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Untitled - Fachbereich Sprachwissenschaft

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42<br />

(62) (a) S-Struktur: [CP À quelle heurei [IP Paul est-il[+wh] parti ti]]?<br />

(b) S-Struktur: [CP À quelle heurei [IP pro est-il[+wh] parti ti]]?<br />

(c) S-Struktur: [CP À quelle heurei [IP Paul est parti ti]]?<br />

(d) S-Struktur: [CP À quelle heurei [IP il est parti ti]]?<br />

(63) (a) Logische Form: [CP À quelle heurei est-ilj [IP Paul tj parti ti]]?<br />

(b) Logische Form: [CP À quelle heurei est-ilj [IP pro tj parti ti]]?<br />

(c) Logische Form: [CP À quelle heurei estj [IP Paul tj parti ti]]?<br />

(d) Logische Form: [CP À quelle heurei estj [IP il tj parti ti]]?<br />

Ein Vergleich mit den anderen bisher betrachteten romanischen Sprachen zeigt, dass es<br />

auch hier Evidenz dafür gibt, die Interrogativsätze dieser Sprachen in ganz ähnlicher Weise,<br />

d.h. ebenfalls ohne overte V-nach-COMP-Bewegung, zu analysieren. Die Evidenz besteht<br />

unter anderem darin, dass auch in diesen Sprachen die Subjekt-Verb-Inversion in den Interrogativsätzen<br />

fakultativ sein kann. Wie die Untersuchungen von Torrego (1984:106) für das<br />

Spanische und Ambar (1992:60) für das iberische Portugiesische zeigen, ist dies dann der<br />

Fall, wenn es sich bei der wh-Phrase nicht um ein Argument des Verbs handelt:<br />

(64) sp. (a) ¿En qué medida ha la constitución contribuido a eso?<br />

in welcher Weise hat die Verfassung beigetragen dazu<br />

(b) ¿En qué medida la constitución ha contribuido a eso?<br />

in welcher Weise die Verfassung hat beigetragen dazu<br />

(65) ipg. (a) Por que razão saiu a Rita?<br />

aus welchem Grund weggegangen-ist die Rita<br />

(b) Por que razão a Rita saiu?<br />

aus welchem Grund die Rita weggegangen-ist<br />

Die präverbale Stellung des Subjekts in diesen Sätzen kann als klare Evidenz gegen eine Vnach-COMP-Bewegung<br />

angesehen werden. Umstritten ist allerdings, ob daraus gefolgert<br />

werden muss, dass diese Bewegung in diesen Sprachen generell, d.h. auch in den Interrogativsätzen,<br />

in denen das Subjekt obligatorisch postverbal erscheint, keine Anwendung<br />

findet. Als ein Argument gegen diese Annahme führt Zubizarreta (1999:246) für das Spanische<br />

an, dass in Interrogativsätzen mit obligatorischer Subjekt-Verb-Inversion – im Gegensatz<br />

zu Deklarativsätzen – offenbar nicht die Möglichkeit besteht, Nicht-Subjekte in präverbaler<br />

Position zu adjungieren:<br />

(66) sp. (a) *¿Qué a María le envió Juan?<br />

was an Maria ihr geschickt-hat Juan<br />

(b) ¿Qué le envió Juan a María?<br />

was ihr geschickt-hat Juan an Maria<br />

(67) sp. (a) *¿Qué ayer compró Juan?<br />

was gestern gekauft-hat Juan<br />

(b) ¿Qué compró Juan ayer?<br />

was gekauft-hat Juan gestern<br />

mann (1997:198, Fn.35) betont lediglich, dass auch in dieser Konstruktion das finite Verb [+wh]-<br />

Merkmale tragen muss, die dessen (nicht overte) Anhebung nach COMP bewirken. Dies folgt, wie<br />

er zu Recht betont, aus den Forderungen des wh-Kriteriums (cf. auch Kaiser 1996, 1998).<br />

Eine Erklärung für die Ungrammatikalität der Stilistischen Inversion in Entscheidungs- und Ergänzungsfragen<br />

mit bestimmten wh-Phrasen (z.B. pourquoi) liefert seine Analyse allerdings nicht.

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