Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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- Zwisehen 828.5 und 884.5 m, also im grõssten<br />
Teil des Trigonodus-Dolomits und des Hauptmusehelkalks,<br />
sinkt die gemessene Gesehwindigkeit<br />
sehr gleiehmãssig um 20% (bezogen auf die Gesamtfõrdermenge).<br />
Der Zufluss ist offensiehtlieh<br />
sehr gleiehmãssig über das gesamte Tiefenintervall<br />
verteilt. Lediglieh an zwei Stellen (bei 840<br />
und 878 m) fmdet mõglieherweise ein leicht erhõhter<br />
Zufluss statt.<br />
- Die restliehen 20% des gefõrderten Grundwassers<br />
stammen aus dem Bohrloehabsehnitt unterhalb<br />
von 884.5 m, also aus dem untersten Hauptmusehelkalk<br />
und dem Dolomit der Anhydritgruppe.<br />
Eine weitergehende Interpretation des<br />
Spinner-Flowmeter-Logs ist problematiseh, da<br />
zwisehen 885 und 890 m negative Rotationsgesehwindigkeiten<br />
gemessen wurden. Die naheliegende<br />
Interpretation, dass in diesem Bohrloehabsehnitt<br />
Abstrõmungen vom Bohrloeh in den untersten<br />
Hauptmusehelkalk beobaehtet wurden, ist<br />
aufgrund der hydraulisehen Verhãltnisse wãhrend<br />
des Pumpversuehs (Absenkung des Wasserspiegels<br />
im Bohrloeh um mehr als 80 m) wenig<br />
wahrseheinlieh. Mehrere Spinner-Flowmeter<br />
Logs, die vor dem eigentliehen Pumpversueh<br />
gefahren wurden (Nullmessungen), zeigen in dem<br />
Tiefenbereieh zwisehen 885 und 890 m ebenfalls<br />
eine Abweiehung von der konstanten Rotationsgesehwindigkeit,<br />
obwohl die aufgezeiehnete Sondengesehwindigkeit<br />
konstant ist (KLEBOTH,<br />
NTB 85-10). Es besteht a1so die Mõgliehkeit,<br />
dass die negativen Rotationsgesehwindigkeiten<br />
zwisehen 885 und 890 m messteehniseh bedingt<br />
sind (z.B. Kalibereffekt). Dies würde bedeuten,<br />
dass etwa 20% des gefõrderten Wassers aus dem<br />
Bohrloehabsehnitt zwisehen 885 und 890 m stammen.<br />
Zusãtzliehe Zuflüsse im Bohrloeh unterhalb<br />
von 890 m sind zwar nieht auszusehliessen, müssen<br />
jedoeh kleiner als die Auflõsung und die<br />
Unsieherheit des gemittelten Spinner-Flowmeter<br />
Logs sein (im vorliegenden Fall etwa 10% bezogen<br />
auf die gesamte Fõrdermenge).<br />
- Der Fõrderstrom wãhrend der Spinner-Flowmeter-Messung<br />
betrug etwa 225 Vmin. In einem 8.5-<br />
Zoll-Bohrloeh entsprieht das einer mittleren<br />
Fliessgesehwindigkeit von 10.25 em/s<br />
(615 cm/min). Wie aus den vorhergehenden Ausführungen<br />
hervorgeht, liegt die Auflõsung des<br />
verwendeten Spinner-Flowmeters (PLT) unter<br />
den gegebenen Umstãnden bei etwa 10%, also<br />
bei etwa 1 em/s (60 em/min). Zuflüsse, die Gesehwindigkeitsãnderungen<br />
von weniger als<br />
60 em/min verursaehen, kõnnen daher nieht mehr<br />
erfasst werden.<br />
Kluftreiehe Zonen mit offenen, d.h. nieht oder nur<br />
teilweise verheilten K1üften, wurden vor allem im<br />
Oberen Musehelkalk vorgefunden (Kap. 5.7.2). Die<br />
Wasserführung im Musehelkalk-Aquifer ist also<br />
zumindest teilweise an offene K1üfte gebunden.<br />
Daneben weisen einzelne Bereiehe eine relativ grosse<br />
offene Porositãt auf. Vermutlieh ist damit aueh<br />
eine erhõhte hydrau1isehe Durehlãssigkeit verbunden.<br />
Dies gilt vor allem für den Trigonodus-Dolomit<br />
(2-10 mm grosse Poren, bis zu 7 em grosse Lõeher)<br />
zwisehen 819 und 839 m und den untersten Trigonodus-Dolomit<br />
(851.5-857.05 m). Aueh der Dolomit<br />
der Anhydritgruppe weist zwisehen 887.9 und<br />
895.6 m Tiefe eine erhõhte offene Porositãt auf. Die<br />
Kernbefunde sind damit weitgehend konsistent mit<br />
den Ergebnissen des Spinner-Flowmeter-Logs.<br />
8.3.1.3 Temperatur-Messung<br />
Wãhrend der Spinner-Flowmeter-Messungen wurden<br />
gleiehzeitig die Temperaturen aufgezeiehnet.<br />
Die Temperatur-Logs wurden ãhnlieh wie die<br />
Spinner-Flowmeter-Messungen ausgewertet. Aus<br />
den Einzellogs und den Standmessungen, die wãhrend<br />
des eigentliehen Pumpversuehs durehgeführt<br />
worden waren, wurde ein gemitteltes Temperatur<br />
Log gebildet. Es ist zusammen mit der Streuung der<br />
Einzelmessungen in Bei1age 8.11 dargestellt. Dieses<br />
gemittelte Log kann wie folgt interpretiert werden:<br />
- Die an der Bohrloehsohle, d.h. unterhalb von<br />
892 m, gemessene Temperatur (49.8°C) ist noeh<br />
von den vorhergehenden Aktivitãten im Bohrloch<br />
beeinflusst. Es findet kein oder nur ein sehr<br />
geringer Zufluss unterha1b von 892 m statt.<br />
- Zwischen 892 und 887 m steigt die Temperatur<br />
auf 50.9°C an. Da der Zufluss unterha1b von<br />
892 m sehr klein oder nieht vorhanden ist, kann<br />
der Temperaturanstieg zwischen 892 und 887 m<br />
dureh einen relativ geringen Volumenstrom (z.B.<br />
20% des Gesamtzuflusses) verursacht sein. Die<br />
Temperatur des zufliessenden Wassers betrãgt<br />
50.9°C.<br />
- Zwischen 887 und 828.5 m sinkt die Temperatur<br />
fast Iinear auf 49.3°C ab. Eine sehr kleine Unregelmãssigkeit<br />
bei 840 m kann als kleiner, individueller<br />
Zufluss interpretiert werden. Der Temperaturver1auf<br />
zwischen 887 und 828.5 m ist konsistent<br />
mit einem gleichmãssig über diesen Bohrlochabsehnitt<br />
verteilten Zufluss (z.B. ea. 20% der<br />
Gesamtfõrderung).