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Untitled - Fachbereich Sprachwissenschaft

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heutiger Zählweise entspricht dies den Bibelstellen 1 Sam(uel) 1-3 und 2 Sam(uel) 11-14. 3<br />

Diese Kapitel werden mit den entsprechenden Kapiteln einer mittel- und dreier neufranzösischer<br />

Bibelübersetzungen aus verschiedenen Epochen verglichen. Da es hier um die Frage<br />

geht, ob und inwiefern das Alt- und Mittelfranzösische als eine (asymmetrische oder symmetrische)<br />

Verb-Zweit-Sprache beschrieben werden kann, werden zu Vergleichszwecken<br />

jeweils die entsprechenden Übersetzungen in das Neuhochdeutsche und in das moderne Isländische<br />

herangezogen. Für die Untersuchung der Verbstellungsentwicklung im Spanischen<br />

und Portugiesischen wird jeweils eine mittelalterliche mit einer zeitgenössischen<br />

Bibelübersetzung verglichen. Grundlage für die Untersuchung des Bündnerromanischen<br />

bilden die älteste surselvische Bibelübersetzung, die aus dem frühen 18. Jhdt. stammt, und<br />

die einzige zusammenhängende – allerdings nicht vollständige – Übersetzung des Alten<br />

Testaments in das moderne Surselvische.<br />

Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die untersuchten Texte und deren Entstehungszeit<br />

und enthält Angaben über die Gesamtanzahl der finiten Sätze sowie derjenigen<br />

deklarativen Matrixsätze, die ein lexikalisch realisiertes Subjekt enthalten:<br />

Sprache Entstehungs- Text Anzahl aller Sätze Anzahl der deklarativen Matrixsätze<br />

zeit<br />

mit finitem Verb mit realisiertem Subjekt<br />

afr. 1170 qlr 1017 302<br />

mfr. 1494/1520 reg 975 414<br />

nfr. 1570 hon 981 438<br />

1736 mar 998 506<br />

1994 caq 919 537<br />

dt. 1980 ein 952 529<br />

is. 1981 hei 989 485<br />

asp. 14. Jhdt. bmr 925 291<br />

nsp. 1975 jer 914 313<br />

apg. Ende 13.Jhdt. bmp 527 185<br />

npg. 1993 sag 927 314<br />

asur. 1718 cue 991 434<br />

nsur. 1967 veg 616 344<br />

Tabelle (5): Zusammenstellung der untersuchten Texte und Daten<br />

Die Tabelle (5) zeigt, dass die untersuchten Texte auffallend große Unterschiede hinsichtlich<br />

der Gesamtanzahl der finiten Sätze aufweisen. Dies liegt zum einen daran, dass einige<br />

Bibelübersetzungen, insbesondere die alt- und die mittelfranzösische Übersetzung (qlr und<br />

reg), mitunter sehr ausführliche zusätzliche Kommentare enthalten, die in die Übersetzung<br />

eingefügt sind. Zum anderen rühren die zahlenmäßigen Unterschiede daher, dass es sich bei<br />

der altportugiesischen und der modernen bündnerromanischen Übersetzung (bmr und veg)<br />

um teilweise stark gekürzte Bibelübersetzungen handelt. Um diese Diskrepanz etwas auszugleichen,<br />

wurde bei diesen beiden Übersetzungen zusätzlich das Kapitel 1 Samuel 4 in<br />

3 In der Septuaginta, der griechischen Übersetzung des hebräischen Alten Testamentes, wurden die<br />

beiden Samuelbücher noch zu den Büchern der Könige gezählt. Erst ab der lateinischen Vulgata<br />

wurde damit begonnen, sie als eigenständige Bücher zu bezeichnen. In den Quatre livre des Reis<br />

ist noch die ursprüngliche Einteilung in die vier Bücher der Könige erhalten geblieben (Preuß /<br />

Berger 1985:82).

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