Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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Als Zement treten Quarz, Feldspat, Karbonat (Calcit,<br />
Ankerit, Siderit), Anhydrit, sehr selten Baryt<br />
sowie Sulfide, Eisenoxide und Tonminerale auf. Anhydritzement<br />
wird dabei in Weiach nur in den obersten<br />
200 m des Perms angetroffen und Dolomit feh1t<br />
gar võllig. Über die Vertei1ung der übrigen Karbonat<br />
e geben die Bei1agen 5.1d-e Aufsch1uss.<br />
5.3 PALÃOBOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN<br />
5.3.1 Palynologische Befunde<br />
Die palynologischen Datierungen umfassen nur die<br />
in einer Tiefe von 1'252-2'020 m erbohrten Schichten.<br />
Aus den hõheren, mehrheitlich rot gefãrbten<br />
Sedimenten sind infolge Oxydation der organischen<br />
Substanz keine bestimmbaren Pollen und Sporen<br />
erhalten geb1ieben. Insgesamt wurden 54 Proben<br />
bearbeitet, wovon 35 ausreichende Mengen an<br />
bestimmbaren Palynomorphen enthielten. Vier<br />
davon stammten aus Koh1eflõzen, der Rest aus siltigen<br />
und tonigen Ablagerungen. Die detaillierten<br />
Ergebnisse sind in HOCHULI (1985) enthalten.<br />
Die Einstufung der Palynomorphen-Assoziationen<br />
von Weiach lehnt sich eng an die von CLA YTON et<br />
al. (1977) für das kontinentale Permokarbon Westeuropas<br />
ausgearbeitete palynostratigraphische Zonierung<br />
(Tab. 5.1) an.<br />
Zur Korrelation mit dem marinen Bereich konnte<br />
auf das para1isch-marine Permokarbon des Donetz<br />
Gebietes (INOSSOV A et al., 1976) zurückgegriffen<br />
werden.<br />
Charakteristisch für die Florenabfolge aus dem Profu<br />
von Weiach sind die kontinuierlichen Übergãnge.<br />
Zwischen den typischen Vergesellschaftungen des<br />
oberen Stephanien (NBM -Zone) und des tieferen<br />
Autunien (VC I-Zone) liegen Assoziationen mit<br />
intermediãrem Charakter. Eine Grenzziehung bleibt<br />
in diesem Fa11 Ermessenssache. Ebenso fliessend ist<br />
der Übergang zur hangenden VC II-Zone. Letztere,<br />
von HOCHULI (1985) neu defmierte und in mehreren<br />
andern europãischen Profuen (DOUBINGER,<br />
1983; HELBY, 1966) ebenfa11s ausscheidbare Zone,<br />
zeigt ein der NBM-Zone stark ãhnelndes Palynomorphen-Spektrum<br />
(Bei1. 5.6). Dies ist damit zu<br />
erklãren, dass die sich im oberen Karbon und<br />
unteren Perm anbahnenden evolutinãren Verãnderungen<br />
erst bedingt fassbar sind, d.h. die beobachtbaren<br />
Wechsel in der Mikroflora weit eher die klimatischen<br />
und oekologischen Verãnderungen reflektieren<br />
(HOCHULI, 1985). Das nochma1ige Auftreten<br />
einer karbonartigen Flora in der unterpermischen<br />
VC II-Zone bekundet somit lediglich die kurzfristige<br />
Wiederkehr gleichartiger Umweltbedingungen<br />
beim Wechsel vom warm-humiden Klima des<br />
Karbons zum semiariden bis ariden Klima des<br />
Perms. Für eine tektonische Repetition der Schichtfolge<br />
liegen keiner1ei Hinweise vor.<br />
Tab. 5.1: Palynologische Zonierung und Datierung<br />
des Permokarbons von Weiach.<br />
Tiefenintervall Palynologische Zonicrung Altcrscin-<br />
[ro] Zonierung nach Wciachnach stufung<br />
CLA YTON et al. HOCHULI<br />
(1971) (1985)<br />
1252-1280 vcn<br />
Vittatina<br />
costabilis-<br />
Zone<br />
1280-1448 VCI<br />
Untercs<br />
Autunicn<br />
1448-1800 Potonicisporitcs NBM im wcscntlichcn<br />
novicus-bhard-<br />
Stcphanicn<br />
wajü - Chcilcdo-<br />
CundD<br />
nitcs major-Zonc<br />
1800-2020 Angulisporitcs ST Stephanicn B<br />
splendidus -<br />
bis hõhercs<br />
Latensina<br />
Stcphanien A<br />
trilcta-Zonc<br />
5.3.2 Makropflanzenreste<br />
Die anhand der Makropflanzenreste vorgenommene<br />
Datierung des Permokarbons ist aus Tabelle 5.2<br />
ersichtlich und stimmt im wesentlichen mit der palynologischen<br />
Einstufung überein. Die begrenzte Zah1<br />
der durchbohrten Makroreste er1aubt jedoch nur<br />
eine grobe Fixierung der Grenzen.<br />
Die unterhalb von 1'838 m gefundenen Pflanzenreste<br />
sind a11ochthoner Natur und für eine Altersbestimmung<br />
nur bedingt verwendbar. Im hõheren Teil der<br />
Abfolge dagegen zeigen die Sedimente hãufig eine<br />
starke Durchwurzelung und belegen damit eine autochthone<br />
Vegetation.<br />
In Weiach treten vorwiegend pflanzen und Assoziationen<br />
sumpfiger bis anmooriger, also eher humussaurer<br />
Standorte auf. Cordaiten-Wãlder, von<br />
Schachtelhalmen (Calamiten) gesãumte Seen und<br />
Flusslãufe, farnbedeckte Ebenen etc. prãgten das<br />
Landschaftsbi1d. Koniferen-Reste als Anzeiger trokkenerer<br />
Standorte fmden sich nur eingeschwemmt.