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Thesis - RWTH Aachen University

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4.3 Pfadplanung im lokalen Manipulationsraum 103<br />

entfernt. Alle restliche Punkte, die näher zu Mi liegen als kD2, verbindet man mit Mi über eine Kante.<br />

Danach wird einer der verbundenen Punkte ausgewählt und der Vorgang wird wiederholt, bis alle<br />

Punkte bearbeitet sind. Die Punkte, die nicht entfernt wurden, bilden dann die Knoten, ihre Verbindungen<br />

miteinander die Kanten des Graphen.<br />

Anschließend findet die Wegesuche im Graphen statt. Der berechnete Weg muss möglichst kurz sein;<br />

gleichzeitig muss der Greifer genügend Abstand zu Hindernissen bewahren, damit die Ausweichmöglichkeit<br />

des Roboters in der Nähe von Hindernissen nicht eingeschränkt wird. Der Roboterarm sollte<br />

enge Passagen möglichst vermeiden solange zwar längere dafür aber sichere Wege vorhanden sind.<br />

Deswegen werden die Kanten des Graphen gewichtet. Die Gewichtung einer Kante gij hängt sowohl<br />

von der geometrischen Entfernung der zugehörigen Punkte Mi und Mj zueinander, als auch von ihrer<br />

Distanz zum nächsten Hindernis ab.<br />

�<br />

gij =<br />

((xi − xj) 2 + (yi − yj) 2 + (zi − zj) 2 ) wi + wj<br />

2<br />

= | MB �pi − MB �pj |<br />

�<br />

( wi + wj<br />

) (4.34)<br />

2<br />

wobei W �pl = (xl, yl, zl) T die Position von Ml im Suchraum ist und wl ein Maß der Hindernisentfernung:<br />

wl = max(1, kDF (1 − dOMl )) (4.35)<br />

Dabei ist kDF eine Konstante und dOMl die Distanz von Punkt Ml von der nächsten Hindernisumrandung,<br />

die nach dem Verfahren in Abschnitt 4.2.3 berechnet wird. Durch Gleichung 4.34 werden<br />

Kanten in der Nähe von Hindernissen schlechter bewertet, um geometrisch längere Wege in größerer<br />

Entfernung von Hindernissen zu bevorzugen.<br />

Der kürzeste Weg im Graph wird nach dem Algorithmus von Dijkstra [Dij59] ermittelt. Der Graph<br />

wird dazu in einen Baum umgewandelt, in dem jeder Knoten über den kürzesten Weg mit dem Ziel<br />

verbunden ist. Daher kann auf Neuberechnung des Graphen verzichtet werden, wenn ein Weg von<br />

einer neuen Anfangsposition zur selben Zielposition berechnet werden soll.<br />

Die Qualität des ermittelten Pfades ist von der Genauigkeit der Hindernislokalisierung mit der Bordkamera<br />

abhängig. Ist der Lokalisierungsfehler gering, dann führt der ermittelte Pfad kollisionsfrei zur<br />

Zielposition. Je ungenauer jedoch die Lokalisierung, desto wahrscheinlicher werden Kollisionen mit<br />

Hindernissen. Da beim Pfadplanungsverhalten keine bildgestützte Regelung des Greifers beim Erreichen<br />

der Zielposition stattfindet, verursacht eine fehlerbehaftete Objektlokalisierung einen Misserfolg<br />

beim Greifen. Verlässt weiterhin der Manipulator den vom Planungsverhalten ermittelten Pfad,<br />

dann können nur die reaktiven Hindernisvermeidungsverhalten Kollisionen mit Objekten verhindern.<br />

Deshalb sind die reaktive Verhalten notwendig, um anhand der aktuellen Kameradaten den vom Pfadplanungsverhalten<br />

vorgeschlagenen Pfad anzupassen bzw. zu korrigieren.<br />

4.3.3 Überprüfung der Stützstellen des Pfades<br />

Nachdem ein Pfad für den Greifer gefunden ist, muss man anhand der inversen Kinematik überprüfen,<br />

ob die kartesischen Stützstellen des Pfades vom Manipulator erreichbar sind, d.h ob die Gelenkstellungen<br />

es dem Greifer erlauben, die berechnete Position anzunehmen 27 . Die Stützstelle wird als<br />

unerreichbar deklariert, falls die inverse Kinematik keine Lösung liefert, oder die Lösung zu Selbstkollisionen<br />

der Manipulatorsegmente führt. Das Verhalten platziert ein virtuelles Hindernis an der<br />

27 Gleichungen C.20-C.25 im Anhang C.1.

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