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Thesis - RWTH Aachen University

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208 C.7 Bayesian Belief Networks<br />

C.7 Bayesian Belief Networks<br />

Ein Bayesian Belief Network (BBN) ist ein gerichteter azyklischer Graph (Directed Acyclic Graph -<br />

DAG), der die Verbundwahrscheinlichkeit eines Ereignisses, das von mehreren Zufallsvariablen abhängt,<br />

effizient repräsentiert [Cha91]. Bestandteile eines BBN sind Knoten, die Zufallsvariablen darstellen,<br />

und gerichtete Kanten, die Abhängigkeiten zwischen den Knoten modellieren. Die Zufallsvariablen<br />

können sowohl unendlich viele Werte mit einer kontinuierlichen Wahrscheinlichkeitsverteilung<br />

oder eine endliche Anzahl von Zuständen mit einer diskreten Wahrscheinlichkeitsverteilung<br />

annehmen. Häufig wird auch der Sonderfall eines boolschen Knotens mit zwei diskreten Zuständen<br />

verwendet.<br />

Eine Zufallsvariable hängt von den Zuständen seiner Vorgängerknoten im Graphen ab. Besitzt sie<br />

keinen Vorgänger, ist sie stochastisch unabhängig. Die zugehörige bedingte Wahrscheinlichkeitsverteilung<br />

wird im kontinuierlichen Fall als Funktion und im diskreten in der so genannten Conditional<br />

Probability Table (cpt) angegeben. Diese enthält für jede mögliche Kombination der Zustände der<br />

Vorgängerknoten die entsprechenden Wahrscheinlichkeiten für die Zustände des betreffenden Knotens.<br />

Damit lässt sich nach Heckerman [Hec95] ein BBN für eine Menge von Variablen {Z1, . . . , Zn}<br />

definieren durch (Abbildung C.18):<br />

• eine Netzwerkstruktur, welche die Abhängigkeiten zwischen den Zufallsvariablen beschreibt,<br />

und<br />

• eine Menge von bedingten Wahrscheinlichkeiten, welches einer cpt pro Knoten entspricht.<br />

p(C|A,B)<br />

p(C|−A,B)<br />

p(C|A,−B)<br />

p(C|−A,−B)<br />

p(A) p(B) p(D)<br />

A B D<br />

cpt Knoten C<br />

cpt Knoten E<br />

C E<br />

p(E|B,D)<br />

p(E|−B,D)<br />

p(E|B,−D)<br />

p(E|−B,−D)<br />

Abbildung C.18: Beispiel eines Bayesian Belief Networks<br />

Im Allgemeinen wird die Wahrscheinlichkeit für ein Verbundereignis mit der Kettenregel berechnet:<br />

p(Z1, Z2, . . . , Zk) = p(Z1)<br />

k�<br />

p(Zi|Zi−1, . . . , Z1) (C.73)<br />

Unter der Berücksichtigung, dass die bedingte Wahrscheinlichkeit eines Knotens nur von den Wahrscheinlichkeiten<br />

seiner direkten Vorgänger P(Zi) abhängt, wobei P(Zi) die Menge der Vorgänger<br />

von Knoten i darstellt, ergibt sich eine vereinfachte Bestimmung der Wahrscheinlichkeit zu:<br />

p(Z1, Z2, . . . , Zk) =<br />

i=2<br />

k�<br />

p(Zi|P(Zi)) (C.74)<br />

i=1

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