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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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-146 -<br />

- Zwisehen 828.5 und 884.5 m, also im grõssten<br />

Teil des Trigonodus-Dolomits und des Hauptmusehelkalks,<br />

sinkt die gemessene Gesehwindigkeit<br />

sehr gleiehmãssig um 20% (bezogen auf die Gesamtfõrdermenge).<br />

Der Zufluss ist offensiehtlieh<br />

sehr gleiehmãssig über das gesamte Tiefenintervall<br />

verteilt. Lediglieh an zwei Stellen (bei 840<br />

und 878 m) fmdet mõglieherweise ein leicht erhõhter<br />

Zufluss statt.<br />

- Die restliehen 20% des gefõrderten Grundwassers<br />

stammen aus dem Bohrloehabsehnitt unterhalb<br />

von 884.5 m, also aus dem untersten Hauptmusehelkalk<br />

und dem Dolomit der Anhydritgruppe.<br />

Eine weitergehende Interpretation des<br />

Spinner-Flowmeter-Logs ist problematiseh, da<br />

zwisehen 885 und 890 m negative Rotationsgesehwindigkeiten<br />

gemessen wurden. Die naheliegende<br />

Interpretation, dass in diesem Bohrloehabsehnitt<br />

Abstrõmungen vom Bohrloeh in den untersten<br />

Hauptmusehelkalk beobaehtet wurden, ist<br />

aufgrund der hydraulisehen Verhãltnisse wãhrend<br />

des Pumpversuehs (Absenkung des Wasserspiegels<br />

im Bohrloeh um mehr als 80 m) wenig<br />

wahrseheinlieh. Mehrere Spinner-Flowmeter­<br />

Logs, die vor dem eigentliehen Pumpversueh<br />

gefahren wurden (Nullmessungen), zeigen in dem<br />

Tiefenbereieh zwisehen 885 und 890 m ebenfalls<br />

eine Abweiehung von der konstanten Rotationsgesehwindigkeit,<br />

obwohl die aufgezeiehnete Sondengesehwindigkeit<br />

konstant ist (KLEBOTH,<br />

NTB 85-10). Es besteht a1so die Mõgliehkeit,<br />

dass die negativen Rotationsgesehwindigkeiten<br />

zwisehen 885 und 890 m messteehniseh bedingt<br />

sind (z.B. Kalibereffekt). Dies würde bedeuten,<br />

dass etwa 20% des gefõrderten Wassers aus dem<br />

Bohrloehabsehnitt zwisehen 885 und 890 m stammen.<br />

Zusãtzliehe Zuflüsse im Bohrloeh unterhalb<br />

von 890 m sind zwar nieht auszusehliessen, müssen<br />

jedoeh kleiner als die Auflõsung und die<br />

Unsieherheit des gemittelten Spinner-Flowmeter­<br />

Logs sein (im vorliegenden Fall etwa 10% bezogen<br />

auf die gesamte Fõrdermenge).<br />

- Der Fõrderstrom wãhrend der Spinner-Flowmeter-Messung<br />

betrug etwa 225 Vmin. In einem 8.5-<br />

Zoll-Bohrloeh entsprieht das einer mittleren<br />

Fliessgesehwindigkeit von 10.25 em/s<br />

(615 cm/min). Wie aus den vorhergehenden Ausführungen<br />

hervorgeht, liegt die Auflõsung des<br />

verwendeten Spinner-Flowmeters (PLT) unter<br />

den gegebenen Umstãnden bei etwa 10%, also<br />

bei etwa 1 em/s (60 em/min). Zuflüsse, die Gesehwindigkeitsãnderungen<br />

von weniger als<br />

60 em/min verursaehen, kõnnen daher nieht mehr<br />

erfasst werden.<br />

Kluftreiehe Zonen mit offenen, d.h. nieht oder nur<br />

teilweise verheilten K1üften, wurden vor allem im<br />

Oberen Musehelkalk vorgefunden (Kap. 5.7.2). Die<br />

Wasserführung im Musehelkalk-Aquifer ist also<br />

zumindest teilweise an offene K1üfte gebunden.<br />

Daneben weisen einzelne Bereiehe eine relativ grosse<br />

offene Porositãt auf. Vermutlieh ist damit aueh<br />

eine erhõhte hydrau1isehe Durehlãssigkeit verbunden.<br />

Dies gilt vor allem für den Trigonodus-Dolomit<br />

(2-10 mm grosse Poren, bis zu 7 em grosse Lõeher)<br />

zwisehen 819 und 839 m und den untersten Trigonodus-Dolomit<br />

(851.5-857.05 m). Aueh der Dolomit<br />

der Anhydritgruppe weist zwisehen 887.9 und<br />

895.6 m Tiefe eine erhõhte offene Porositãt auf. Die<br />

Kernbefunde sind damit weitgehend konsistent mit<br />

den Ergebnissen des Spinner-Flowmeter-Logs.<br />

8.3.1.3 Temperatur-Messung<br />

Wãhrend der Spinner-Flowmeter-Messungen wurden<br />

gleiehzeitig die Temperaturen aufgezeiehnet.<br />

Die Temperatur-Logs wurden ãhnlieh wie die<br />

Spinner-Flowmeter-Messungen ausgewertet. Aus<br />

den Einzellogs und den Standmessungen, die wãhrend<br />

des eigentliehen Pumpversuehs durehgeführt<br />

worden waren, wurde ein gemitteltes Temperatur­<br />

Log gebildet. Es ist zusammen mit der Streuung der<br />

Einzelmessungen in Bei1age 8.11 dargestellt. Dieses<br />

gemittelte Log kann wie folgt interpretiert werden:<br />

- Die an der Bohrloehsohle, d.h. unterhalb von<br />

892 m, gemessene Temperatur (49.8°C) ist noeh<br />

von den vorhergehenden Aktivitãten im Bohrloch<br />

beeinflusst. Es findet kein oder nur ein sehr<br />

geringer Zufluss unterha1b von 892 m statt.<br />

- Zwischen 892 und 887 m steigt die Temperatur<br />

auf 50.9°C an. Da der Zufluss unterha1b von<br />

892 m sehr klein oder nieht vorhanden ist, kann<br />

der Temperaturanstieg zwischen 892 und 887 m<br />

dureh einen relativ geringen Volumenstrom (z.B.<br />

20% des Gesamtzuflusses) verursacht sein. Die<br />

Temperatur des zufliessenden Wassers betrãgt<br />

50.9°C.<br />

- Zwischen 887 und 828.5 m sinkt die Temperatur<br />

fast Iinear auf 49.3°C ab. Eine sehr kleine Unregelmãssigkeit<br />

bei 840 m kann als kleiner, individueller<br />

Zufluss interpretiert werden. Der Temperaturver1auf<br />

zwischen 887 und 828.5 m ist konsistent<br />

mit einem gleichmãssig über diesen Bohrlochabsehnitt<br />

verteilten Zufluss (z.B. ea. 20% der<br />

Gesamtfõrderung).

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