Thesis - RWTH Aachen University
Thesis - RWTH Aachen University
Thesis - RWTH Aachen University
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4.2 Hindernisvermeidung 95<br />
Aus der Odometrie23 der mobilen Plattform ist die Transformationsmatrix P2T<br />
der zweiten Aufnah-<br />
P1<br />
meposition der Plattform relativ zur ersten bekannt. Dadurch kann die Lageänderung der Kamera für<br />
die Bestimmung der Fundamentalmatrix F (Gleichung 4.14) und für die Auflösung des Gleichungs-<br />
system 4.12 berechnet werden:<br />
KP 2<br />
KP 1 T = K P T P2<br />
P1 T K P T T<br />
(4.26)<br />
wobei K P T das Koordinatensystem der Bordkamera {K} relativ zur Plattform {P } angibt und aus der<br />
Konstruktion des mobilen Manipulators bekannt sein sollte.<br />
Aus den Aufnahmen und der Matrix KP 2T<br />
können nach Abschnitt 4.2.1 die Hindernisse und die<br />
KP 1<br />
Auflagefläche relativ zur zweiten Kameraposition {KP 2} lokalisiert und nachfolgend mit der Matrix<br />
MB MB<br />
K T = P T P KT relativ zur Manipulator-Basis {MB} transformiert werden. Dabei werden die<br />
Objektdimension um einen Sicherheitsabstand dHS vergrößert:<br />
dHS = dSegment + dLok<br />
(4.27)<br />
wobei dSegment der Durchmesser eines Segmentes ist und dLok die Genauigkeit der Lokalisierung<br />
ausdrückt.<br />
Anschließend folgt die Abbildung der Objekte in den Konfigurationsraum des Manipulators. Das<br />
Verhalten soll den Roboterarm vor Kollisionen in der lokalen Region um die aktuelle Gelenkstellung<br />
schützen; deswegen braucht man nur den lokalen Konfigurationsraum um die aktuelle Position des<br />
Manipulators zu berücksichtigen. Dadurch reduziert sich der Zeitaufwand bei der Bildung und der<br />
Suche im Konfigurationsraum erheblich. Da es sich beim eingesetzten Roboterarm um einen Manipulator<br />
mit sechs Gelenken handelt, verfügt der entsprechende Konfigurationsraum ebenfalls über<br />
sechs Dimensionen. Jedoch braucht man nur vier von sechs Gelenken zu berücksichtigen, ohne dass<br />
sich die Gefahr auf Kollisionen der Segmente mit Hindernissen erhöht; das vierte und das sechste<br />
Gelenk können vernachlässigen werden, da sie von der Hindernisvermeidung des Greifers geschützt<br />
werden. Die ersten drei Dimensionen des Raumes bilden sich aus den Werten der ersten drei Gelenke<br />
in einem Bereich von sechzig Grad um die aktuelle Konfiguration mit einer Auflösung von drei<br />
Grad. Die vierte Dimension besteht aus den Werten des fünften Gelenkes in der Anfangs- und Zielkonfiguration.<br />
Dadurch besteht der betrachtete lokale Konfigurationsraum aus einem Gitternetz der<br />
Dimension 40 × 40 × 40 × 2.<br />
Jede Gelenkstellung, die im Gitter des lokalen Konfigurationsraumes dargestellt ist, wird auf Kollisionen<br />
der Manipulatorsegmente Li 24 (Abbildung 4.20) mit einem der Hindernisse oder mit der<br />
Auflageoberfläche überprüft. Im Falle einer Kollision wird die entsprechende Konfiguration im Gitter<br />
als besetzt gekennzeichnet.<br />
Für die Überprüfung auf Kollisionen werden die Segmentkoordinaten bei einer Gelenkstellung aus der<br />
Kinematik nach Gleichungen C.17 und C.18 berechnet. Da die Segmente des Manipulators als Zylinder<br />
darstellbar sind, muss man überprüfen, ob die Distanz eines Segmentes zu einem quaderförmigen<br />
Hindernis geringer als der Radius des entsprechenden Zylinders ist. Diese Überprüfung baut auf der<br />
Berechnung der Distanz eines Punktes M zu einem Quader auf. Sei W �p die Position des Punktes M<br />
im Raum und W Q T die Transformationsmatrix des Quaders relativ zur Welt. Dann ist die Position des<br />
23 Die Odometrie ist die Berechnung des zurückgelegten Weges der mobilen Plattform. Dazu verwendet sie hauptsächlich<br />
die Information aus den Drehgebern an den Rädern der Plattform.<br />
24 Da das Bewegungsvolumen des ersten Segmentes klein ist, braucht es bei der Kollisionsüberprüfung nicht berücksichtigt<br />
werden; nur L2, L3 oder L6 werden auf Kollisionen getestet. Die Länge der Segmente ist aus der DH-Tabelle in<br />
Anhang C.1 zu entnehmen.