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Untitled - Fachbereich Sprachwissenschaft

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32<br />

verb in C position after it, (2) a subject (or, in sentences without an external argument, some other<br />

constituent) in Spec,IP, with the verb in I position after it, a possibility clearly evinced in subordinate<br />

clauses (van Kemenade [1997]). Adjoining an adverbial or PP to these two structures in turn<br />

yields two distinct types of V3 order. (Kiparsky 1997:469f.)<br />

Daraus folgt, dass für Sprachen mit einer strengen Verb-Zweit-Stellung, die dadurch gekennzeichnet<br />

sind, dass Sätze mit einer Verb-Dritt-Stellung generell ausgeschlossen sind,<br />

die Annahme einer IP-Rekursion ungeeignet ist. 18 Wesentlich adäquater ist daher der Vorschlag<br />

von Vikner (1995), die eingebetteten Verb-Zweit-Effekte im Isländischen und Jiddischen<br />

durch eine CP-Rekursion zu erfassen. Unabhängige Evidenz sieht Vikner<br />

(1995:119f.) hierfür u.a. darin, dass in vielen Sprachen bzw. Dialekten, wie z.B. im Bairischen<br />

oder Westflämischen, die Möglichkeit existiert, in eingebetteten Fragesätzen zusätzlich<br />

zur nebensatzeinleitenden wh-Phrase einen Komplementierer zu verwenden:<br />

(33) bai. I woaß net, wann dass da Xaver kummt.<br />

(Bayer 1983/84:212)<br />

(34) wfl. Kweten nie, wannièr da Valère goa werekommen.<br />

ich-weiß nicht wann dass Valère geht wiederkommen<br />

(Haegeman 1992:57)<br />

In den meisten Analysen dieser Sätze wird davon ausgegangen, dass in diesen Sprachen die<br />

Möglichkeit zu einer doppelten CP-Besetzung – und damit zu einer Verletzung des sog.<br />

'Doubly Filled COMP-Filters' – besteht (Grewendorf 1988:250). Es wird angenommen,<br />

dass der Komplementierer in diesen Sprachen das Merkmal [+wh] besitzt und daher in der<br />

[+wh]-markierten COMP-Position auftreten kann. Vikner (1995:120) wendet dagegen allerdings<br />

ein, dass diese Analyse nicht erklären kann, warum in anderen Kontexten, in denen<br />

die COMP-Position ebenfalls mit dem Merkmal [+wh] markiert ist, das Auftreten des<br />

Komplementierers ausgeschlossen ist:<br />

(35) dt. (a) *Ich frage mich, dass Peter das Buch gelesen hat.<br />

(b) Ich frage mich, ob Peter das Buch gelesen hat.<br />

(36) dä. (a) *Jeg gad vide, at Peter har læst bogen.<br />

(b) Jeg gad vide, om Peter har læst bogen.<br />

Aus diesem Grund schlägt Vikner (1995:120) für einen Satz wie (33) eine Struktur mit<br />

einer CP-Rekursion vor:<br />

(37) I woaß net [CP wanni [C' [COMP[+wh]] [CP ti [C' dass [IP da Xaver kumt]]]]]<br />

Vikner (1995:121f.) sieht diese Analyse zusätzlich unter anderem dadurch bestätigt, dass in<br />

einigen Sprachen oder Dialekten gleichzeitig zwei nebensatzeinleitende Elemente, die sich<br />

in COMP befinden, auftreten können:<br />

(38) wfl. Kweten nie of da Valère dienen boek a gelezen eet.<br />

ich-weiß nicht ob dass Valère dieses Buch schon gelesen hat<br />

(Haegeman 1992:50)<br />

18 Verwunderlich ist, dass A. Kroch in seinem Aufsatz mit S. Iatridou (Iatridou / Kroch 1992) genau<br />

diese IP-Analyse für eine Sprache mit strenger Verb-Zweit-Stellung, nämlich für das Jiddische,<br />

vorschlägt.

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