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The 'New Berlin' base: Nazis in the Antarctic - Project Camelot

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Opfer solch e<strong>in</strong>es Unfalls zu werden. Walter g<strong>in</strong>g seitdem er sich dieser Gefahr bewusst geworden war, sehr gerne<br />

unauffällig <strong>in</strong> Deckung, wenn e<strong>in</strong> Zug auf der Brücke nahte unter der er nach der Schule immer auf se<strong>in</strong> Sammeltaxi warten<br />

musste. Neben dem Brückenpfeiler aus Beton neben dem er nach der Schule immer auf se<strong>in</strong> Taxi wartete, gab es e<strong>in</strong>e<br />

rechteckige Vertiefung <strong>in</strong> der man vor dem Zug auf der Brücke gut <strong>in</strong> Deckung gehen konnte. Um dabei nicht von se<strong>in</strong>en<br />

Klassenkameraden gesehen zu werden, die für so viel Vorsicht sicherlich ke<strong>in</strong> Verständnis haben würden, stahl er sich beim<br />

nahen e<strong>in</strong>es Zuges immer ganz langsam <strong>in</strong> diesen Unterschlupf so als schlendere er nur unter der Brücke etwas umher. Erst<br />

wenn der Zug wieder weg war, kam er dann langsam wieder aus diesem Unterschlupf unter der Brücke hervor. So langsam<br />

wie er sich dabei immer bewegte, bekamen se<strong>in</strong>e Schulkameraden meistens gar nicht viel davon mit was für e<strong>in</strong> Angsthase er<br />

<strong>in</strong> Wirklichkeit war – zum<strong>in</strong>dest glaubte Walter dies.<br />

Menschen die sich wie Affen benehmen<br />

Wie bereits erwähnt hat man Walter mal erzählt, dass se<strong>in</strong> Vater vor vielen Jahren mal im Krieg an e<strong>in</strong>em alten halb<br />

verfallenen Bahnhof <strong>in</strong> der Nähe se<strong>in</strong>es Wohnortes umgekommen wäre. In diesem schrecklichen Krieg sollen sich die bösen<br />

Roten aus der Unterwelt gegen uns im Bau Krieg geführt haben. Weiter hatte man Walter erzählt, dass diese Roten aus der<br />

Unterwelt hässliche Menschen mit schlechter Haut seien. Ihre schlechte Haut hätten sie dabei von ihrem ungesunden<br />

Fleischkonsum, der ihre Haut ganz rot und pickelig machen würde. Darüber h<strong>in</strong>aus hätten diese Unterweltler auch noch viel<br />

Ähnlichkeit mit unseren nächsten Verwandten, den Affen. Der Höchste der Unterweltler sei deshalb auch ke<strong>in</strong> Mensch,<br />

sondern e<strong>in</strong> Tier, e<strong>in</strong> ganz gewöhnlicher Affe. Dieses Tier würde von den Unterweltlern wie e<strong>in</strong> Gott angebetet werden, was<br />

völlig absurd sei. Denn es sei doch ganz selbstverständlich, dass Gott nur der Höchste und Mächtigste se<strong>in</strong> könne…usw..<br />

Walter hatte diese Indoktr<strong>in</strong>ierung <strong>in</strong> religiösen Glaubensfragen längst ver<strong>in</strong>nerlicht und stellte diese Glaubenssätze auch<br />

nicht mehr <strong>in</strong> Frage. Nur mit diesem Vorwissen kann man folgendes Erlebnis Walters an se<strong>in</strong>em Heimatbahnhof verstehen.<br />

Walter wartete gerade an dem halbverfallenen Bahnhofsgebäude se<strong>in</strong>es Heimatortes auf den nächsten Zug. Während er dort<br />

auf dem Bahnsteig blöd herumsteht, nähern sich ihm langsam von mehreren Seiten 3 türkisch aussehende Personen mit<br />

schwarzen Mänteln. Diese 3 Türken s<strong>in</strong>d etwa 30 cm größer als er selber und unterscheiden sich auch re<strong>in</strong> äußerlich deutlich<br />

von den Übrigen Bewohnern des Baus. Sie sehen deutlich verlebter aus als die meisten anderen im Bau und haben e<strong>in</strong>en<br />

dunkleren südländischeren Te<strong>in</strong>t. Wegen ihrer Größe hat Walter etwas Angst vor ihnen. Er versucht sich se<strong>in</strong>e Angst vor<br />

ihnen aber nicht anmerken zu lassen. Doch den drei Türken sche<strong>in</strong>en se<strong>in</strong>e verängstigten Blicke <strong>in</strong> ihre Richtung nicht<br />

entgangen zu se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>er der drei Türken schaut zunächst aus e<strong>in</strong>er Entfernung von vielleicht 2 Metern Walter provokativ an.<br />

Dann fragt er ihn äffisch irgendetwas mit e<strong>in</strong>er unartikulierten grunzenden Sprache die Walter ganz sicher nicht verstehen<br />

sollte. Die gestellte Frage bleibt anschließend im Raum stehen und Walter weiß nicht wie er reagieren soll. Er entscheidet<br />

sich dafür, sicherheitshalber noch mal nachzufragen, erntet dafür aber nur weiteres unartikuliertes Gegrunze. Nun bekommt<br />

es Walter langsam mit der Angst zu tun. Er versucht daher den drei Türken auf dem Bahnsteig aus dem Wege zu gehen.<br />

Doch diese sche<strong>in</strong>en nun erst recht Gefallen an ihm zu f<strong>in</strong>den und hüpfen ihm ganz zutraulich mit ziemlich ungelenk<br />

aussehenden auf- und abwärts Bewegungen ihrer Arme h<strong>in</strong>terher. Dabei stoßen sie immer wieder komische Grunzer aus, von<br />

denen Walter nicht sicher weiß ob sie nicht vielleicht doch von echten Affen <strong>in</strong> den Türken dr<strong>in</strong> stammen oder ob sie evt.<br />

menschlichen Ursprungs s<strong>in</strong>d.<br />

Besonders beunruhigend wirkt dabei auf Walter, dass e<strong>in</strong>er der Türken ihn ständig aus ger<strong>in</strong>ger Entfernung mit irren aber<br />

absolut ernsten Blicken anschaut, während die beiden anderen sich völlig des<strong>in</strong>teressiert <strong>in</strong> der Landschaft umschauen. Wie<br />

Herdentiere sche<strong>in</strong>en die beiden anderen dabei aber ihrem Anführer, der sich stets <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe Walters aufhält, zu<br />

folgen. Dieses sonderbare Verhalten kann Walter nicht richtig e<strong>in</strong>schätzen. Er ist sich daher nicht sicher, ob er es nur mit drei<br />

guten Schauspielern zu tun hat oder ob die drei nicht vielleicht doch so e<strong>in</strong>e Art Affenmensch s<strong>in</strong>d. Immerh<strong>in</strong> hatte er ja<br />

schon davon gehört, dass es so etwas wie Affenmenschen geben sollte. Alle<strong>in</strong> der Gedanke, dass die drei anderen so etwas<br />

wie Affenmenschen se<strong>in</strong> könnten bereitet ihm große Seelenpe<strong>in</strong>. Er versucht daher den drei Türken irgendwie aus dem Wege<br />

zu gehen, um nicht wie schon wieder wie <strong>in</strong> der Schule wegen se<strong>in</strong>er Leichtgläubigkeit das Opfer von Hohn und Spott zu<br />

werden. In der Hoffnung von den drei zudr<strong>in</strong>glichen Türken endlich <strong>in</strong> Ruhe gelassen zu werden, geht er deshalb sehr<br />

langsam und ohne noch e<strong>in</strong>mal auf das Gegrunze der Türken zu reagieren, <strong>in</strong> Richtung Bahnhofshäuschen wo noch e<strong>in</strong> paar<br />

andere Reisende stehen. Die drei Türken folgen ihm e<strong>in</strong> ganzes Stück <strong>in</strong> diese Richtung, bleiben nach e<strong>in</strong>iger Zeit aber immer<br />

mehr zurück.<br />

Zu Picture 30,9: W.P. ist nun schon etwa 13-14 Jahre alt. Der Krieg im Bau ist längst vorbei und Walter geht nun mit anderen<br />

K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schule, die ähnliche Berufswünsche haben wie er auch. In W.P.’s Leben hat sich nun viel geändert. Er hat<br />

den Abschluss zu e<strong>in</strong>er höheren Berufsausbildung geschafft und gehört nun zu e<strong>in</strong>er Art Elite im Bau. Zusammen mit e<strong>in</strong>igen<br />

wenigen weiteren K<strong>in</strong>dern wird er auf se<strong>in</strong>e spätere Tätigkeit als göttliches Wesen im Bau vorbereitet. Soweit ich das<br />

mitbekommen habe, gab es im Bau entweder die Möglichkeit Reisender oder göttliches Wesen zu werden. Für die etwas<br />

schwächeren Schüler gab es darüber h<strong>in</strong>aus aber auch noch die Möglichkeit diverse handwerklicher Tätigkeiten zu erlernen.<br />

Unter e<strong>in</strong>em göttlichen Wesen stellte sich Walter dabei so e<strong>in</strong>e Art Engel vor, der im Turm von Mondscharade arbeiten<br />

durfte. Man hatte dann zwar später e<strong>in</strong>e sehr schmerzliche Aufgabe, da man sich häufig den Geist von Toten anschauen<br />

musste, um zu entscheiden ob sie herüber <strong>in</strong>s Himmelreich durften oder nicht. In sehr ger<strong>in</strong>gem Umfang musste man auch<br />

draußen Leuten helfen oder diverse Gangster draußen überwachen. Ansonsten war die Arbeit im Turm von Mondscharade<br />

aber e<strong>in</strong>e sehr dankbare Aufgabe. Denn man genoss als göttliches Wesen <strong>in</strong> Mondscharade e<strong>in</strong>e Vielzahl von Privilegien und<br />

durfte sogar darauf später nach dem Tod selbst <strong>in</strong>s Himmelreich e<strong>in</strong>gelassen zu werden.<br />

Unter e<strong>in</strong>em Reisenden stellte man sich <strong>in</strong> Mondscharade h<strong>in</strong>gegen jemanden vor, der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er fliegenden Untertasse – e<strong>in</strong>em<br />

so genannten Schiff – andere Planeten bereiste. Diese Vorstellungen vom Leben als Reisende beruhten nicht alle<strong>in</strong> auf vagen<br />

Phantasievorstellungen. Es gab im Bau tatsächlich e<strong>in</strong>ige hochgeachtete Personen, die von Herberge zu Herberge zogen und<br />

überall von ihrem früheren phantastischem Leben als Astronauten erzählten.<br />

Im Gegensatz zu den K<strong>in</strong>dern, die später e<strong>in</strong>mal Reisende werden wollten, genossen diejenigen unter ihnen, die e<strong>in</strong> göttliches<br />

Wesen werden wollten, nicht sehr viel Achtung. Vermutlich lag dies daran, dass man sich e<strong>in</strong> Leben als Reisender im<br />

Weltraum sehr viel spannender vorstellte, als <strong>in</strong> Mondscharade den Geistfledderer zu mimen, der toten Menschen <strong>in</strong> die<br />

Köpfe schaute.<br />

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