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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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-159 -<br />

Für die quantitative Beurteilung der Probenqualitãt<br />

sind in diesen Fãllen die Tritiumwerte (Kap. 9.6.3.3)<br />

heranzuziehen.<br />

9.4.3 Hydrochemische Messungen an Wasserproben<br />

tõr Laboruntersuchungen<br />

Bei den Proben, die für die Laboruntersuchungen<br />

bestimmt waren, wurden empfmd1iche Parameter<br />

(beispielsweise der pH-Wert oder das Redoxpotentia1)<br />

sofort nach der Probennahme auf der Bohrstelle<br />

selbst gemessen. Nur so konnten einigermassen befriedigende<br />

Ergebnisse erzielt werden. Grundsãtzlich<br />

bestand die Mõglichkeit zur Messung derselben Parameter<br />

wie wãhrend der Bohrlochreinigung. Welche<br />

Parameter tatsãchlich bestimmt wurden, richtete sich<br />

wieder nach den jeweiligen Umstãnden.<br />

Die Ergebnisse der hydrochemischen Messungen auf<br />

der Bohrstelle an Wasserproben für Laboruntersuchungen<br />

sind in Beilage 9.3 mit aufgelistet. Bei<br />

Mehrfachmessungen wurde ein mittlerer oder reprãsentativer<br />

Wert gewãhlt.<br />

9.4.4 Gasmessungen auf der Bohrstelle<br />

Porõse oder klüftige Gesteine kõnnen Gase wie zum<br />

Beispiel Kohlendioxid oder Methan enthalten. Die<br />

Gase sind im Norma1fall im Grundwasser gelõst<br />

(Einphasen-System), kõnnen jedoch unter speziellen<br />

Bedingungen auch als separate gasfõrmige Phase<br />

vorliegen (Zweiphasen-System). Die Gase werden<br />

beim Durchteufen des Gebirges freigesetzt und gelangen<br />

mit der Spülung an die Obert1ãche.<br />

Zu den hydrochemischen Messungen auf der Bohrstelle<br />

gehõrt im weiteren Sinne auch die Kontrolle<br />

der Gase in der Bohrspülung. Sie wurde primãr aus<br />

Sicherheitsgründen (z.B. rechtzeitiges Erkennen von<br />

giftigem Schwefelwasserstoft) durchgeführt.<br />

Für die Gasmessungen wurde wãhrend des Bohrbetriebs<br />

ein Entgaser in die Spülungsauslaufrinne eingehãngt.<br />

Mit ihm wurden der Spülung kontinuierlich<br />

Gase entzogen und über Schlauchleitungen zu den<br />

Messapparaturen im Container des Samplerdienstes<br />

geleitet. Dort wurden die Kohlenwasserstoffe CH4<br />

bis C SH:l.2, Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff<br />

gemessen. Die Messmethodik ist im Detail in<br />

HINZE et al. (NTB 86-11) beschrieben.<br />

Da die Spülung im Entgaser nur teilweise entgast<br />

und die Gase dabei mit normaler Luft vermischt<br />

werden, sind die Ergebnisse nur qualitativ oder<br />

bestenfalls halbquantitativ auswertbar. Deshalb<br />

wurde auf die Wiedergabe der Original-Logs in diesem<br />

Bericht verzichtet. Die Ergebnisse sind stattdessen<br />

in zusammengefasster Form in Beilage 9.4 dargestellt.<br />

Dort sind die in der Spülung gemessenen<br />

Werte für Kohlendioxid, Methan und die Fraktion<br />

der hõheren Kohlenwasserstoffe (Aethan, Propan,<br />

Butan und Pentan) graphisch gegen die Bohrteufe<br />

aufgetragen.<br />

Für die graphische Darstellung wurden zuerst die<br />

kontinuierlich gemessenen Werte unter Berücksichtigung<br />

der Aufstiegszeit dem jeweils durchteuften<br />

Bohrmeter zugeordnet. Nach Mõglichkeit wurden<br />

dabei die Tripgas-Spitzen:L eliminiert. Danach wurden<br />

die Mittelwerte für Bohrlochabschnitte von jeweils<br />

zehn Metern berechnet, und zum Schluss die so<br />

erhaltenen Werte gegen die Bohrteufe aufgetragen.<br />

Weitere Details zur Datenaufbereitung sind in<br />

HINZE et al. (NTB 86-11) zu finden.<br />

9.4.4.1 KohlenwasserstotTgase<br />

In den Sedimentgesteinen oberhalb von 991 m Tiefe<br />

(Basis Buntsandstein) waren die Methankonzentrationen<br />

in der Spülung gering. Hõhere Kohlenwasserstoffe<br />

wie Aethan und Propan konnten in geringen<br />

Konzentrationen erstmals im unteren Oxfordien<br />

(ab 391 m) nachgewiesen werden. Im Perm und besonders<br />

im Karbon sind die Methankonzentrationen<br />

wesentlich stãrker. Kohlenwasserstoffe bis einschliesslich<br />

Butan waren ebenfalls in messbaren<br />

Konzentrationen vorhanden. Starke Gaskonzentrationen<br />

im Perm waren vor allem an Sandsteinbãnke<br />

gebunden. Im Karbon wurden hohe Gasgehalte<br />

besonders beim Durchteufen von Kohleflõzen<br />

festgestellt (Maximum: 5.7% Methan bei 1'709 m).<br />

Beim Durchteufen des obersten Kristallins wurden<br />

relativ hohe Kohlenwasserstoff-Konzentrationen<br />

gemessen. Die Gase stammten jedoch grõsstenteils<br />

aus dem Karbon, das zu der Zeit noch unverrohrt<br />

war. Nach dem Verrohren, d.h. unterha1b von<br />

2'065 m Tiefe, wurden die Gasgehalte deut1ich geringer.<br />

Hõhere Kohlenwasserstoffe fehlten weitgehend.<br />

Die hõchste Methankonzentration wurde bei 2'270 m<br />

gemessen.<br />

:1.) Als Tripgas werden erhõhte Gaskonzentrationen<br />

bezeichnet, die nach einem mehr oder weniger<br />

langen Stillstand des Spülungskreislaufs auftreten<br />

kõnnen.

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