Untitled - Fachbereich Sprachwissenschaft
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principali che nelle dipendenti, di avere un costituente diverso dal sogetto davanti al verbo. I due<br />
aspetti possono essere connessi, e riportati al fatto che nelle principali, e non nelle dipendenti, il<br />
verbo si sposta sotto un nodo superiore a F[rase] [= IP, GAK]. (Benincà 1983/84:187f.)<br />
Adams (1987a:12ff.) versucht, diese vermutete Hauptsatz-Nebensatz-Asymmetrie bezüglich<br />
des Auftretens leerer Subjekte durch die Annahme zu erfassen, dass im<br />
(Alt)Französischen ein leeres Subjekt pro nur dann lizensiert ist, wenn es kanonisch, d.h.<br />
von einem links stehenden lexikalischen Kopf, regiert wird. Dies ist im Altfranzösischen<br />
dadurch gewährleistet, dass das finite Verb nach COMP angehoben wird und dort ein potentielles<br />
leeres Subjekt in der SpezIP-Position regieren kann. Das Auftreten leerer Subjekte<br />
ist demzufolge von der Verb-Zweit-Stellung abhängig. Dieser Zusammenhang wird in<br />
ähnlicher Weise auch in anderen generativen Analysen hergestellt. Roberts (1993:124)<br />
nimmt an, dass referentielle Null-Subjekte im altfranzösischen Matrixsätzen dadurch – und<br />
nur dadurch – lizensiert sind, dass sie von Agr 0 regiert sind. Dies ist seiner Analyse zufolge<br />
dadurch gegeben, dass im Altfranzösischen das Merkmal [+Agr 0 ] in COMP generiert ist,<br />
wodurch nicht nur die Anhebung des finiten Verbs bewirkt, sondern auch ein mögliches<br />
leeres Pronomen in der Subjektsposition regiert wird. Die Aufgabe der Verb-nach-COMP-<br />
Bewegung bzw. der Generierung des Merkmals [+Agr 0 ] in COMP führt demnach zwangsläufig<br />
dazu, dass das Französische die Eigenschaft zur Lizensierung von Null-Subjekten<br />
verliert.<br />
Als ausschlaggebend für diese Aufgabe wird die Tatsache angesehen, dass das Alt- bzw.<br />
Mittelfranzösische eine zugrunde liegende SVO-Wortstellung aufwies. Die Folge davon ist,<br />
dass die durch ein Subjekt eingeleiteten Matrixsätze die gleiche oberflächliche SV(X)-Stellung<br />
aufweisen wie Nebensätze mit einem initialen Subjekt. Die zugrunde liegende Struktur<br />
dieser Sätze ist jedoch unterschiedlich:<br />
(33) (a) Hauptsatz: [CP Sj [C' Vi [IP tj ti O]]]<br />
(b) Nebensatz: [CP [C' Konj. [IP S V O]]]<br />
Für die Kinder, die solche Sätze in ihrem Input hören, sind Matrixsätze mit einer SV(X)-<br />
Stellung demzufolge hinsichtlich ihrer Struktur ambig, da sie sowohl mit einer abgeleiteten<br />
Struktur, in der das Verb nach COMP bewegt wird, als auch mit der Struktur von Nebensätzen<br />
vereinbar sind, in der diese Bewegung nicht existiert. Diese Ambiguität – verbunden<br />
mit der Tatsache, dass SV(X)-Sätze sowohl in Matrix- als auch in Nebensätzen den häufigsten<br />
Satztyp bilden – wird daher für den Verb-Zweit-Verlust im Französischen verantwortlich<br />
gemacht:<br />
En effet, toute proposition SV(X) en surface peut représenter l'ordre de base ou une structure V2<br />
avec antéposition du sujet. Or, cette séquence est la plus neutre et la plus fréquente en principale et<br />
encore davantage en subordonnée. Cette prépondérance de SV(X) favorise une réanalyse dans<br />
laquelle le sujet apparaît obligatoirement devant le verbe, d'où la chute de V2. (Côté 1995:183f.)<br />
Es wird angenommen, dass zu einem gegebenen Zeitpunkt des Alt- bzw. Mittelfranzösischen<br />
Kinder dazu übergingen, den Matrixsätzen mit einer SV(X)-Stellung nicht – im Gegensatz<br />
zu ihren Eltern – eine abgeleitete Struktur zuzuordnen, sondern in Analogie zur<br />
Struktur der Nebensätze als Sätze mit einer Struktur ohne V-nach-COMP-Anhebung zu<br />
reanalysieren (Adams 1987a:25, Roberts 1993:158):