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Thesis - RWTH Aachen University

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10 2.1 Allgemeine Systemarchitekturen für Roboter<br />

Aktionen auszuführen sind und das Weltmodell dem realen Zustand der Welt entspricht. Dies ist<br />

jedoch bei mobilen Manipulatoren nicht der Fall, die in nur teilweise bekannten, veränderlichen Umgebungen<br />

ihre Aufgaben durchführen müssen.<br />

Sensordaten<br />

Verarbeitung<br />

Sensordaten<br />

& Weltmodell<br />

Planungs−<br />

agent<br />

(a)<br />

Ausführende<br />

Komponente<br />

Roboteraktion<br />

Sensor−<br />

daten<br />

Verhalten<br />

Objektsuche<br />

Exploration<br />

Wandfolgen<br />

Zielführung<br />

Hindernis−<br />

vermeidung<br />

Abbildung 2.1: Struktur der deliberativen (links) und der reaktiven (rechts) Architekturen.<br />

(b)<br />

Roboter−<br />

aktion<br />

Reaktive Architekturen wurden von Brooks Mitte der 80er Jahre vorgestellt [Bro86] (Abbildung<br />

2.1b). Anders als bei den deliberativen Architekturen speichern sie minimale Information über sich<br />

oder die Welt. Sie stellen dagegen eine direkte Verbindung zwischen Sensoreingängen und Aktuatorbewegungen<br />

her, so dass der Roboter schnell auf Änderungen in dynamisch veränderlichen Umgebungen<br />

reagiert. Dafür besitzen sie eine Menge von Bedingungs-Aktions Paaren, so genannte Verhalten<br />

(Behaviours), die durch eine Lookup-Funktion selektiert werden. Bekannte reaktive Architekturen<br />

umfassen unter anderem die Subsumption Architektur [Bro86], die Situated Automata [Ros85] oder<br />

PENGI [AC87]. Systeme mit reaktiven Architekturen sind dadurch beschränkt, dass sie über kein<br />

Gedächtnis und keine interne Repräsentation der Umgebung verfügen und daher nicht lernen können<br />

[Bro91]. Außerdem sind sie nicht taskable, d.h. es ist nicht möglich ihre Aufgabe neu zu definieren<br />

ohne ihre Kontrollstruktur zu ändern [Gat98]; dadurch sind sie bedingt erweiterbar. Weiterhin sind<br />

rein reaktive Architekturen besonders bei komplexen Aufgaben, die eine analytische Planung erfordern,<br />

nicht einsetzbar.<br />

Verhaltensbasierte Architekturen sind nicht auf eine Lookup-Funktion beschränkt, sondern benutzen<br />

intern komplexe Berechnungsmethoden und Modelle [Mat01]. Ihre Realisierung findet mit einem<br />

bottom-up Ansatz statt. Zuerst wird eine Menge von Verhalten erstellt, die Basisfunktionalitäten<br />

realisieren, wie Hindernisvermeidung oder Zielführung. Anschließend werden weitere Verhalten implementiert,<br />

die komplexere Fähigkeiten zur Verfügung stellen, wie Wandfolgen, Exploration oder<br />

Zielverfolgung, bis der Roboter die erwünschte Menge an Gesamtfähigkeiten erreicht hat. Die Verhalten<br />

sind in Netzwerken organisiert (siehe Abbildung 2.2a), die in ihrer Struktur Repräsentationen<br />

der Umgebung, des Roboters selbst und weiterer Roboter abspeichern können. Diese Information<br />

wird zur Erstellung von Plänen und zur Kooperation mit anderen Robotern eingesetzt. Die verhaltensbasierte<br />

Architekturen sind dadurch für kooperierende Multiroboter-Systeme geeignet, besonders<br />

falls eine vorausschauende Planung der Aktionen weiterer Roboter in der Umgebung erforderlich ist<br />

[Mat01]. Die bekanntesten verhaltensbasierten Architekturen sind die Hierarchical Abstract Behavior<br />

Architecture [NM02] und die Aktivierungsnetzwerke von Maes [Mae90]. In eine ähnlichen Richtung<br />

gehen auch die Arbeiten von Sun [SS00c], [SS00b] und von Digney [Dig98] für das Lernen von<br />

Aktionsfolgen.<br />

Demgegenüber sind hybride Architekturen eher für einzelne Roboter geeignet [Mat01]. Sie versuchen<br />

die besten Elemente der reaktiven und der deliberativen Architekturen zu kombinieren. Als Resultat

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