Untitled - Fachbereich Sprachwissenschaft
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Zubizarreta (1999:245) folgert aus diesen Beobachtungen, dass in diesen Sätzen das finite<br />
Verb stets adjazent zum wh-Operator stehen muss, der dessen Anhebung nach COMP bewirkt<br />
(cf. auch Torrego 1984:106f., Mallén 1993:463). Sie führt die Notwendigkeit dieser<br />
Anhebung in Anlehnung an Rizzis wh-Kriterium darauf zurück, dass das finite Verb [+wh]-<br />
Merkmale trägt und daher in eine Spezifizierer-Kopf-Beziehung mit dem wh-Operator treten<br />
muss).<br />
Eine andere Begründung für die V-nach-COMP-Anhebung liefert Ambar (1992) in ihrer<br />
Analyse der portugiesischen Interrogativsätze. Sie nimmt an, dass die nach SpezCP angehobene<br />
wh-Phrase zusätzlich eine leere Kategorie enthalten kann. Dies ist ihrer Analyse zufolge<br />
dann der Fall, wenn die wh-Phrase nicht thematisches Argument des Verbs ist. Damit<br />
versucht sie den Unterschied zwischen Sätzen, in denen die Subjekt-Verb-Inversion obligatorisch<br />
(cf.(49)), und solchen, in denen sie fakultativ ist (cf. (65)), zu erklären. Die Obligatheit<br />
der Inversion in Sätzen wie (49)(b) oder (49)(c) führt Ambar (1992:188) darauf<br />
zurück, dass die in SpezCP vorhandene leere Kategorie auf Grund des Prinzips der Leeren<br />
Kategorie (ECP) streng, d.h. lexikalisch, regiert sein muss. Dies wird dadurch gewährleistet,<br />
dass das finite Verb nach COMP bewegt wird. Demzufolge hat ein Satz wie (49)(b)<br />
folgende S-Struktur (cf. Ambar 1992:188):<br />
(68) [CP [Que [e]]i [C' temj [IP a Maria [I' tj] [VP dito ti]]]]?<br />
Ambar (1992:188) sieht in ihrer Analyse eine Erklärung für die Obligatheit der Subjekt-<br />
Verb-Inversion in diesen Sätzen:<br />
Com esta análise encontra-se uma resposta ao porquê do carácter obrigatório deste tipo de inversão:<br />
o verbo sobe, ou em outros termos, há ISV obrigatória, porque existe em Espec de COMP<br />
uma categoria vazia que precisa de ser regida.<br />
In Sätzen wie (65) hingegen ist Ambars Analyse zufolge keine V-nach-COMP-Anhebung<br />
erforderlich, weil in der SpezCP-Position statt der leeren Kategorie ein lexikalisches Nomen<br />
auftritt.<br />
Eine andere Schlussfolgerung aus der Existenz von Interrogativsätzen ohne Subjekt-<br />
Verb-Inversion, wie in (64)-(65), zieht hingegen Suñer (1994). Ihrer Ansicht nach deutet<br />
die Möglichkeit der präverbalen Stellung des Subjekts in Interrogativsätzen darauf hin, dass<br />
die V-nach-COMP-Anhebung im Spanischen generell ausgeschlossen ist:<br />
It is obvious that V is not in C 0 in examples [(64)] above because the subject is in SpecIP, between<br />
the head of CP and the V in I 0 . Since movement of V to C 0 does not take place in interrogatives<br />
with nonargument Wh-phrases, the null hypothesis is for V to occupy I 0 but not C 0 with argument<br />
Wh-phrases as well. (Suñer 1994:349)<br />
In einer sehr detaillierten Diskussion führt Suñer (1994:360-367) die Obligatheit der Subjekt-Verb-Inversion<br />
in spanischen Interrogativsätzen mit einer Argument-wh-Phrase auf<br />
eine strenge Lokalitätsbeschränkung zurück, die zwischen dem Verb und dem nach SpezCP<br />
angehobenen Argument bestehen muss. Dies hat zur Folge, dass kein anderes Argument,<br />
wie etwa das Subjekt, zwischen beiden erscheinen kann, obwohl die SpezIP-Position als<br />
möglicher Landeplatz für das Subjekt zur Verfügung stünde (Suñer 1994:361). Suñers<br />
Analyse zufolge dürfte also der spanische Satz in (47)(c) folgende Struktur haben:<br />
(69) [CP Quéi [C' [IP [I' ha [VP dicho ti María]]]]]?<br />
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