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Untitled - Fachbereich Sprachwissenschaft

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72<br />

(b) et il dirent que non feroient- il<br />

und sie sagten dass nicht würden-machen sie<br />

(joi 11,14) (Koopmann 1910:93)<br />

(27) nfr. (a) Je venais de comprendre enfin que là cessait le monologue<br />

ich kam zu verstehen endlich dass da endete der Monolog<br />

(Le Bidois 1952:237)<br />

(b) Elle avait tant à leur dire qu' à peine leur laissait-elle le<br />

sie hatte so viel zu ihnen sagen dass kaum ihnen ließ sie die<br />

temps de répondre<br />

Zeit zu antworten<br />

(Le Bidois 1952:237)<br />

Abschließend kann als einziges deutliches Ergebnis der sehr uneinheitlich klassifizierenden<br />

Untersuchungen konstatiert werden, dass es in eingebetteten Relativ- und Interrogativsätzen<br />

im Laufe der Entwicklung des Französischen zu einer Zunahme der Inversion gekommen<br />

ist. In konjunktional eingeleiteten Nebensätzen hingegen ist das Auftreten der Inversion<br />

weitgehend konstant niedrig geblieben. Allerdings erlauben es die in den Untersuchungen<br />

gemachten Angaben nicht, Rückschlüsse über mögliche Verb-Zweit-Stellungseffekte in<br />

diesen Sätzen zu ziehen, da genauere Angaben darüber fehlen, ob und inwiefern das Auftreten<br />

der Inversion abhängig vom Vorhandensein einer nebensatzinitialen Konstituente ist.<br />

3.3.2 Quantitative und statistische Ergebnisse<br />

Als ein den meisten Arbeiten des 19. und frühen 20. Jhdts. gemeinsames Ergebnis kann<br />

festgehalten werden, dass es im Französischen "im Laufe der Jahrhunderte immer mehr<br />

üblich wurde, das Subjekt des Hauptsatzes vor das Prädikat zu setzen" (Wespy 1884:153),<br />

d.h. dass "fast überall [...] die im Afr. so verbreitete Inversion zurückgedrängt" wurde<br />

(Koopmann 1910:7). In Rabes Studie des 19. Jhdts. wird dieses Ergebnis jedoch etwas<br />

relativiert. Rabe (1910:96) kommt zu dem Ergebnis, dass in neueren Werken des Französischen,<br />

d.h. des 19. Jhdts., "die Inversion manchmal häufiger" auftritt. Diese Beobachtung<br />

beruht allerdings auf Auszählungen, die – wie bereits erwähnt – nur mit adverbial eingeleiteten<br />

Sätzen und mit Sätzen einer bestimmten Klasse von Verben durchgeführt wurden.<br />

Rabe (1910:107) räumt daher resümierend ein, dass im "Satztyp der erklärenden Aussage"<br />

die Häufigkeit der Inversion zurückgegangen sei. Gleichzeitig betont er aber gleichzeitig,<br />

dass "das Französische des XIX. Jahrhunderts die Stellung Prädikat – Subjekt, wenn auch<br />

in gewissen Schranken oder manchmal verhüllt, auch außerhalb der Frage immer noch – ja<br />

in mehreren Fällen mehr als die alte Sprache – da anwenden kann, wo Rücksichten auf den<br />

Charakter des Darzustellenden, auf Deutlichkeit, auf Rhythmus und harmonischen Bau des<br />

Satzes dies rätlich erscheinen lassen" (Rabe 1910:107).<br />

Eine Bestätigung finden die Ergebnisse Rabes in mehreren Wortstellungsstudien, die ab<br />

den 30er Jahren angefertigt werden (cf. Tabelle (1)). Einer der Anlässe für die meisten<br />

dieser Studien ist die Unzufriedenheit mit der Forschungsweise der bisherigen Untersuchungen,<br />

"die mit komplizierten, aber unlogischen Einteilungen sowie mit zahlreichen, aber<br />

untypischen Beispielen arbeitet und in ihren Schwächen auf dem ersten Blick nicht zu erkennen<br />

ist" (Siepmann 1937:2). Diesem deskriptiv unbefriedigenden Verfahren wird eine<br />

Vorgehensweise entgegengesetzt, die sämliche Belegstellen des zu untersuchenden Textmaterials<br />

erfassen und einer statistischen Auswertung unterziehen will. Die Verfasser die-

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