06.10.2013 Aufrufe

The 'New Berlin' base: Nazis in the Antarctic - Project Camelot

The 'New Berlin' base: Nazis in the Antarctic - Project Camelot

The 'New Berlin' base: Nazis in the Antarctic - Project Camelot

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Walter Pfeffer ereilt. Denn wie sonst hätte man an se<strong>in</strong> silbernes „Mürmelchen“ <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Gehirn gelangen sollen, <strong>in</strong> dem<br />

vermutlich alle se<strong>in</strong>e Augenfilme gespeichert waren. So gesehen ist er also wahrsche<strong>in</strong>lich nie wirklich gestorben, sondern<br />

wurde nur e<strong>in</strong>mal kurz „entpersonifiziert“ und anschließend neu „hochgefahren“.<br />

Und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bizarren Hörspiel <strong>in</strong> unserer Basis zum <strong>The</strong>ma Gott wurde der Herrgott und se<strong>in</strong>e ach so guten Absichten<br />

grundlegend <strong>in</strong> Frage gestellt. Zunächst kamen <strong>in</strong> diesem Hörspiel drei verschiedene Frauenstimmen zu Wort denen man<br />

schon anhörte, dass mit den entsprechenden Frauen irgendetwas nicht stimmte. Ihre Stimmen klangen so hoch und allerliebst,<br />

dass man sich unweigerlich fragte: „Was zum Teufel hatten die heute noch so alles im Kaffee, um so irre vor Liebe kl<strong>in</strong>gen<br />

zu können!“ Die Antwort auf diese Frage wurde dann fast selbstredend von den von diesen lieblichen Engelsstimmchen<br />

vorgebrachten Kommentare zum <strong>The</strong>ma Gott beantwortet. Im Hörspiel gaben diese Frauenstimmen nämlich folgende<br />

Statements zum <strong>The</strong>ma Gott zum Besten: „Gott ist der mächtigste Engel“, „Gott ist der liebste Engel“, „Gott ist e<strong>in</strong> Engel der<br />

es geschafft immer lieb zu se<strong>in</strong>“. Danach ergänzt e<strong>in</strong>e freundliche Männerstimme noch:„Gott ist e<strong>in</strong> abgefackter Space-Freak,<br />

der es zu Allmacht gebracht hat“ und Mrs. Grzimeks abschließender Kommentar zum <strong>The</strong>ma Gott setzt dem Ganzen dann<br />

die Krone auf: „Gott ist e<strong>in</strong> Riesenschwe<strong>in</strong>! Er verheizt die E<strong>in</strong>en, um die anderen nicht am Leben lassen zu müssen.“ Wie<br />

man es auch dreht und wendet, <strong>in</strong> dieser Zusammenstellung ist so e<strong>in</strong> Hörspiel immer böswillig. Die E<strong>in</strong>en wirken wie<br />

kraftlose Sp<strong>in</strong>ner und die anderen wie coole Wichtigtuer.<br />

Walter Pfeffers Me<strong>in</strong>ung dazu:<br />

Zum Schluss der Vollständigkeit halber noch e<strong>in</strong> Sammelsurium diverser Statements Walter Pfeffers zur Lage der „Nation“.<br />

Walter Pfeffer war wie ich noch im Kapitel „Walter Pfeffer und das Leben der Anderen im Bau“ ausführlich schildern werde,<br />

e<strong>in</strong> göttliches Wesen im Bau. Das war so e<strong>in</strong>e Art Heiliger im Bau. Diese Statements Walter Pfeffers, die ich hier auflisten<br />

möchte, s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs alle aus dem Zusammenhang gerissen. Und ich kann auch ke<strong>in</strong>e Garantie dafür übernehmen, dass alle<br />

hier aufgelisteten Statements wirklich von Walter Pfeffer s<strong>in</strong>d und nicht von jemand anders stammen. Was sich im<br />

Augenfilm <strong>in</strong> Gedanken wie Walter Pfeffer anhörte, war für mich Walter Pfeffer, unabhängig davon wie die Person im<br />

Augenfilm aussah. Denn für gewöhnlich schaut sich niemand stundenlang im Spiegel an, wenn er gerade e<strong>in</strong>en Augenfilm<br />

von sich aufzeichnet:<br />

O-Ton W.P.: „Es gab zwei Wege! E<strong>in</strong>er führte unten <strong>in</strong>s Haus des Vaters here<strong>in</strong>, der andere oben. E<strong>in</strong>er dieser beiden Wege<br />

sollte auch nach draußen <strong>in</strong> die Freiheit führen, aber ke<strong>in</strong>er wusste welcher von beiden der Richtige war.“<br />

„Als göttliches Wesen durfte man im Turm von Mondscharade arbeiten. Zwar musste man sich dort fast ständig mit<br />

irgendwelchen Geistern von Toten beschäftigen, dies wurde e<strong>in</strong>em aber später im Himmelreich hoch angerechnet.“<br />

„Geist kommt über den Tod mehr oder weniger gut h<strong>in</strong>weg. Hatte man e<strong>in</strong>en guten Tod, konnte man später als Geist noch<br />

lange Zeit weiterleben.“ *<br />

„Lern was, damit später was aus dir wird und du nicht arbeiten musst bis du schwarz wirst! (O-Ton von W.P.’s Mutter)“<br />

„Man kam nicht raus aus dem Bau. Man konnte nur mit e<strong>in</strong>em Fußtritt rausgeworfen werden aus dem Bau. Raus kam man<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich irgendwo <strong>in</strong> Russland. In Russland gab es aber ke<strong>in</strong>e guten Orte zu denen man gehen konnte.“<br />

„Hier war e<strong>in</strong> Stück blauer Himmel im Dach zu sehen. Man kam hier raus oder re<strong>in</strong>, so von der Seite. Sonderbar nur, dass<br />

dieser Ausgang nicht auf der Karte e<strong>in</strong>gezeichnet war. Sie hatten die Karte hier unten e<strong>in</strong>fach abgeschnitten! Warum nur<br />

hatten sie das getan? –<br />

Was hatte der Vater noch gesagt? Ihr seid Siebenschläfer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bau! – Wir sollen wie Tiere se<strong>in</strong>? Ne<strong>in</strong>, das konnte nicht<br />

stimmen! Aber, wir sollten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em unterirdischen Bau leben? Ja, das stimmte so wie der Himmel sich bewegte, wenn man<br />

mit dem Auto fuhr!“<br />

„Was hatte der e<strong>in</strong>e Junge damals <strong>in</strong> der Schule noch gesagt? - Wir leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em unterirdischen Gefängnis, das <strong>in</strong> Wahrheit<br />

niemand verlassen darf, auch wenn e<strong>in</strong>em das nicht gesagt wird! Wenn draußen niemand von uns weiß, sollte e<strong>in</strong>em das zu<br />

denken geben!“<br />

„Wir schreiben hier die Geschichten von Gefallenen im Bau auf. Willst du nicht e<strong>in</strong>e Weile hier bei uns bleiben und uns auch<br />

de<strong>in</strong>e Geschichte mitteilen? Ne<strong>in</strong>, geh nicht wieder weg! Bleib drunter unter unserem Dach, sonst holt dich die Heimtücke<br />

heim! (E<strong>in</strong> Oranger zu W.P. im Fegekasten des Baus)“ Ganz <strong>in</strong>teressant, dass W.P.’s Geschichte dann ja doch noch von<br />

denen im Fegekasten aufgenommen werden konnte wo wir <strong>in</strong> unserer Basis sie uns dann anschauen konnten.<br />

____________________________________________________________________________________________________<br />

* Das ist falsch! Es gibt ke<strong>in</strong> Leben nach dem Tod auch nicht als Geist! Die im Turm <strong>in</strong> Mondscharade hätten dies eigentlich wissen müssen.<br />

Offenbar sche<strong>in</strong>t dieses unbedeutende Detail ihnen aber auf allen Augenfilmen von gestorbenen Menschen entgangen zu se<strong>in</strong>. Vermutlich<br />

weil dann ihr ohneh<strong>in</strong> schon ziemlich schwachs<strong>in</strong>niger Job, völlig überflüssig gewesen wäre. Denn wer will sich schon zu e<strong>in</strong>em religiösen<br />

Glaubensbekenntnis via „Engelsmanifestationen“ anhalten lassen, wenn e<strong>in</strong>em dieser religiöser Glaube außer geistiger Hörigkeit <strong>in</strong> den<br />

Armen von Mr. Pisse nichts weiter br<strong>in</strong>gt. Und da unsere Welt der durchgedrehten Liebeseiferer ja so schön ist und sich leider nur so wenige<br />

dazu entschließen können ebenso verrückt zu werden wie man selbst auch, müssen wir den anderen zu ihrem Glück schon etwas auf die<br />

Sprünge helfen. Also aufgemacht die Wundertüte mit den bläulich leuchtenden Himmelswesen aus dem Nichts und her mit den wildesten<br />

Geschichten über Menschen, die den Tod Kraft ihres Glaubens an Mr. Pisse überwunden haben.<br />

Gutes Benehmen will gelernt se<strong>in</strong>!<br />

Essen will gelernt se<strong>in</strong>!<br />

Man wird es kaum glauben, aber <strong>in</strong> unserer Basis hatten wir auch Filme <strong>in</strong> denen man sich von Leuten von “draußen”<br />

beibr<strong>in</strong>gen lassen konnte, wie man draußen richtig isst. Wie bereits erwähnt, hatten wir <strong>in</strong> unserer Basis ja e<strong>in</strong>e ganz andere<br />

Esskultur als draußen. Jeder bekam tagtäglich e<strong>in</strong>e bestimmte Essensration e<strong>in</strong>es grünen glasigen Breis aus e<strong>in</strong>em Rohr <strong>in</strong> der<br />

Wand, noch e<strong>in</strong> paar bunte Pillen dazu und etwas schwarzes Leder zum Wegkauen oder Weglutschen und das war’s. E<strong>in</strong>e<br />

richtige Esskultur kann bei e<strong>in</strong>er derart primitiven Form der Ernährung natürlich nicht aufkommen.<br />

Wenn’s was zu Essen gab wurde alles sofort per Löffel oder Strohhalm weggeschlemmt und das war’s dann. Mehr Gewese<br />

wurde um’s Essen nicht gemacht. Wenn man Glück hatte und e<strong>in</strong>er der Erwachsenen gerade ke<strong>in</strong>en so großen Hunger hatte,<br />

konnte man auch noch deutlich mehr als e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Essensportion abbekommen aber das war auch schon alles an<br />

110

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!