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Thesis - RWTH Aachen University

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6 1.2 Mobile Manipulation mit Hindernisvermeidung<br />

Aus diesem Grund wurde in dieser Arbeit eine Architektur entworfen und implementiert, die aus<br />

drei hierarchischen Ebenen besteht (Abbildung 1.5). Die reaktive Ebene beinhaltet einfache, spezialisierte<br />

Module, die die Sensoren bzw. Kameras mit den entsprechenden Aktuatoren verbinden.<br />

Dadurch kann der Roboter sofort auf Änderungen der Umgebung reagieren. Diese Module realisieren<br />

die elementaren Verhalten (Behaviours) [Bro91] des mobilen Manipulators und sind entweder explizit<br />

programmiert oder mit neuronalen Netzen erlernt. Sie setzen die Information der Kameras ein, um<br />

den Manipulator zum Ziel zu führen, das Objekt im Sichtfeld der Greiferkamera zu halten oder den<br />

Greifer bzw. die Manipulator-Segmente vor Kollisionen zu bewahren.<br />

Bild−<br />

verarbeitung<br />

Aufgabe<br />

Planer<br />

Planungsschritte<br />

Koordinationsmechanismus<br />

Verhalten<br />

Deliberative<br />

Ebene<br />

Vermittelnde<br />

Ebene<br />

Reaktive<br />

Ebene<br />

Pfad−<br />

regler<br />

Abbildung 1.5: Realisierte drei-Ebenen Architektur.<br />

Die hierarchisch höchste, deliberative Ebene zerlegt eine Aufgabe in eine Reihenfolge von Planungsschritten<br />

für den Manipulator und die mobile Plattform. Hier arbeitet ein symbolischer Planer strategische<br />

Pläne aus und setzt Zwischenziele, indem er die Pläne auf ihre Wirkung in die Zukunft<br />

projiziert. Die Zwischenziele bestehen aus Sequenzen von Planungsschritten, deren Ausführungsreihenfolge<br />

von den Ergebnissen der ausgeführten Aktionen abhängt. Diese Aufteilung vereinfacht die<br />

Komplexität der Planung und ermöglicht einerseits eine zielstrebige, globale Planung, die auch für<br />

komplexe Aufgaben Lösungen findet, und andererseits eine schnelle Anpassung existierender Pläne<br />

an unvorhersehbare Ereignisse auf lokaler Ebene.<br />

Als Verbindung dieser zwei Ebenen dient eine dritte, vermittelnde Ebene, die anhand des auszuführenden<br />

Planungsschrittes die entsprechenden Verhalten auswählt und aktiviert. Auf dieser Ebene ist auch<br />

ein Koordinationsmechanismus implementiert, der die Ausgaben der aktiven bildgestützten Verhalten<br />

auf Basis der vorliegenden Aufnahmen gewichtet und fusioniert. Dadurch kann der Roboterarm zum<br />

Ziel geführt werden, während zugleich der Greifer und die Manipulatorsegmente Hindernisse vermeiden<br />

und die Roboterkamera das Ziel in ihrem Sichtfeld behält. In ähnlicher Weise werden auch die<br />

reaktiven Verhalten der mobilen Plattform koordiniert 1 . Die Koordination von mobiler Plattform und<br />

Manipulator miteinander findet über die Ausführungsreihenfolge der Planungsschritte statt, die in der<br />

deliberativen Ebene festgelegt wird.<br />

Sowohl die bildgestützten Verhalten wie auch der Koordinationsmechanismus werden in einer virtuellen<br />

Umgebung mit Modellen der Objekte und des eingesetzten Serviceroboters trainiert und evaluiert.<br />

1 Auf der mobilen Plattform kommt für die reaktive und die vermittelnde Ebene der Ansatz von Pauly zum Einsatz.<br />

Der interessierte Leser kann eine genaue Beschreibung in [Pau98] finden.

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