Untitled - Fachbereich Sprachwissenschaft
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verb in C position after it, (2) a subject (or, in sentences without an external argument, some other<br />
constituent) in Spec,IP, with the verb in I position after it, a possibility clearly evinced in subordinate<br />
clauses (van Kemenade [1997]). Adjoining an adverbial or PP to these two structures in turn<br />
yields two distinct types of V3 order. (Kiparsky 1997:469f.)<br />
Daraus folgt, dass für Sprachen mit einer strengen Verb-Zweit-Stellung, die dadurch gekennzeichnet<br />
sind, dass Sätze mit einer Verb-Dritt-Stellung generell ausgeschlossen sind,<br />
die Annahme einer IP-Rekursion ungeeignet ist. 18 Wesentlich adäquater ist daher der Vorschlag<br />
von Vikner (1995), die eingebetteten Verb-Zweit-Effekte im Isländischen und Jiddischen<br />
durch eine CP-Rekursion zu erfassen. Unabhängige Evidenz sieht Vikner<br />
(1995:119f.) hierfür u.a. darin, dass in vielen Sprachen bzw. Dialekten, wie z.B. im Bairischen<br />
oder Westflämischen, die Möglichkeit existiert, in eingebetteten Fragesätzen zusätzlich<br />
zur nebensatzeinleitenden wh-Phrase einen Komplementierer zu verwenden:<br />
(33) bai. I woaß net, wann dass da Xaver kummt.<br />
(Bayer 1983/84:212)<br />
(34) wfl. Kweten nie, wannièr da Valère goa werekommen.<br />
ich-weiß nicht wann dass Valère geht wiederkommen<br />
(Haegeman 1992:57)<br />
In den meisten Analysen dieser Sätze wird davon ausgegangen, dass in diesen Sprachen die<br />
Möglichkeit zu einer doppelten CP-Besetzung – und damit zu einer Verletzung des sog.<br />
'Doubly Filled COMP-Filters' – besteht (Grewendorf 1988:250). Es wird angenommen,<br />
dass der Komplementierer in diesen Sprachen das Merkmal [+wh] besitzt und daher in der<br />
[+wh]-markierten COMP-Position auftreten kann. Vikner (1995:120) wendet dagegen allerdings<br />
ein, dass diese Analyse nicht erklären kann, warum in anderen Kontexten, in denen<br />
die COMP-Position ebenfalls mit dem Merkmal [+wh] markiert ist, das Auftreten des<br />
Komplementierers ausgeschlossen ist:<br />
(35) dt. (a) *Ich frage mich, dass Peter das Buch gelesen hat.<br />
(b) Ich frage mich, ob Peter das Buch gelesen hat.<br />
(36) dä. (a) *Jeg gad vide, at Peter har læst bogen.<br />
(b) Jeg gad vide, om Peter har læst bogen.<br />
Aus diesem Grund schlägt Vikner (1995:120) für einen Satz wie (33) eine Struktur mit<br />
einer CP-Rekursion vor:<br />
(37) I woaß net [CP wanni [C' [COMP[+wh]] [CP ti [C' dass [IP da Xaver kumt]]]]]<br />
Vikner (1995:121f.) sieht diese Analyse zusätzlich unter anderem dadurch bestätigt, dass in<br />
einigen Sprachen oder Dialekten gleichzeitig zwei nebensatzeinleitende Elemente, die sich<br />
in COMP befinden, auftreten können:<br />
(38) wfl. Kweten nie of da Valère dienen boek a gelezen eet.<br />
ich-weiß nicht ob dass Valère dieses Buch schon gelesen hat<br />
(Haegeman 1992:50)<br />
18 Verwunderlich ist, dass A. Kroch in seinem Aufsatz mit S. Iatridou (Iatridou / Kroch 1992) genau<br />
diese IP-Analyse für eine Sprache mit strenger Verb-Zweit-Stellung, nämlich für das Jiddische,<br />
vorschlägt.