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Thesis - RWTH Aachen University

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2.6 Spezielle Systemarchitekturen für mobile Manipulation und verwandte Ansätze 45<br />

ren. Das Zielobjekt erzeugt dann ein anziehendes und Hindernisse abstoßende virtuelle Vektorfelder,<br />

die zu einem Feld interpoliert werden. Der Greifer wird durch den resultierenden Kraftvektor im<br />

kartesischen Raum zum Ziel geführt. Zusätzlich werden die Segmente des Manipulators in der Endposition<br />

auf Kollisionen mit Hindernissen überprüft. Eine Hindernisvermeidung für die Gelenke über<br />

die gesamte Bewegung findet jedoch nicht statt. Das Verfahren berücksichtigt außerdem nicht die<br />

Orientierung des Zielobjektes.<br />

Eine interessante Arbeit über Hindernisvermeidung für stationäre Manipulatoren präsentieren Fu et<br />

al. [FSZ00]. Sie setzen ein SOM-ähnliches Netz ein, um den Perception Control Manifold (PCM)<br />

eines stationären Manipulators mit drei Freiheitsgraden zu erlernen. Der PCM entsteht aus der Erweiterung<br />

des Gelenkraumes um den Merkmalsraum 24 . Das Netz lernt die Topologie des PCMs und<br />

dessen Ausgangsneuronen werden mit Greiferpositionen assoziiert, die aus der bekannten Geometrie<br />

des Manipulators leicht zu berechnen sind. Während der Ausführung eines Greifvorgangs werden<br />

Neuronen, deren zugeordnete Gelenkstellungen von Hindernissen besetzt sind, entfernt. Danach wird<br />

mit einem Gradientenabstiegsverfahren auf der Neuronen-Ebene nach einem Pfad zum Zielpunkt gesucht<br />

(siehe auch Abschnitt 2.2.2). Interessant ist zusätzlich, dass das Training in einer virtuellen<br />

Umgebung mit Daten aus virtuellen Kameras stattfindet. Zu den Nachteilen des Verfahrens zählt dass<br />

es nicht mit einer eye-in-hand Konfiguration anwendbar ist und dass die Erweiterung auf mehr als<br />

drei Freiheitsgrade schwierig ist. Beim Greifvorgang ist die Orientierung des Zielobjektes nicht berücksichtigt,<br />

wodurch man das Objekt nicht aus einer vordefinierten Richtung greifen kann.<br />

Das Konzept der aufgabenorientierten Roboter-Programmierung (Task Oriented Teleprogramming of<br />

Robots) [BAH01], auch als TeleSensor Programming bekannt [BAH94],[BAHK95],[HLBS96], ist im<br />

Rahmen des Projektes Rotex für Weltraumroboter entstanden. Um Totzeiten bei der Verbindung zwischen<br />

Basisstation und Roboter in den Orbit zu kompensieren wird eine prädiktive Grafiksimulation<br />

eingesetzt, die dem Operateur einen Überblick über die Ausführung der kommandierten Roboteroperationen<br />

verschafft, sowie die Konsistenz des zurückgemeldeten Systemstatus mit der vorausberechneten<br />

überprüft [BAH01]. Die Grafiksimulation kommt auch bei der bildbasierten Robotersteuerung<br />

zum Einsatz, um die Sensormuster an der Soll-Position des Roboterarms nach dem Prinzip des Teaching<br />

by Showing [BAH94], [HLBS96] zu generieren. Als Sensoren für die Ansteuerung des Manipulators<br />

werden Laser, Kraft-Moment Sensoren und eine Stereokamera verwendet und in der Grafiksimulation<br />

entsprechend simuliert. Damit das Konzept funktioniert, ist eine genaue Kalibrierung<br />

des Systems erforderlich [BAH94]. Das vorgestellte Verfahren geht davon aus, dass Modell und reale<br />

Umgebung exakt übereinstimmen. Das ist bei mobilen Manipulatoren, die in nur teilweise bekannten<br />

Umgebungen operieren, nicht der Fall. Das System ist dadurch nicht in der Lage, mit Hindernissen<br />

oder neuen Objektkonstellationen ohne die Unterstützung des Operateurs zurecht zu kommen.<br />

Es werden keine Verhalten parallel angewendet oder ihre Koordination erlernt. Das System hat auch<br />

keine Möglichkeit auf neue Information zu reagieren und einen existierenden Plan entsprechend anzupassen.<br />

Diese muss der Operateur registrieren und eine neue Planung veranlassen.<br />

Hashimoto et al. präsentieren in [HNI01] eine interessante Architektur mit drei Ebenen für das schnelle<br />

Greifen mit einem stationären Manipulator. In der niedrigsten Ebene, dem Control Layer, sind<br />

Geschwindigkeitsregler für den Roboterarm realisiert. Der Planning Layer entspricht der Verhaltensebene<br />

der 3T-Architektur und generiert Pfade zum Verfolgen, Greifen und Behandeln von Objekten<br />

sowie zur Hindernisvermeidung des Manipulators. Der Adaption Layer hat die Aufgabe, die verschiedenen<br />

Pfade des Planning Layers anhand der aktuellen Sensordaten zu gewichten, zu fusionieren und<br />

dementsprechend die Sollwerte des Control Layers einzustellen. Die Gewichtungen werden mit Hil-<br />

24 Als Merkmal gilt die Pixelposition des Greifers im Bild.

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