06.10.2013 Aufrufe

The 'New Berlin' base: Nazis in the Antarctic - Project Camelot

The 'New Berlin' base: Nazis in the Antarctic - Project Camelot

The 'New Berlin' base: Nazis in the Antarctic - Project Camelot

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Picture 141,3: Wenig später laueren mir am Wegesrand h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong> paar Felsen<br />

vier Türken auf, um mich <strong>in</strong> ihre Holzhütte zu verschleppen.<br />

Picture 141,4: Drei der vier Türken <strong>in</strong> der Hütte. So ungefähr sahen die aus.<br />

Viel genauer kann ich ihre Gesichter jetzt leider nicht mehr beschreiben.<br />

339<br />

Nach vielleicht weiteren hundert Metern<br />

passiere ich auf e<strong>in</strong>em abschüssigen Teil des<br />

Weges e<strong>in</strong> paar dicke Felsen am Wegesrand.<br />

Kaum habe ich diese Felsen passiert, fallen von<br />

h<strong>in</strong>ten auch schon 4 erwachsene Türken über<br />

mich her und wickeln mich von h<strong>in</strong>ten <strong>in</strong><br />

warme Decken e<strong>in</strong> (vgl. Picture 141,3 und<br />

141,4). Dazu sagen sie mir immer wieder <strong>in</strong><br />

englischer Sprache, dass sie mich jetzt gefangen<br />

nehmen würden und mich <strong>in</strong> ihre Räuberhütte<br />

verschleppen würden und ebend so e<strong>in</strong> Quatsch.<br />

Ke<strong>in</strong>e dieser selbsternannten Räuber kommt mir<br />

dabei irgendwie bekannt vor.<br />

Ihre Räuberhütte war e<strong>in</strong> primitives Holzhaus<br />

am Rande e<strong>in</strong>er großen Wiese. Dort <strong>in</strong> dieser<br />

Hütte haben sie mir dann die nassen Sachen<br />

ausgezogen und mir neue Sachen von draußen<br />

zum Anziehen gegeben. Bis zu diesem<br />

Zeitpunkt hatte ich immer noch die Sachen aus<br />

unserer Basis an! Me<strong>in</strong>e Sachen aus unserer<br />

Basis habe ich seit diesem Zeitpunkt nie wieder<br />

gesehen. Ke<strong>in</strong>e Ahnung wo die geblieben s<strong>in</strong>d.<br />

Die nächsten 2 bis 3 Wochen musste ich nun <strong>in</strong><br />

der Hütte der Türken verbr<strong>in</strong>gen. Sie haben mir<br />

dabei gut zu essen und zu tr<strong>in</strong>ken gegeben.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs durfte ich ihre Hütte nicht verlassen.<br />

Zu Essen gab es immer Gemüsee<strong>in</strong>topf mit Brot<br />

und Butter aus e<strong>in</strong>em Metalltopf. Nur zum<br />

Frühstück gab es auch Käse, Brot und Butter.<br />

Beschäftigt habe ich mich <strong>in</strong> dieser Zeit vor<br />

allem mit dem Re<strong>in</strong>igen ihres Geschirrs und<br />

e<strong>in</strong>iger elektrischer Geräte <strong>in</strong> ihrem Haushalt.<br />

E<strong>in</strong>er der Türken <strong>in</strong> dieser Hütte hat sich mir<br />

damals als me<strong>in</strong> Vater vorgestellt. Er me<strong>in</strong>te<br />

immer wieder, dass ich jetzt wieder zu Hause<br />

sei und er <strong>in</strong> Wirklichkeit me<strong>in</strong> richtiger Vater<br />

sei. An dem Ort wo ich vorher gewesen wäre, hätte ich e<strong>in</strong>en anderen Vater gehabt. Jetzt sei diese Zeit aber wieder vorbei<br />

und ich wäre wieder bei me<strong>in</strong>em richtigen Vater.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs könne er nicht mit Sicherheit sagen, ob er e<strong>in</strong>e Engelshälfte e<strong>in</strong>es kompletten Engels zurückbekommen habe oder<br />

e<strong>in</strong>e Teufelshälfte e<strong>in</strong>es kompletten Teufels. Welche dieser Möglichkeiten dabei zutreffen würde, würde er mit der Zeit wohl<br />

noch herausf<strong>in</strong>den. Ganz zurückgekommen sei ich sicherlich nicht.<br />

Diese Ausführungen me<strong>in</strong>es selbsternannten Vaters hatten schon e<strong>in</strong>e gewisse Überzeugungskraft. Denn <strong>in</strong> der Tat sah ich<br />

dem Türken, der sich für me<strong>in</strong>en Vater hielt, ziemlich ähnlich. Dennoch fand ich, dass uns beide Welten trennen würden.<br />

Besonders die Art me<strong>in</strong>es selbsternannten Vaters, Macht über mich auszuüben gefiel mir damals nicht. Schon früh habe ich<br />

deshalb beschlossen, aus me<strong>in</strong>em neuen zu Hause zu fliehen.<br />

In e<strong>in</strong>em günstigen Moment habe ich hierzu die Brieftasche me<strong>in</strong>es angeblichen Vaters geplündert und habe mich damit dann<br />

aus se<strong>in</strong>er Holzhütte abgesetzt. Aus ihrer Holzhütte zu fliehen, war gar nicht so schwer gewesen. E<strong>in</strong>er der Türken hat mir<br />

sogar dabei geholfen. Er hat mir gesagt wo me<strong>in</strong> Vater se<strong>in</strong> Geld verstecken würde und wo es runter <strong>in</strong>s Tal gehen würde.<br />

Vielleicht wollten sie also sogar, dass ich sie verlasse. Nachdem ich den angegeben Weg runter <strong>in</strong>s Tal gegangen war, kam<br />

ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e ärmliche Ansiedlung <strong>in</strong> der glaube ich hauptsächlich Bauern wohnten. Überall gab es hier Kühe und Pferde und<br />

die Frauen hier trugen Kopftücher und Umhänge. Ke<strong>in</strong>e Ahnung mehr wie dieser Ort hieß. Aber Kudara hieß er ganz scher<br />

nicht. Denn hier benutzte man e<strong>in</strong>e fremde Schrift und Sprache mit der ich überhaupt nichts anfangen konnte. Dennoch habe<br />

ich es aber geschafft, mich von jemandem mit e<strong>in</strong>em Auto zu e<strong>in</strong>er Bushaltestelle br<strong>in</strong>gen zu lassen von wo aus ich dann<br />

nach Dushanbe gereist b<strong>in</strong>. Das Geld, dass ich dabei zuvor me<strong>in</strong>em angeblichem Vater gestohlen hatte, leistete mir dabei gute<br />

Dienste. Ohne ausreichend Geld wäre ich nie soweit gekommen.<br />

Von Dushanbe aus g<strong>in</strong>g es dann auf e<strong>in</strong>er langen Zugreise über Moskau weiter nach Deutschland. Deutschland habe ich<br />

dabei als Ziel me<strong>in</strong>er Reise gewählt, weil dies e<strong>in</strong> Land weit im Westen war und weil ich aus unserer Basis noch wusste, dass<br />

es dort im Westen gute Orte geben sollte an denen man bleiben konnte. In Russland dagegen sollte es ke<strong>in</strong>e gute Leuten<br />

geben zu denen man gehen konnte. Zudem war mir e<strong>in</strong> Ort wie Berl<strong>in</strong> noch aus unseren Karten <strong>in</strong> unserer Basis e<strong>in</strong> Begriff.<br />

So e<strong>in</strong>fach kann die Entscheidung se<strong>in</strong>, welches Land man als Reiseziel se<strong>in</strong>er Flucht auswählt!<br />

Hier <strong>in</strong> Deutschland wurde ich dann schon bald nach me<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>reise als Asylant anerkannt. Dabei erwies sich me<strong>in</strong><br />

türkischer Personalausweis, den ich zuvor von me<strong>in</strong>em „Vater“ <strong>in</strong> Tajikistan bekommen hatte als sehr hilfreich. Denn dieser<br />

war ganz offensichtlich ke<strong>in</strong>e Fälschung und wies mich als Türken kurdischer Abstammung aus. Ke<strong>in</strong>e Ahnung wo me<strong>in</strong><br />

„Vater“ diesen Ausweis herhatte. Diesem Ausweis zufolge soll ich aber Ende 1982 mal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er türkischen Stadt geboren<br />

worden se<strong>in</strong>. Eigenartig, <strong>in</strong> unserer Basis hat man mir erzählt, dass ich am 5. Februar 1983 geboren worden wäre. Außerdem<br />

kann ich weder türkisch noch kann ich mich daran er<strong>in</strong>nern jemals dort <strong>in</strong> der Türkei gewesen zu se<strong>in</strong>. Das mit dem Ausweis<br />

ist alles e<strong>in</strong>e Riesenlüge. Man steht wirklich ziemlich doof da, wenn so e<strong>in</strong> Dokument e<strong>in</strong>em attestiert, dass man <strong>in</strong><br />

Wirklichkeit irgendwo von draußen kommt, obwohl dies eigentlich gar nicht wahr ist! Darüber h<strong>in</strong>aus würde es mich auch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!