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Untitled - Fachbereich Sprachwissenschaft

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(14) CP<br />

SpezCP C'<br />

COMP IP<br />

SpezIP I'<br />

SpezVP V'<br />

VP INFL<br />

NP V 0<br />

Ein Buchj hati die Frauk tk tj gelesen ti<br />

Diese Analyse führt zu der Frage, wie in eingebetteten Sätzen, in denen die Verb-nach-<br />

COMP-Anhebung durch die Präsenz einer Konjunktion blockiert ist, das Verb die notwendigen<br />

Kongruenz- und Finitheitsmerkmale erhalten kann. Die wenigen Lösungsansätze<br />

hierzu bestehen vielfach darin, dass lexikalische Komplementierer als Expletiva angesehen<br />

werden. Da Expletiva als semantisch leere Elemente auf der Ebene der Logischen Form<br />

(LF) getilgt werden müssen, kann das finite Verb durch LF-Anhebung nach COMP bewegt<br />

werden (cf. Law 1991, Platzack 1992:84,Fn.3, Zwart 1993a:266,Fn.8). Law (1991:259) gelangt<br />

daher für einen eingebetteten Satz des Westflämischen zu folgender Ableitung:<br />

(15) wfl. S-Struktur: K weten [CP da [IP Jan [VP Marie gezien ti] heeti + INFL]]<br />

ich weiß dass-3.Sg. Jan Marie gesehen hat-3.Sg.<br />

Logische Form: K weten [CP [heet + INFL]j [IP Jan [VP Marie gezien] tj]]<br />

Anderen Analysen zufolge sind subordinierende Konjunktionen in der Lage, die Kongruenz-<br />

und Finitheitsmerkmale zu realisieren ("spell out") (Müller / Penner 1996:140) oder<br />

"to remove the V-features on C 0 " (Laenzlinger 1998:302). In diesen Analysen bleibt allerdings<br />

offen, wie auf diese Weise die morphophonologische Realisierung der Kongruenz-<br />

und Finitheitsmerkmale am Verb gewährleistet werden kann, da das finite Verb entweder<br />

überhaupt nicht oder erst auf einer Ebene, die für die phonologische Realisierung irrelevant<br />

ist, mit den Merkmalen zusammengeführt wird. 6<br />

6 Im Rahmen des Minimalistischen Programms wird dies nicht als Problem gesehen. Hier wird<br />

angenommen, dass das finite Verb bereits im Lexikon in seiner flektierten Form eingesetzt wird.<br />

Es muss daher nicht nach COMP bewegt werden, um die Finitheits- und Kongruenzmerkmale zu<br />

erhalten, sondern um die abstrakten Merkmale, mit denen es ausgestattet ist, zu überprüfen:<br />

"Thus, inflectional morphemes are not generated in functional heads. Rather, functional heads are<br />

bundles of abstract features corresponding to the features of the inflected elements. Movement<br />

takes place to check these features off. Therefore, what moves from AgrS to C is not a morpheme,<br />

but an abstract feature associated with AgrS." (Zwart 1993a:267,Fn.21)<br />

Bewegungen und deren Realiserung auf der Phonetischen Form hängen davon ab, ob die zu überprüfenden<br />

Merkmale 'stark' oder 'schwach' sind. Die Bestimmung der 'Stärke' und 'Schwäche' von<br />

Merkmalen ist dabei vollkommen unabhängig von deren morphologischer Ausprägung und erfolgt<br />

21

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