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Untitled - Fachbereich Sprachwissenschaft

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136<br />

Satzes oder Satzteils auftritt. Dies geschieht unabhängig von der Anzahl der voranstehenden<br />

Konstituenten:<br />

[...] le verbe se place à la fin de la proposition [...] parce que la terminaison verbale constitue une<br />

rime avec une série plus ou moins longue de terminaisons verbales du même genre. [...] Voici un<br />

exemple caractéristique: (p. 159, XVIII, 34) Tost ápres cumandad que l'um quatre chánes de éwe<br />

emplíst é sur l'altel é la busche é le sacrefise le éwe éspandíst, é l'um tut issi le fist. Curtius fait<br />

remarquer (p. LXXX) que le traducteur utilisait les hasards qui se présentaient au fur et à mesure<br />

de la traduction pour «amener» les rimes au moyen de légères modifications dans son texte. Dans<br />

l'exemple que nous venons de citer, le traducteur a constitué un passage rimé en plaçant les formes<br />

verbales en -ist à la fin de la phrase; dans deux cas, le verbe se trouvait ainsi placé après le sujet et<br />

le complément (ou adverbe), ce qui a eu pour résultat des schémas SCV. Si on tient compte de ces<br />

procédés visant à constituer des passages rimés au prix de certaines infractions aux habitudes syntaxiques,<br />

la moitié à peu près des exceptions du type SCV s'explique tout naturellement. (Herman<br />

1954:270)<br />

Es besteht daher kein Zweifel, dass die Wortstellung in diesen Sätzen als Abweichung von<br />

den üblichen Wortstellungsregeln angesehen werden muss. Für eine syntaktische Analyse<br />

ist es daher unerlässlich, diese Sätze gesondert zu betrachten. 6 Ein adäquateres Bild der<br />

Wortstellungsverhältnisse des Altfranzösischen ergibt sich somit erst unter Ausschluss<br />

derjenigen Sätze, die in gereimten oder assonierenden Textstellen auftreten: 7<br />

Text V1 V2 V>2 gesamt<br />

qlr<br />

Subj V Obj V Präp V PE V Adv V "X"V Satz V<br />

abs. 35 196 1 9 2 23 3 0 33 302<br />

(afr.) % 11.5 64.9 0.3 3.0 0.7 7.7 1.0 0.0 10.9 100.0<br />

Tabelle (7): Anteil der Verbstellungsmuster aller deklarativen Matrixsätze mit realisiertem Subjekt<br />

in nicht gereimten Textstellen<br />

Im Vergleich zu den Ergebnissen der Auswertung in Tabelle (6) hat sich mit 12,6% der<br />

Anteil der für eine Verb-Zweit-Sprache charakteristischen Verb-Zweit-Sätze mit postverbalem<br />

Subjekt leicht erhöht. Abgesehen von der Verb-Zweit-Stellung nach einem einleiten-<br />

6 Bemerkenswert ist, dass Kok (1985), die – wie bereits erwähnt – ihre Analyse explizit ausschließlich<br />

auf Prosatexte stützt, bei ihrer eigenen Analyse der Quatre livres des Reis offenbar keine Unterscheidung<br />

zwischen Prosa- und Nicht-Prosastellen vornimmt. Auch Haarhoff (1936) ist sich der<br />

Besonderheiten der gereimten Stellen in den Quatre livre des Reis nicht bewusst (cf. auch Herman<br />

1954:270,Fn.34).<br />

7 Die Bestimmung dieser Stellen ist nicht unproblematisch, da sie in den Prosatext eingebaut sind<br />

und nicht immer ohne weiteres als Reime oder Assonanzen zu erkennen sind (Dardel 1987, 1988).<br />

Ich habe mich dabei an den Angaben von Curtius (1911) und an den von Dardel (1988) aufgestellten<br />

Kriterien zur Bestimmung der Reimstellen in den Quatre livre des Reis orientiert.<br />

Sätze, die in Reimen auftreten, jedoch ganz offensichtlich nicht von der üblichen Wortstellung<br />

abweichen, wurden mit in die Analyse einbezogen:<br />

(i) afr. Il le me dunad á sun plaisir é jo li rend pur lui servir<br />

er ihn mir gab aus seinem Willen und ich ihn zurückgebe um ihm (zu) dienen<br />

(qlr 6: 1 Sam 1,28)

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