durch die Beschreibung der Robotergelenke im Koordinatensystem<br />
des direkten Vorgängergelenkes erhält man eine Darstellung für die Transformationmatrix<br />
0<br />
nT des letzten Gelenkes zur Manipulator Basis. 0 nT ist nur noch von den Gelenkwinkeln abhängig<br />
und ist durch eine einfache Matrixmultiplikation zu berechnen:<br />
0<br />
n T = 0 1 T 1 2<br />
n−1<br />
T . . . n T (C.16)<br />
wobei i−1<br />
i T die homogene Transformationsmatrix des Koordinatensystems des Gelenkes i zu Gelenk<br />
i−1 ist. Entsprechend ist die Lage des i-ten Gelenkes zur Manipulator-Basis, die mit 0 gekennzeichnet<br />
ist:<br />
0<br />
i T = 0 1 T 1 2<br />
i−1<br />
T . . . T (C.17)<br />
Um die geometrische Beziehungen zwischen den Koordinatensystemen des Roboterarmes zu beschreiben,<br />
hat sich im Laufe der Zeit ein Verfahren durchgesetzt, das ursprünglich von Denavit und<br />
Hartenberg [DH55] zur Beschreibung von starren mechanischen Körpern eingeführt wurde. Abhängig<br />
davon, ob man die Koordinatensysteme relativ zum vorherigen Gelenk definiert bzw. auch das nächste<br />
Gelenk bei der Definition verwendet, unterscheidet man zwischen dem DH- und dem modifizierten<br />
DH-Verfahren.<br />
Dabei werden die Koordinatensysteme nach einer bestimmten Vorschrift pro Gelenk definiert. Die<br />
zi-Achse des Koordinantensystems des i-ten Gelenkes stimmt mit der Rotationsachse des Gelenkes i<br />
(DH) bzw. i + 1 (modifiziertes DH) überein. Die xi-Achse ist dann senkrecht zur Ebene von zi und<br />
zi+1 (DH) bzw. zi und zi−1 (modifiziertes DH) mit Richtung von i zu i + 1 definiert. Die yi-Achse<br />
wird nach einem rechtshändigen Koordinatensystem definiert. Abbildung C.6 zeigt die Koordinatensysteme<br />
der Gelenke des bei in dieser Arbeit eingesetzten Manipulators, während Abbildung C.7 die<br />
Koordinatensysteme zweier nacheinanderfolgender Gelenke im allgemeinen Fall präsentiert.<br />
Die Parameter des Verfahrens drücken die geometrischen Beziehungen zwischen den Koordinatensystemen<br />
bzw. ihre relative Lage aus. Pro Gelenk und Koordinatensystem sind vier Parameter definiert<br />
(Abbildung C.7):<br />
ai ist die Distanz von zi zu zi+1 entlang der Achse xi.<br />
αi ist der Winkel zwischen zi und zi+1 um xi.<br />
θi ist der Winkel zwischen xi und xi−1 um zi 4 .<br />
di ist die Distanz von xi zu xi−1 entlang zi.<br />
Dann ergibt sich die Lage des Koordinatensystems des Gelenkes i zu Gelenk i − 1 nach:<br />
⎡<br />
⎤<br />
cos(θi) − sin(θi) 0 ai−1<br />
⎢<br />
i−1<br />
i T = ⎢sin(θi)<br />
cos(αi−1) cos(θi) cos(αi−1) − sin(αi−1) − sin(αi−1) di ⎥<br />
⎣sin(θi)<br />
sin(αi−1) cos(θi) sin(αi−1) cos(αi−1) cos(αi−1) di ⎦<br />
0 0 0 1<br />
4 Bei Manipulatoren mit ausschließlich rotatorischen Gelenken entspricht θi dem Winkelwert von Gelenk i.<br />
i<br />
(C.18)