Untitled - Fachbereich Sprachwissenschaft
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dings eine der zentralen Annahmen dar und bildet den Ausgangspunkt für die meisten generativen<br />
Untersuchungen des Wortstellungswandels im Französischen.<br />
3.3.4 Generative Erklärungsansätze<br />
Im Gegensatz zu den traditionellen Studien der Entwicklung der Wortstellung im Französischen,<br />
die häufig eine synchronische Bestandsaufnahme bestimmter Sprachepochen vornehmen,<br />
widmen sich die meisten generativen Untersuchungen primär dem diachronischen<br />
Wandel, der im Verlauf der Entwicklung vom Alt- zum Neufranzösischen eingetreten ist.<br />
Wie bereits erwähnt besteht die zentrale These aller generativen Analysen darin, dass das<br />
Altfranzösische eine Verb-Zweit-Sprache gewesen ist und somit durch eine strenge Verb-<br />
Zweit-Stellung gekennzeichnet war. Die ersten Analysen, in denen versucht wird, dies im<br />
Rahmen der generativen Prinzipien- und Parametertheorie zu erfassen, stammen von<br />
Benincà (1983/84), Vanelli / Renzi / Benincà (1985) und Adams (1987a,b). Darin wird die<br />
von Thiersch (1978) für das Deutsche entworfene Analyse auf das Altfranzösische (und<br />
andere frühromanische Sprachen) übertragen. Das heißt, es wird angenommen, dass das<br />
finite Verb in Matrixsätzen in die Position bewegt wird, in der in Nebensätzen die subordinierende<br />
Konjunktion generiert ist (Adams 1987a:8):<br />
(32) CP<br />
SpezCP C'<br />
X max C 0 IP<br />
Vi NP I'<br />
(Subj.) I 0 VP<br />
ti V NP<br />
ti (Obj.)<br />
Zu einer ähnlichen Analyse gelangt auch Roberts (1993). Ausgehend von der 'Split INFL'-<br />
Hypothese nimmt er an, dass die Verbstellung in altfranzösischen Matrixsätzen das Ergebnis<br />
einer Bewegung des finiten Verbs über T 0 und Agr 0 nach COMP ist. Eine zusätzliche<br />
Bestätigung für eine Verb-nach-COMP-Bewegung sehen Benincà (1983/84) und Adams<br />
(1987a,b) darin, dass dadurch das ihrer Ansicht nach weitgehend auf Matrixsätze beschränkte<br />
Auftreten von Verb-Zweit-Effekten sowie von Nullsubjekten im Altfranzösischen<br />
(und anderen frühromanischen Sprachen) erfasst werden kann: 26<br />
La diferenza fra principali e dipendenti nelle nostre lingue si riduce alla possibilità di omettere il<br />
soggetto nelle principali, e non nelle dipendenti, e alla possibilità, molto più generalizzata nelle<br />
26 Beide Annahmen müssen später – wie weiter unten gezeigt werden wird – revidiert werden, da sie<br />
sich als empirisch nicht haltbar erweisen.<br />
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