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The 'New Berlin' base: Nazis in the Antarctic - Project Camelot

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Unser Ma<strong>the</strong>matikunterricht:<br />

Unser „Ma<strong>the</strong>matikunterricht“ fand nicht <strong>in</strong> unserem „Schulungsraum“ statt, sondern mehr so <strong>in</strong> unserem Bereschewan-Sitz.<br />

Denn immer wieder kam es dort vor, dass man Leuten beim Verkaufen von irgendwelchen Sachen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Fussgängerzone<br />

zugeschaut hat. Dabei mussten sie natürlich genau ausrechnen können wie viel 12,60 Rubel plus 17,25 Rubel s<strong>in</strong>d usw.. Die<br />

Gedankengänge, die die im Film dabei hatten haben sich im Film irgendwie auch auf e<strong>in</strong>en selbst übertragen. Man konnte so<br />

sehr gut das Rechnen erlernen. Und nach dem Ansehen des Films wollte man dann natürlich das auch Können, was man bei<br />

denen im Film gesehen hat. Man hat sich deshalb dann selbst das Rechnen beizubr<strong>in</strong>gen versucht. Dank der Filme die man<br />

dabei zuvor gesehen hat, war das dann auch nicht mehr besonders schwer gewesen. Denn viele der regeln die man dabei<br />

können musste, kannte man ja schon aus den Filmen. Zuletzt war es auch so, dass sich viele der erwachsenen <strong>in</strong> unserer Basis<br />

auch viel mit Ma<strong>the</strong>matik und Physik beschäftigt haben. Ich glaube die haben dort versucht, irgendwelche neue physikalische<br />

<strong>The</strong>orien zu entwickeln mit denen sie die ganzen exotischen physikalischen Phänomene <strong>in</strong> unserer Basis besser erklären<br />

konnten (vgl. hierzu auch das Kapitel „<strong>The</strong>ir <strong>The</strong>ories“ <strong>in</strong> dem ich e<strong>in</strong> paar dieser neuartigen physikalischen <strong>The</strong>orien<br />

vorzustellen versuche). Auf diesem Wege, durch über die Schulter schauen, habe ich so dann auch noch e<strong>in</strong>iges über die<br />

Ma<strong>the</strong>matik h<strong>in</strong>zu gelernt was die über die Grundrechenregeln wie Plus, M<strong>in</strong>us, Mal und Dividieren h<strong>in</strong>ausgeht. Z.B. wie<br />

man mit Zehnerpotenzen rechnet oder wie der Satz des Pythagoras oder der Satz des Thales geht. Über diese sehr e<strong>in</strong>fachen<br />

geometrischen Sätze g<strong>in</strong>g aber me<strong>in</strong> ma<strong>the</strong>matisches wissen nicht h<strong>in</strong>aus bevor ich dann mit 15 unsere Basis verlassen habe.<br />

Dafür beherrschte ich allerd<strong>in</strong>gs diese Grundregeln der Ma<strong>the</strong>matik absolut sicher, deutlich besser wie ich me<strong>in</strong>e als andere<br />

Gleichaltrige me<strong>in</strong>es Alters hier <strong>in</strong> Deutschland.<br />

Unser Schreibunterricht:<br />

Und auch unser Schreibunterricht <strong>in</strong> unser Basis war völlig anders als hier <strong>in</strong> Deutschland. Das Schreiben und Sprechen<br />

haben wir <strong>in</strong> unserer Basis auch so nebenbei durch das Ansehen entsprechender Filme <strong>in</strong> unserer Basis gesehen. Wenn du<br />

z.B. <strong>in</strong>disch oder so lernen wolltest gab es dafür glaube ich spezielle Filme <strong>in</strong> denen du <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em dr<strong>in</strong> warst der halt <strong>in</strong>disch<br />

gesprochen hat. Was er im Film gesagt und gedacht hat, hat sich dann automatisch auch auf de<strong>in</strong> Gehirn übertragen, so dass<br />

du die Sprache dann auch Ruckzug gelernt hast. Das Erlernen von Sprachen war aber <strong>in</strong> unserer Basis aber nicht me<strong>in</strong>e<br />

Sache. Denn wie bereits erwähnt, war ich ja <strong>in</strong> der Farbe orange dr<strong>in</strong>. Das Erlernen von mehreren Sprachen war daher für<br />

mich nicht vorgesehen. Großes Interesse daran hatte ich aber auch nicht. Allerd<strong>in</strong>gs weiß ich, dass es <strong>in</strong> unserer Basis wohl<br />

e<strong>in</strong>en blonden Jungen gab, der Sprachen erlernen wollte. Ich vermute mal, dass sie ihm dann auch die entsprechenden Filme<br />

gezeigt haben. Denn er hat mir manchmal vorgeschwärmt was er schon so alles an Sprachen gelernt hat und welche Sprache<br />

er gerne als nächstes erlernen wolle.<br />

Nachdem man dann so im Film e<strong>in</strong>e Sprache erlernt hatte, <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Fall war das damals englisch, konnte man zusammen<br />

mit anderen Geschichten über den Sohn des Vaters (des Teufels) oder so schreiben. All das war glaube ich aber auch auf<br />

freiwilliger Basis. Ich selbst habe an diesen Aktivitäten nicht teilgenommen. Ich habe nur mal mitgehört wie e<strong>in</strong> paar<br />

Mädchen <strong>in</strong> unserer Basis sich solche Geschichten ausgedacht haben. Sie waren damals glaube ich dabei e<strong>in</strong>en guten Anfang<br />

für so e<strong>in</strong>e Geschichte zu f<strong>in</strong>den und haben sich dann gegenseitig ihre Vorschläge vorgelesen. Diese haben sich <strong>in</strong> etwa so<br />

angehört: „Und des Vaters Sohn (….) zog aus zusammen mit se<strong>in</strong>er Schwester, um zusammen mit der Tochter des Teufels<br />

e<strong>in</strong> neues Haus zu gründen. (…) das schwarze Pech klebte an ihm (…) und dann wurde er zweiter Seher <strong>in</strong> des Teufels<br />

Hand….usw.“<br />

In sehr ger<strong>in</strong>gem Umfang musste ich jedoch auch <strong>in</strong> unserer Basis e<strong>in</strong> paar Schreibübungen machen. Dies lief damals glaube<br />

ich so ab, dass mir e<strong>in</strong> männlicher Anleiter e<strong>in</strong> paar kurze Textpassagen vorgelesen hat, die ich dann aufschreiben sollte.<br />

Auch diese Textpassagen schilderten <strong>in</strong> sehr kurzer prägnanter Form Standpunkte, <strong>in</strong> denen jemand zu se<strong>in</strong>em Leben <strong>in</strong><br />

unserer Basis Stellung bezog. Ich konnte also diese Stellungnahmen als Ausgangspunkt benutzen, um selbst Stellungnahmen<br />

zu me<strong>in</strong>em Leben <strong>in</strong> unserer Basis zu beziehen. Soweit ich mich noch an diese Stellungnahmen er<strong>in</strong>nern kann, enthielten sie<br />

alle sehr eigenwillige Interpretationen der D<strong>in</strong>ge die tagtäglich um uns herum abliefen. Damals <strong>in</strong> unserer Basis habe ich die<br />

Bedeutung dieser Stellungnahmen noch gar nicht so richtig verstehen können. Erst jetzt stoßen mir ihre seltsamen Aussagen<br />

unangenehm auf. Wer auch immer das verfasst hat, kann mit se<strong>in</strong>em Leben <strong>in</strong> unserer Basis nicht wirklich zufrieden gewesen<br />

se<strong>in</strong>. Ich denke man kann sogar soweit gehen <strong>in</strong> diesen Stellungnahmen e<strong>in</strong>en Hilfeschrei herauszulesen, der von e<strong>in</strong>er<br />

ungeheuerlichen Verbrechen gegen uns arme Versuchskan<strong>in</strong>chen <strong>in</strong> unserer Basis Zeugnis ablegt. E<strong>in</strong>e dieser<br />

Stellungnahmen hatte z.B. folgenden Inhalt:<br />

Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> graues Versuchskan<strong>in</strong>chen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Käfig:<br />

“…Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> graues Versuchskan<strong>in</strong>chen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Käfig. Ich trage e<strong>in</strong>en Hut aus Glasfieber. Ich b<strong>in</strong> <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Käfig<br />

lebendig begraben für immer. Von Zeit zu Zeit bekomme ich Post von draußen, die mir sagt, dass ich e<strong>in</strong> Versuchskan<strong>in</strong>chen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Käfig b<strong>in</strong>….” oder: “…In früheren Zeiten hatte ich mal viel Spaß mit me<strong>in</strong>en Kollegen. Ich hatte viel Kontakt mit<br />

ihnen und konnte sie anführen. Doch dann b<strong>in</strong> ich zusammen mit me<strong>in</strong>en Kollegen hier an diesen Ort gegangen, um sie auch<br />

durch diesen Ort durchzuführen. Doch hier habe ich sie alle verloren. Ich habe jetzt ke<strong>in</strong>en Kontakt mehr zu ihnen. Ich hätte<br />

dies eigentlich melden sollen, aber ich habe dies nie getan. Ich habe hier jetzt etwas besseres gefunden. Ich lebe jetzt hier <strong>in</strong><br />

me<strong>in</strong>er eigenen blauen Welt. Ich sollte vielleicht besser wieder zurück kommen, denn andernfalls, andernfalls … Ne<strong>in</strong>, ich<br />

komme nicht mehr zurück. Ich will nur noch Bilder sehen – den ganzen Tag lang – Ich werde nie wieder zurück kommen. Es<br />

füttert mich sehr gut. Guck mal was ich schon für e<strong>in</strong>en dicken Bauch habe.“<br />

Und wenn ich damals <strong>in</strong> unserer Basis me<strong>in</strong>en eigene Standpunkt aufgeschrieben hätte, was ich glaube ich nicht getan habe,<br />

hätte ich ganz sicher m<strong>in</strong>destens ebenso durchgedrehtes Zeug erzählt. Als kle<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> unserer Basis war ich z.B. lange<br />

Zeit davon überzeugt, e<strong>in</strong> alter Opa zu se<strong>in</strong>, der irgendwie noch mal als K<strong>in</strong>d weiterleben kann. Der Grund für diese<br />

abstrusen Vorstellungen waren glaube ich unsere Seelenstange, die mir immer was aus ihrem Leben erzählt hat und die auch<br />

me<strong>in</strong>te, dass sie schon 87 Jahre alt wäre. Ich glaube all das hat mich damals sehr bee<strong>in</strong>druckt. Später dann so vielleicht mit 11<br />

oder 12 habe ich immer gedacht ich sei ganz was besonderes, e<strong>in</strong> Außerirdischer <strong>in</strong> Menschengestalt mit übernatürlichen<br />

Fähigkeiten. Me<strong>in</strong> Glaube an me<strong>in</strong>e übernatürlichen Fähigkeiten rührte glaube ich daher, dass ich <strong>in</strong> Träumen immer wieder<br />

mal D<strong>in</strong>ge zu sehen geglaubt habe, die dann später tatsächlich auch haargenauso <strong>in</strong> unserer Basis e<strong>in</strong>getreten s<strong>in</strong>d. Z.B.<br />

welches Filmband ich re<strong>in</strong> zufällig aus unserem Schrank ziehen würde, was der oder der irgendwann e<strong>in</strong>mal an e<strong>in</strong>em<br />

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