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The 'New Berlin' base: Nazis in the Antarctic - Project Camelot

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Walter <strong>in</strong>zwischen schon ziemlich angetrunken, freut sich <strong>in</strong> dieses Freudengeschrei im K<strong>in</strong>osaal mit e<strong>in</strong>stimmen zu können.<br />

Er fühlt sich nun ganz <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Element. Freude zeigen, ganz aus sich vor Freude herausgehen zu dürfen, war schon immer<br />

für ihn e<strong>in</strong>e Beschäftigung gewesen <strong>in</strong> der er voll und ganz aufgehen konnte. In dem nun folgenden Tumult im K<strong>in</strong>osaal g<strong>in</strong>g<br />

nun aber der eigentliche „Höhepunkt“ des Films vom E<strong>in</strong>zug fast ganz unter. Am Ende des Films sah Walter nämlich nur<br />

noch e<strong>in</strong>en Haufen großer Leute mit Gläsern <strong>in</strong> der Hand um sich herum stehen und lustig mite<strong>in</strong>ander plaudern.<br />

Anstatt sich mit ihnen zu unterhalten, hätte Walter gerne noch den Rest des Films vom E<strong>in</strong>zug gesehen. Doch ansche<strong>in</strong>end<br />

sollte dies hier und heute nicht se<strong>in</strong>. Etwas enttäuscht verließ er deshalb wenig später den K<strong>in</strong>osaal wieder.<br />

Erst jetzt bemerkte er wie betrunken er eigentlich ist. Ihm war richtig schw<strong>in</strong>delig während er zur Tür herausg<strong>in</strong>g und richtig<br />

klar denken konnte er auch schon lange nicht mehr. Zum Glück war es jedoch selbst jetzt mitten <strong>in</strong> der Nacht immer noch<br />

fast taghell draußen. Der etwa 3-monatige Polartag war zu dieser Jahreszeit nicht mehr allzu weit entfernt.<br />

Während der Rückfahrt mit dem Fahrrad zum Haus se<strong>in</strong>er Freund<strong>in</strong>, denkt Walter darüber nach ob man evt. auch als Mensch<br />

wie e<strong>in</strong> Vogel fliegen könne. Wenn der W<strong>in</strong>d stark genug sei, könne dies evt. möglich se<strong>in</strong>. Man müsse sich hierzu nur an<br />

e<strong>in</strong>em Seil anb<strong>in</strong>den und dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er starken Luftströmung von jemand anderem <strong>in</strong> die Luft ziehen lassen. Wenn der W<strong>in</strong>d<br />

stark genug sei würde man dann dabei bestimmt wie e<strong>in</strong> Drache an e<strong>in</strong>em Seil abheben. Wie um dies auszuprobieren, ob der<br />

Fahrtw<strong>in</strong>d bei se<strong>in</strong>er augenblicklichen Fahrtgeschw<strong>in</strong>digkeit schon trägt, breitet Walter unterwegs auf se<strong>in</strong>em Fahrrad immer<br />

wieder die Arme weit aus und versucht sich nach oben <strong>in</strong> die Luft zu erheben. Selbst bei höchster Fahrtgeschw<strong>in</strong>digkeit wird<br />

er dabei aber ke<strong>in</strong> bisschen von der umgebenden Luftströmung hoch gehoben. Walter braucht e<strong>in</strong>e ganze Weile bis er sich<br />

schließlich geschlagen gibt und das mit dem Fliegen auf dem Fahrrad se<strong>in</strong> lässt.<br />

Die Prüfung <strong>in</strong> der Schule<br />

Nur wenige Monate nach se<strong>in</strong>er Aufnahme im Spukhaus muss W.P. dort e<strong>in</strong>e erste Prüfung bestehen. Hauptsächlich wurde<br />

bei dieser Prüfung D<strong>in</strong>ge gefragt wie z.B. die Beobachtung e<strong>in</strong>er Person per Geist durchzuführen sei oder wie man die<br />

gewünschte Entscheidung e<strong>in</strong>er Person per Geist je nach Character der betreffenden Person herbeiführen könne …usw. E<strong>in</strong><br />

weiterer Fragenkomplex bei der Klausur beschäftigte sich mit Fragen zum <strong>The</strong>ma Herausreisen mit e<strong>in</strong>em Bereschewan-Sitz.<br />

Jeder Bereschewan-Sitz hatte e<strong>in</strong>e Reihe e<strong>in</strong>facher Funktionen, die sie alle auswendig können mussten.<br />

Am Tag der Rückgabe dieser Prüfung mussten sich alle Schüler <strong>in</strong> Walters Kurs vor dem Lehrerzimmer ihrer Schule<br />

versammeln. Dort stellte ihnen dann ihre blonde Lehrer<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Kasten voller Papierzettel auf den Tisch, dem jeder e<strong>in</strong>en<br />

Zettel mit se<strong>in</strong>em Namen und se<strong>in</strong>er Note entnehmen konnte. Auf vielen dieser Zettel stehen Namen wie Cassus und 3+ oder<br />

Marcus und 4+ usw. Fast alle Schüler erhalten im Hausflur solch e<strong>in</strong>en Zettel nur für W.P. sche<strong>in</strong>t sich ke<strong>in</strong> solcher Zettel im<br />

Kasten zu bef<strong>in</strong>den. Während all die anderen Schüler aufgeregt und glücklich durch den Schulflur rennen und sich<br />

gegenseitig über ihre Noten austauschen, steht W.P. etwas verloren im Schulflur herum und grübelt darüber nach warum se<strong>in</strong><br />

Name wohl nicht unter all den anderen Zetteln im Kasten war.<br />

Auf Anraten se<strong>in</strong>er Klassenkameraden begibt er sich deshalb nach e<strong>in</strong>er Weile <strong>in</strong> das Zimmer se<strong>in</strong>er Lehrer<strong>in</strong> und fragt nach<br />

se<strong>in</strong>em Zettel mit se<strong>in</strong>er Note. Zu Walters erschrecken teilt diese ihm nun mit, dass er die Prüfung gar nicht bestanden habe.<br />

Dies sei aber nicht wirklich schlimm, denn schließlich könne er diese nächstes Jahr noch e<strong>in</strong>mal wiederholen. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

würde sie ihm eher davon abraten, dies zu versuchen. Denn sie habe ernste Zweifel, ob die Arbeit als göttliches Wesen<br />

wirklich das Richtige für ihn sei. Er habe bei der Prüfung große Wissensdefizite erkennen lassen. Er solle sich daher besser<br />

wie all die anderen auch, die vor 2 Monaten die Schule bereits verlassen hätten auch nach e<strong>in</strong>er handwerklichen Tätigkeit<br />

umschauen. Dies sei höchstwahrsche<strong>in</strong>lich das Beste für ihn. Sich unnötig lange mit dem Pauken für e<strong>in</strong>e Klausur zu quälen<br />

sei für niemanden gut. Sie würde daher niemandem empfehlen e<strong>in</strong>e Klausur, die er beim ersten mal nicht bestanden habe,<br />

noch e<strong>in</strong> zweites mal zu wiederholen. Vorher sollte man besser die Schule verlassen. Walter ist geschockt all dies zu hören.<br />

Er war fast schon fest davon ausgegangen, <strong>in</strong> den nächsten Monaten endgültig e<strong>in</strong> göttliches Wesen zu werden. Doch nun<br />

zerschlugen sich alle se<strong>in</strong>e früheren Träume mit e<strong>in</strong>em mal. Man hatte ihn e<strong>in</strong>fach fallen gelassen wie e<strong>in</strong>e kalte Kartoffel,<br />

weil er angeblich bei der Prüfung nicht gut genug gewesen war. Dabei hatte er vorher so viel für die Prüfung gelernt. Und<br />

nun war all diese viele Mühe umsonst gewesen.<br />

Tief enttäuscht fährt er schon wenige M<strong>in</strong>uten später mit se<strong>in</strong>em Fahrrad zurück zu se<strong>in</strong>er Freund<strong>in</strong>. Die Schule im Turm von<br />

Mondscharade sche<strong>in</strong>t für ihn erst e<strong>in</strong>mal gelaufen zu se<strong>in</strong>. Walter ist kurz davor <strong>in</strong> Tränen auszubrechen. Er kann immer<br />

noch nicht so recht glauben was soeben gerade passiert ist. Jahrelang war er sich sicher gewesen, später e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> göttliches<br />

Wesen zu werden. Doch nun mit e<strong>in</strong>em mal waren alle se<strong>in</strong>e Träume wie e<strong>in</strong>e Seifenblase zerplatzt. Es gab ke<strong>in</strong>en W.P. alias<br />

das göttliche Wesen mehr.<br />

Auf dem Weg zu se<strong>in</strong>er Freund<strong>in</strong> war Walter es Leid immer den langen Umweg zu dem Haus se<strong>in</strong>er Freund<strong>in</strong> zu fahren.<br />

Benutzte man den regulären Weg über gepflasterte Wege so war der Weg um etwa e<strong>in</strong>en Kilometer länger als der direkte<br />

Weg durch den Garten der Hessels (Name verändert). Man musste umständlich erst die ganze Hauptstrasse bis zum Ortskern<br />

rauffahren und dann wieder e<strong>in</strong>e Seitenstrasse fast die ganze Strecke zurück. Früher e<strong>in</strong>mal hatten es die Hessels immer<br />

toleriert, wenn man den Weg runter <strong>in</strong> Erydies Wohngebiet über ihr noch unbepflanztes Grundstück abgekürzt hatte. Doch<br />

<strong>in</strong>zwischen hatten sie mit voller Absicht die Abkürzung über ihren Rasen mit e<strong>in</strong>em Gemüsebeet und e<strong>in</strong>em Stück Hecke<br />

versperrt. Man kam zwar immer noch durch ihr Grundstück durch allerd<strong>in</strong>gs war dieser Weg <strong>in</strong>zwischen nicht mehr per<br />

Fahrrad passierbar. Man musste jedenfalls m<strong>in</strong>destens zweimal absteigen, um ihr Grundstück zu queren - e<strong>in</strong>mal an den<br />

Beeten und das zweite mal an der neu gepflanzten Hecke.<br />

Se<strong>in</strong>e Mutter hatte ihm vor e<strong>in</strong>iger Zeit mal e<strong>in</strong>geschärft, dass er nicht mehr den Weg nach Erydie über das Grundstück der<br />

Hassels abkürzen dürfe. Doch <strong>in</strong>zwischen wohnte er schon lange nicht mehr bei se<strong>in</strong>er Mutter und was sie ihm damals gesagt<br />

hatte, war ihm jetzt sowieso total egal. Kurzerhand entschloss er sich daher dazu, wie früher auch den Weg zu Erydies<br />

Grundstück über das Grundstück der Hassels abzukürzen. „Weit und breit niemand zu sehen!“ dachte W.P. noch, während er<br />

die Schotterstraße verlies und se<strong>in</strong> Fahrrad durch das Gemüsebeet der Hassels schleifte. Doch noch während er das fremde<br />

Gemüsebeet quert, hört er aus dem benachbarten Haus der Hassels e<strong>in</strong>e wütende Frauenstimme irgendetwas schreien was er<br />

jedoch nicht verstand, da die Schreie vermutlich durch die Hauswände deutlich gedämpft wurden. „Schnell weiter!“ dachte<br />

W.P. bevor die Hassels wieder rauskommt. Dann b<strong>in</strong> ich längst weg, bevor die Hassels mich erwischt.<br />

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