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The 'New Berlin' base: Nazis in the Antarctic - Project Camelot

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der Geist von Personen sei die man erst kürzlich auf diesen Friedhof gebracht habe. Die durchsichtigen „dunklen“<br />

Geistblasen auf dem Friedhof sollten dagegen von Personen stammen, die schon länger auf dem Friedhof liegen würde.<br />

Anschließend hat mir der Mann, der mir diesen schrecklichen Friedhof gezeigt hat, noch zu mir gesagt: „Den Geist hier auf<br />

diesem Friedhof kannst du anstoßen, aber er wird dir nichts mehr sagen. Die Geister hier auf diesem Soldatenfriedhof s<strong>in</strong>d<br />

alle stumm! – Nur die Tafeln an den Wänden erzählen noch von den unzähligen Kriegen, <strong>in</strong> denen die Soldaten <strong>in</strong> dieser<br />

Halle alle gefallen s<strong>in</strong>d.“ Mit den Kriegen <strong>in</strong> denen die Soldaten <strong>in</strong> dieser Halle alle gefallen s<strong>in</strong>d, me<strong>in</strong>te er<br />

höchstwahrsche<strong>in</strong>lich die Kriege im Bau <strong>in</strong> denen sich rote aus unserer Basis und Blaue aus dem Bau gegenseitig <strong>in</strong> die<br />

Haare gekriegt hatten. Gekämpft wurde dabei wahrsche<strong>in</strong>lich um e<strong>in</strong>e gerechte Verteilung selbstverwalteter Ländere<strong>in</strong> im<br />

Bau. Sowohl die aus unserer Basis wollten möglichst viel Land im Bau für sich selber haben, als auch die Blauen im Bau.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Zankapfel war sicher auch der Turm <strong>in</strong> Mondscharade gewesen über den man Rausreisen konnte. Denn Walter<br />

hat <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Augenfilm ja mal erwähnt, dass die von der anderen Seite dort im letzten Krieg mal alles verwüstet hätten.<br />

Beisetzung als grüner Schleim an der Wand:<br />

E<strong>in</strong>e weitere Form der Beisetzung e<strong>in</strong>es Geistes war glaube ich das<br />

Verteilen se<strong>in</strong>es Geistes an der Wand e<strong>in</strong>es Wohnraumes. Hierzu<br />

wurde etwas von se<strong>in</strong>em Geist <strong>in</strong> e<strong>in</strong> grünes schleimiges Substrat<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Glas e<strong>in</strong>gebracht und dann ohne große Feierlichkeiten an<br />

e<strong>in</strong>er Wand unserer Basis ausgekippt (vgl. Bild 10,5). Ich glaube<br />

diese Form der Bestattung e<strong>in</strong>er Person war eher e<strong>in</strong>e Farce, um<br />

die Angehörigen damit zu quälen – quasi nach dem Motto, für den<br />

haben wir ke<strong>in</strong> Grab mehr übrig, der muss hier bei uns irgendwo<br />

verklappt werden – .<br />

Schließlich kann ich mich auch noch daran er<strong>in</strong>nern, dass wir <strong>in</strong><br />

unserer Dusche <strong>in</strong> unserer Basis mehrere bunte Plastikformen<br />

herumliegen hatten. E<strong>in</strong> rot gekleideter Mann <strong>in</strong> unserer Basis hat<br />

mir zu e<strong>in</strong>er dieser Plastikformen, die wie e<strong>in</strong>e weiße Qualle<br />

aussah die sich gerade über die letzte Stufe unserer Dusche quälte,<br />

gesagt, dass da jemand dr<strong>in</strong> sei der auch <strong>in</strong> unsere Dusche<br />

re<strong>in</strong>wolle.<br />

Über die anderen bunten Plastikformen <strong>in</strong> unserer Dusche wurde<br />

mir h<strong>in</strong>gegen von e<strong>in</strong>er Frau <strong>in</strong> unserer Basis mal gesagt, dass dies<br />

Sterne am Himmel seien, die auch noch <strong>in</strong> unserer Dusche e<strong>in</strong><br />

wenig leuchten würden. Die meisten dieser roten, gelben, orangen<br />

und grünen Plastikformen klebten <strong>in</strong> unserer Dusche an der Wand,<br />

waren allerd<strong>in</strong>gs auch jederzeit abnehmbar. Auf ihrer Rückseite<br />

verfügten sie über Saugnäpfe über die man sie bei Feuchtigkeit an<br />

glatten Flächen festmachen konnte. Die meisten dieser bunten<br />

Accessoires <strong>in</strong> unserer Dusche waren seesternförmig, igelförmig<br />

oder rundlich wie e<strong>in</strong> dicker Fisch.<br />

In wie weit unsere Geschichten von Geistern, die sich <strong>in</strong> diesen Plastikformen bef<strong>in</strong>den würden, der Wahrheit entsprechen<br />

oder auch nicht, spielt glaube ich ke<strong>in</strong>e Rolle. Das weiß ich auch nicht so genau. Höchstwahrsche<strong>in</strong>lich ist das alles totaler<br />

Quatsch, was man mir <strong>in</strong> unserer Basis über Geist <strong>in</strong> irgendwelchen Plastikformen oder <strong>in</strong> der „Farbe“ an der Wand erzählt<br />

hat. Dennoch denke ich zeigt diese bescheuerte Gefasel der anderen <strong>in</strong> unserer Basis über Geist <strong>in</strong> irgendwelchen<br />

Alltagsgegenständen was für e<strong>in</strong>e große Rolle dieses <strong>The</strong>ma <strong>in</strong> unserer Basis gespielt hat.<br />

Licht für die Verstorbenen anzünden:<br />

In unserer Basis gab es auch noch die Möglichkeit, gelbes Phasenraumlicht für die Verstorbenen anzuzünden. Dies war <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em separaten kle<strong>in</strong>en Raum möglich, <strong>in</strong> dem manchmal auch pfeifende Orgelmusik zu hören war. Wie man das gelbe<br />

Phasenraumlicht für die Verstorbenen <strong>in</strong> dieser halle anmachen konnte, weiß ich nicht mehr. Ich kann lediglich sagen, dass<br />

das gelbe Licht für die Verstorbenen <strong>in</strong> dieser Halle aus e<strong>in</strong>em langen Kasten an der Wand mit glatter kantiger Oberfläche<br />

kam. E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zelne Lichtquelle war an diesem Kasten nie genau zu sehen gewesen. Das Licht kam h<strong>in</strong>gegen mehr so aus<br />

allen Ecken und Ritzen dieses Apparates heraus.<br />

Unser Brunnen:<br />

In e<strong>in</strong>er abgelegenen Ecke unserer Basis gab es auch so etwas wie e<strong>in</strong>en alten verfallenen Brunnen. Dieser verfallene alte<br />

Brunnen bestand nur noch aus e<strong>in</strong>em Schutthaufen an der Wand und e<strong>in</strong>er kreisrunden Vertiefung an der Decke, die früher<br />

vielleicht e<strong>in</strong>mal zu e<strong>in</strong>em Brunnenschacht gehört hatte. Jetzt jedenfalls war dieser Brunnenschacht an der Decke<br />

zugemauert, so dass niemand mehr über diesen Tunnel unsere Basis verlassen konnte.<br />

Über diesen Brunnen <strong>in</strong> unserer Basis hat man mir als K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>mal erzählt, dass es dort früher e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung nach<br />

oben <strong>in</strong> den Bau gegeben habe. Wegen dieses Brunnens der vom Bau <strong>in</strong> unsere Basis führte, seien im Bau aber immer wieder<br />

viele Menschen umgekommen, weil sie versucht hätten über diesen Schacht <strong>in</strong> unsere Basis zu gelangen als auch umgekehrt.<br />

Deswegen hätte man später diese Verb<strong>in</strong>dung zwischen Bau und unserer Basis wieder zugemauert. Wie zur Bestätigung<br />

dieser Geschichte konnte man mit Brille im Schutt unter diesem Brunnenschacht noch die Geister zweier Personen sehen, die<br />

dort noch immer im Schutt herumlagen. Hat man diese Geister angesprochen, sah man wie sich zwei kopfüber im Schutt<br />

liegende glasige Körper etwas Platz zwischen all den vielen Ste<strong>in</strong>en um sie herum verschaffen wollten. Auf die nächste<br />

Frage, ob sie nicht aus ihrem Grab heraus geholt werden wollten, damit man sich mit ihnen besser unterhalten könne,<br />

antworteten sie jedoch immer wieder mit müder erstickter Stimme so als sprächen sie mit letzter Kraft: „Ne<strong>in</strong>, lasst mich hier<br />

liegen. Ich will hier zwischen all dem Schutt begraben liegen. Hier so zwischen all dem Schutt liege ich schon ganz richtig.<br />

57<br />

Picture 10,5: Grüner „Kleister“ mit etwas Geist dar<strong>in</strong><br />

wird an der Wand ausgekippt.

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