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Thesis - RWTH Aachen University

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2.3 Verfahren zur Koordination reaktiver Verhalten 31<br />

2.3.2 Das Command Fusion-Prinzip<br />

Command Fusion-Algorithmen interpolieren die Ausgaben aller aktiven Verhalten, um die resultierende<br />

Aktion zu bestimmen (Abbildung 2.19). Dabei machen sie von den Sensordaten und bekannten<br />

oder erlernten Kenntnissen über die Wirksamkeit des Verhalten in bestimmten Situationen Gebrauch.<br />

Die Gewichtungsmatrix G enthält hier mehrere von Null verschiedene Elemente. Pirjanian [Pir99]<br />

unterscheidet zwischen Fuzzy-based, Voting-based und Superposition-based Systemen, die in den<br />

folgenden Unterabschnitten dargestellt sind.<br />

Command Fusion-Mechanismen haben gegenüber dem Arbitration-Prinzip den Vorteil, dass sie Verhalten,<br />

die kritisch für die Sicherheit des Roboters sind, zugleich anwenden können. So ist beispielsweise<br />

ein schnelles Erreichen des Zielobjektes mit gleichzeitiger Hindernisvermeidung des Greifers<br />

und der Segmente möglich. Command Fusion-Mechanismen sind weiterhin weniger anfällig auf<br />

Deadlock-Situationen als die auf Arbitration basierende Ansätze. Sie ermöglichen auch das einfachere<br />

Implementieren von Roboterverhalten, da komplexe Fertigkeiten in mehreren Komponenten<br />

zerlegt werden können, deren Ausgaben über den Koordinationsmechanismus fusioniert werden. Insgesamt<br />

produzieren sie glattere Robotertrajektorien und dadurch weniger Belastung für die Mechanik,<br />

da kein Umschalten zwischen sich oft wiedersprechenden Verhalten sondern eine gewichtete<br />

Fusion der Ausgaben stattfindet. Der Nachteil der Command Fusion-Prinzips liegt hauptsächlich bei<br />

der Realisierung des Fusions-Mechanismus, der ein langwieriges Experimentieren erfordert, um die<br />

geeigneten Gewichtungen für Matrix G je nach Situation zu bestimmen. Wird zusätzlich ein neues<br />

Verhalten im System eingeführt, dann muss dieser Vorgang meistens erneut ausgeführt werden.<br />

Fuzzy Logik<br />

In der mobilen Robotik wurde der Einsatz von Fuzzy Logik eingehend untersucht. Oft sind Verhalten<br />

einer mobilen Plattform mit Hilfe von Fuzzy Logik realisiert, wie in [Pau98] oder [ACH97]. Bei<br />

Aycard [ACH97] wird für jedes Verhalten des mobilen Roboters eine Regelbasis aufgestellt. Nach<br />

der parallelen Defuzzifizierung aller Verhalten ergeben sich die von jeder Fertigkeit vorgeschlagenen<br />

Aktionen. In einer zweiten Phase wählt das System eine auszuführende globale Aktion als das arithmetische<br />

Mittel aller Aktionen aus. Pirjanian [PM99] zeigt, dass es Situationen gibt, in denen dieser<br />

einfache Mechanismus zu unerwünschten Bewegungen führt, weil es zu einem Konflikt zwischen<br />

Verhalten mit unterschiedlichen Zielsetzungen kommt. Daher schlägt Saffiotti [SKR95], [Saf97] in<br />

der Multi-Valued Architektur für die Ansteuerung einer mobilen Plattform ein so genanntes Contextdependent<br />

Blending vor. Hierbei werden die Fuzzy Ausgaben der einzelnen Verhalten mit Fuzzy Metaregeln<br />

gewichtet und anschließend defuzzifiziert. Dadurch wird jedes Verhalten mit seinem eigenen<br />

Arbitrations−Mechanismus<br />

Verhalten 1<br />

Verhalten 2<br />

Verhalten n<br />

Abbildung 2.18: Ansatz der Arbitration-Mechanismen

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