Thesis - RWTH Aachen University
Thesis - RWTH Aachen University
Thesis - RWTH Aachen University
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
6.4 Weltdatenbank 133<br />
der Erfolgsmeldungen schon ausgeführter Aktionen und des aktuellen Umgebungszustands zur Ausführung<br />
alternativer Reihenfolgen von Planungsschritten führen. Planungsschritte, die von Plattform<br />
und Manipulator parallel auszuführen sind, müssen vom Programmierer entsprechend gekennzeichnet<br />
sein; so können Plattform und Manipulator parallel zueinander handeln. Da jedoch im Testszenario<br />
keine enge Kooperation zwischen Plattform und Manipulator notwendig ist und alle Teilaufgaben<br />
durch sequentiell ausgeführte Planungsschritte zu erreichen sind, wurde das Thema der Koordination<br />
zwischen Manipulator und Plattform in dieser Arbeit nicht weiter behandelt. Die Plattform bringt den<br />
Manipulator zum Einsatzort und bleibt dann während der Ausführung der Manipulationsaufgaben<br />
stehen; ebenso wird der Manipulator nicht verwendet, wenn die Plattform sich bewegt.<br />
Die Funktionsweise des LLP ist vergleichbar mit der Verhaltensaktivierung der vermittelnden Ebene.<br />
Hier wird jedoch im Gegensatz zu den FSAs der vermittelnden Ebene, beim Misserfolg einer Aktion<br />
nicht direkt der Misserfolgszustand erreicht, sondern eine alternative Reihenfolge von Planungsschritten<br />
aktiviert, um den Misserfolgszustand aufzuheben. Da der LLP im Gegensatz zu der vermittelnde<br />
Ebene nicht für einen Aktuator spezialisiert ist, kann er sowohl Plattform als auch Manipulator<br />
koordiniert ansprechen, um eine größere Effizienz und Flexibilität bei der Lösung zu erlangen. So<br />
berechnet er beispielsweise bei der Neuplanung eines Greifversuches eine neue, erfolgversprechende<br />
Position für den Roboter, indem er sowohl die Hindernisse für die Plattform als auch für den Manipulator<br />
berücksichtigt (vergleiche auch Abschnitt 6.5.2). Falls jedoch diese alternativen Planungsschritte<br />
auch nicht erfolgreich sind, dann wird das Weltdatenbank aktualisiert und eine Neuplanung im HLP<br />
angestoßen, um einen umgestalteten Lösungsplan für die zugewiesene Aufgabe zu finden. Weiterhin<br />
ermöglicht der LLP eine effiziente und schnelle wissensbasierte Planung im HLP, indem er in<br />
den Teilplänen zusammengehörende Planungsschritte von verschiedenen Aktuatoren zusammenfasst.<br />
Dadurch ist im HLP keine zeitaufwendige, ausführliche Suche im Zustandsraum notwendig.<br />
6.4 Weltdatenbank<br />
Die Weltdatenbank dient zur Abspeicherung und Bereitstellung von Information aus der Umwelt des<br />
Roboters, um nach einer Anfrage den HLP und den Pfadplaner mit Wissen über die Einsatzumgebung<br />
zu beliefern. Zusätzlich unternimmt sie bei einem Teil der eingehenden Daten, insbesondere bei der<br />
Position der Objekte, die der mobile Manipulator transportieren soll, eine statistische Analyse, um<br />
die wahrscheinlichsten Aufenthaltsorte dieser Objekte dem HLP zu liefern.<br />
Die Information in der Weltdatenbank beschreibt die topologischen und geometrischen Eigenschaften<br />
und Beziehungen der Objekte in der Einsatzumgebung zueinander. Die geometrische Information<br />
wird zum einen über die Position und das Ausmaß der Objekte und zum anderen in Form einer 2D-<br />
Karte der Einsatzumgebung in der Weltdatenbank abgespeichert. Die topologischen Beziehungen sind<br />
in der baumartigen Struktur ausgedrückt, mit der die Daten in der Weltdatenbank abgespeichert sind<br />
(Abbildung 6.2). Diese Struktur eignet sich auch zur einfachen Verwaltung der Daten.<br />
Jedes Objekt, das in der Weltdatenbank eingetragen ist, besitzt neben seinem Namen auch einen<br />
Typ. Dadurch können Objekte sowohl über ihre Namen, z.B. Raum1:TischA, als auch über ihren<br />
Typ, beispielsweise Raum1:tisch(1) angesprochen werden. Die zweite Schreibweise erlaubt es,<br />
Schleifendurchgänge zu implementieren, um beispielsweise alle Tische in Raum 1 nach dem Zielobjekt<br />
abzusuchen. Über stationäre Objekte, die selten oder gar nicht bewegt werden, wie z.B. Türen,<br />
Wände oder Regale, werden die Position, ihr Ausmaß und topologische Information über deren<br />
Relation zu anderen Objekten abgespeichert. Für bewegliche Gegenstände, wie beispielsweise das