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Thesis - RWTH Aachen University

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2 1.1 Mobile Manipulation<br />

für Unterstützungsaufgaben in Umgebungen ohne speziell konzipierte Infrastruktur eingesetzt werden,<br />

so müssen sie zielstrebig Gegenstände greifen und transportieren, Türen und Schränke öffnen<br />

und schließen bzw. Schalter betätigen.<br />

Um Objekte manipulieren zu können, wird ein Roboterarm auf die autonome mobile Plattform montiert.<br />

Die ersten so genannten mobilen Manipulatoren [BFG + 97], [Bro90], [Has96] setzten abstandsmessende<br />

Sensorik zur Ansteuerung der Aktuatorik ein. In aktuellen Forschungsarbeiten kommen<br />

jedoch hauptsächlich Kameras aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit als Sensoren zum Einsatz, wie in<br />

[WN01], [MA99] oder [Kra01]. Kameras bieten den Vorteil, Information bezüglich der räumlichen<br />

Struktur der Umgebung zu ermitteln, und können dadurch zur Lokalisierung und zum Greifen von<br />

Objekten im Raum verwendet werden. Sie registrieren schnell Änderungen im Arbeitsbereich des<br />

Roboters und ermöglichen eine direkte Reaktion der Aktuatoren. Zusätzlich sind Kameras vielfältig<br />

anwendbar; sie können sowohl zur Identifikation und Positionsbestimmung von Objekten als auch<br />

zur Steuerung bzw. Regelung der Bewegungen eingesetzt werden. Nachteilig wirkt sich dagegen die<br />

Anfälligkeit der Bildqualität für Beleuchtungsunterschiede in einer alltäglichen Büroumgebung aus.<br />

Kragic [Kra01] teilt die Vorgangsweise von mobilen Manipulatoren während der Ausführung einer<br />

Aufgabe in bestimmten Phasen auf. Dabei muss der Roboter kollisionsfrei zu einem Zielort navigieren,<br />

die Objekte am Einsatzort robust detektieren und lokalisieren und eine geeignete Anfangsposition<br />

für den Greifvorgang bestimmen. Anschließend soll er das Zielobjekt, auch wenn von Hindernissen<br />

umgeben, mit dem Manipulator erreichen und entsprechend seiner Aufgabenstellung greifen oder betätigen.<br />

Dementsprechend können die wichtigsten Forschungsthemen der mobilen Manipulation in<br />

den folgenden Punkten zusammengefasst werden:<br />

• Aufteilung der Aufgabe in Planungsschritte für mobile Plattform und Manipulator (Aktionsplanung),<br />

• Koordination von mobiler Plattform und Roboterarm,<br />

• Pfadplanung und Navigation der Plattform,<br />

• Objektdetektion und Objektlokalisierung,<br />

• Berechnung eines robusten Griffes für das Objekt,<br />

• Bildgestützte Führung des Roboterarmes an die Greifposition und<br />

• schnelle Neuplanung im Fall eines Misserfolgs oder einer ungeeigneten Greifposition.<br />

Besonders hohe Ansprüche stellt dabei die bildgestützte Führung des Roboterarmes zur Greifposition<br />

an ein Zielobjekt. Einerseits müssen während des Greifvorgangs Kollisionen mit Hindernissen in<br />

der näheren Umgebung des Manipulators vermieden werden. Dazu sollte der Roboterarm auf neue<br />

Sensorinformationen, die die Position von detektierten Hindernissen angeben, reagieren und seine<br />

Bewegungen entsprechend anpassen. Andererseits erfordert die Implementierung von bildgestützten<br />

Verfahren die Realisierung einer nicht-linearen Abbildung der Bilddaten zu Roboterbewegungen sowie<br />

eine genaue Kenntnis der Kinematik und Dynamik des Manipulators. Die Verfahren müssen den<br />

Roboterarm zu einer objektspezifischen Endposition und Orientierung am Zielobjekt führen, um anschließend<br />

das Objekt robust greifen und effektiv manipulieren zu können. Ist in diesen Verfahren<br />

eine bildgestützte Hindernisvermeidung einbezogen, so erhöht sich die Komplexität des Gesamtsystems.<br />

Aus diesem Grund beschränken sich viele implementierte Ansätze auf die Entwicklung von<br />

Verfahren, die den Manipulator durch Rückkopplung von visuellen Daten zu einem gewünschten Ziel<br />

bzw. Objekt führen (Visual Servoing) [HHC96], ohne Hindernisse zu berücksichtigen.

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