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The 'New Berlin' base: Nazis in the Antarctic - Project Camelot

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e<strong>in</strong>fach wortlos vorausgegangen war, ohne sie vorher um Erlaubnis zu fragen. Sie hatte Angst gehabt Walter zu verlieren,<br />

sich selbst hier <strong>in</strong> der Wildnis zu verirren usw. Walter hatte damals ihren Standpunkt nicht nachvollziehen können. Sich<br />

unterwegs zu verirren, wenn man den Weg zu dem „Vogelha<strong>in</strong>“ alle<strong>in</strong>e g<strong>in</strong>g, schien ihm e<strong>in</strong>e geradezu absurd. Man musste<br />

doch e<strong>in</strong>fach nur auf dem Schotterweg geradeaus gehen. Wie sollte man sich dabei verirren? Doch Erydie konnte dies<br />

offenbar auf Wegen die nur geradeaus führten. Weiter hatte sie sich auch darüber mockiert, dass er sie e<strong>in</strong>fach ohne<br />

irgendetwas zu sagen ganz alle<strong>in</strong>e gelassen hatte. Me<strong>in</strong>e Güte, mal e<strong>in</strong> paar Meter alle<strong>in</strong>e zu gehen, das war doch ke<strong>in</strong><br />

Weltuntergang. Wie viele Kilometer war er nicht schon ganz alle<strong>in</strong>e ohne jemand anderen neben sich gegangen? Für Erydie<br />

seltsamerweise jedoch undenkbar. Sie hatte angeblich Angst gehabt, Walter unterwegs zu verlieren.<br />

Wegen dieser Unstimmigkeiten hatten sie sich damals jedenfalls <strong>in</strong> die Haare gekriegt. Während er gegen Erydies<br />

Standpunkte nicht viel hatte e<strong>in</strong>wenden können, hatte sie sich sehr energisch über se<strong>in</strong>e Sorglosigkeit und se<strong>in</strong>en lieblosen<br />

Umgang mit ihr aufgeregt. Am Ende dieses Streits hatte sich Walter schließlich so gefühlt als sei er gerade von se<strong>in</strong>er Mutter<br />

ausgeschimpft worden. E<strong>in</strong> Gefühl, das für Walter nahezu unerträglich fand, da es ihm wieder unangenehm se<strong>in</strong>e früheste<br />

K<strong>in</strong>dheit <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung führte. Die Zurechtweisungen se<strong>in</strong>er Mutter, hatte er lange genug aushalten müssen. Doch jetzt mit<br />

Erydie g<strong>in</strong>g das ansche<strong>in</strong>end schon wieder los. Er war sich deshalb jetzt gar nicht mehr so sicher, ob er mit dieser Frau da<br />

neben sich, noch länger zusammen bleiben wollte. E<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong> an se<strong>in</strong>er Seite zu wissen, die fast genauso unangenehm<br />

werden konnte wie se<strong>in</strong>e Mutter, darauf konnte er auch gut verzichten. Dann war es schon besser alle<strong>in</strong>e zu bleiben.<br />

Wohl wegen dieses hässlichen Streits damals zwischen ihnen, wollte Erydie bei diesem Ausflug an den Rand des Baus auch<br />

nicht mitkommen. Wahrsche<strong>in</strong>lich war dies auch besser so. Wenn Erydie mit dabei war, kam man sowieso nicht vorwärts.<br />

Erydie schlich mehr vorwärts als das sie g<strong>in</strong>g. Und darüber h<strong>in</strong>aus wollte sie ständig auch noch irgendwelche Pausen<br />

e<strong>in</strong>legen, so dass man erst recht nicht vorwärts kam. Da er heute tun und lassen konnte was er wollte, beschloss Walter heute<br />

mal e<strong>in</strong>en Weg querfelde<strong>in</strong> auszuprobieren. Schon bei der letzten Wanderung hierher mit Erydie hatte er bemerkt, dass es<br />

oberhalb e<strong>in</strong>es großen grauen Matschhügels hier am Wegesrand e<strong>in</strong>e seltsame dunkle Spalte unter dem Eis gab. Diese Stelle<br />

hatte ihn schon damals <strong>in</strong>teressiert. Allerd<strong>in</strong>gs wäre es undenkbar gewesen, mit Erydie dorth<strong>in</strong> zu gehen. Alle<strong>in</strong> schon die<br />

Vorstellung, hier am Rande des Baus die öffentlichen Wege zu verlassen, war e<strong>in</strong> absolutes Und<strong>in</strong>g für Erydie. Ganz zu<br />

schweigen von all dem Dreck, den man bei so e<strong>in</strong>er Wanderung e<strong>in</strong>sammeln würde. Erydie hätten sich sicherlich die Haare<br />

gesträubt, wenn er ihr erzählt hätte was er heute so alles vorhatte.<br />

Schon nach den ersten Metern den grauen Matschhügel h<strong>in</strong>auf merkte Walter das der Weg, den er gerade beschritt, eigentlich<br />

gut begehbar war. Man versank kam <strong>in</strong> dem feuchten grauen Matsch unter den Füßen. Man kam daher den Matschhügel gut<br />

h<strong>in</strong>auf. Oben auf dem Hügel angekommen, entdeckte Walter schließlich sogar so etwas wie e<strong>in</strong>en Trampelpfad. Dieser<br />

schien zu e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en gelben Bagger oben auf dem Hügel zu führen neben dem e<strong>in</strong> Mann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gelben Overall<br />

irgendwelche Ste<strong>in</strong>e im Matsch beiseite räumte. Walter g<strong>in</strong>g auf diesen Arbeiter direkt drauf zu. Als er schließlich bei ihm<br />

angekommen war, fragte er ihn was er hier tun würde. Der Arbeiter antwortete ihm darauf, dass er die Aufgabe hätte diesen<br />

Hügel hier abzutragen. Das nasse Geste<strong>in</strong> würde immer mehr <strong>in</strong> den Bau h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>quellen. Das sei e<strong>in</strong> großes Problem.<br />

Deswegen müsse der Hügel hier unbed<strong>in</strong>gt weg. Bevor er hierfür jedoch den Bagger gebrauchen könne müsse er erst die<br />

Ste<strong>in</strong>e im Matsch beiseite Räumen. Denn sonst käme er mit se<strong>in</strong>em Bagger nicht weiter vorwärts. Walter hilft dem Arbeiter<br />

dabei, e<strong>in</strong> paar Ste<strong>in</strong>e beiseite zu rollen, geht dann jedoch schon bald wieder se<strong>in</strong>er Wege.<br />

Zu Walters Verwunderung entpuppt sich hier oben auf der Spitze des Matschhügels die verme<strong>in</strong>tliche Spate im Eis als<br />

langgestreckte Spalte im Geste<strong>in</strong>. Unmittelbar unterhalb des grauen Eisdachs, das hier fast horizontal <strong>in</strong> das begrenzende<br />

Ste<strong>in</strong> überg<strong>in</strong>g, befand sich hier e<strong>in</strong>e etwa e<strong>in</strong> bis zwei Meter breite Spalte <strong>in</strong> den Klippen, die sich über die gesamte Länge<br />

des grauen Matschhügels h<strong>in</strong>zog. Unmittelbar unterhalb der Spalte im Geste<strong>in</strong> schloss sich dabei e<strong>in</strong> tiefer Graben im Matsch<br />

an. Es war also unmöglich <strong>in</strong> die randliche Felsspalte dah<strong>in</strong>ter zu gelangen, ohne hierfür irgendwelche Hilfsmittel wie Leitern<br />

oder ähnliches zu verwenden. Walter sah ke<strong>in</strong>e Veranlassung dazu, es auf e<strong>in</strong>en Überquerungsversuch ohne Hilfsmittel<br />

ankommen zu lassen. Zumal die undurchdr<strong>in</strong>gliche Dunkelheit <strong>in</strong> der Felsspalte dah<strong>in</strong>ter nicht sehr e<strong>in</strong>ladend wirkte. Schon<br />

bald kletterte er deshalb den grauen Matschhügel den er gekommen war wieder h<strong>in</strong>unter und begab sich auf den sicheren<br />

Schotterweg unten im Tal.<br />

Picture 32,5: W.P. ist am Rande des Baus angekommen.<br />

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