Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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zwisehen den knolligen Karbonatbãnken und den<br />
Sandsteinlinsen auf, werden sie in dieser Serie zum<br />
eharakteristisehen Merkmal. Ihre Anzahl oder ihre<br />
durehsehnittliehe Hãufigkeit lãsst sieh nieht angeben,<br />
wei1 sie vie!faeh dureh gelbliehe Verfãrbung in etwas<br />
festerem Gestein bloss angedeutet und dureh diffuse<br />
Übergãnge mit dem dunk1en Ton verbunden sind.<br />
Zuoberst folgen sieh die durehsehnittlieh 3 mm<br />
mãehtigen Lagen a1le 1-2 em.<br />
Der Karbonatgehalt dieser gelben Lagen und Linsen<br />
betrãgt bis 22% gegenüber ea. 10% des tonigen Normalsediments<br />
und vertei1t sieh auf Calcit und Siderit,<br />
dessen Gehalt das zwei- bis dreifaehe des Calcits<br />
ausmaeht.<br />
Neben den gelbbeigen Karbonat1agen finden sieh<br />
aueh vereinze1te Feinsandstein- und Si1tstein1aminae,<br />
die sieh z.B. in 1-3 m mãehtigen, dureh reine Tonstreeken<br />
getrennten Absehnitten a1le 5 em folgen.<br />
Der Opalinus-Ton wird gegen unten zunehmend tonreieher<br />
und monotoner. Ungefãhr ab 648.0 m fmden<br />
sieh kleine, 5 mm grosse Müsehelehen auf den<br />
Sehiehtflãchen.<br />
Sandarmer, fossilreicher Opalinus-Ton<br />
(650.02-665.67 m)<br />
Die untersten 15.65 m des Opalinus-Tons umfassen<br />
dunkle, fast sandfreie, si1tige Tone mit Fossi1resten,<br />
welehe im Sediment vertei1t oder auf Schiehtflãehen<br />
angereiehert sind. Bereits auf der dunkelgrauen<br />
Schnittflãche der Bohrkeme fallen sie a1s weisse<br />
Sprenkel auf. Sie stammen vor allem von kleinen<br />
Museheln und flachgedrüekten Ammoniten (Leioeerás<br />
opalinum). Anderseits fmden sich aueh bis 25 em<br />
mãehtige Sehillagen. Die gesamte Serie wirkt monoton,<br />
einzig die Sehiehtmãehtigkeiten variieren von 1-<br />
4mm.<br />
Ab 653.30 m treten vermehrt Ammoniten (Leioceras<br />
opalinum) auf und zug1eieh bis faustgrosse graue,<br />
mikritisehe Septarien. An der Basis geht der Opalinus-Ton<br />
in etwas festere Tonmergel über, die zu<br />
den kalkigeren und helleren Knauerlagen der Jurensis-Mergel<br />
überleiten.<br />
Ablagerungsmilieu der Doggerabfolge<br />
Die Dogger-Sedimente der Bohrung Weiach enthalten<br />
in ihrer Abfolge mehrfach repetierte Faziestypen:<br />
eisenooid-führende Mergel und Kalke, tonige<br />
Spatka1ke sowie sandige Mergel und Tone weehseln<br />
õfters miteinander ab. Dabei widerspiegeln gleiehe<br />
Faziestypen gleiehe oder zumindest sehr ãhnliehe<br />
Bi1dungsbedingungen. Die Faziestypen folgen sieh<br />
nieht in beliebiger Reihenfolge, sondern bilden<br />
zyk1isehe Abfolgen, die sieh wiederholen. Dabei<br />
handelt es sieh um regressive Sedimentationszyklen,<br />
die von terrigen beeinflussten Ablagerungen tieferen<br />
Wassers (Tone, sandige Mergel) eingeleitet werden.<br />
Darüber folgen biodetritisehe Mergel und zuoberst<br />
z.T. kondensierte, eisenoolithisehe Sehelfkarbonate.<br />
Die Zyklen stehen im Zusammenhang mit weltweiten<br />
eustatisehen Meeresspiegelsehwankungen.<br />
Der Opalinus-Ton z.B. wurde in einem rund 100-<br />
150 m tiefen Scheltbecken sedimentiert. Die übereinstimmenden<br />
Faziesverhãltnisse von Weiach und<br />
Riniken deuten dabei auf einen wenig geg1iederten<br />
Ablagerungsraum hin. Die gesamte Abfolge widerspiegelt<br />
einen regressiven Grosszyklus, der in den<br />
eisenoolithischen, sandigen und spãtigen Murchinsonae-Concava-Schichten<br />
ende t. Dem Grosszyklus<br />
sind mehrere Kleinzyklen untergeordnet, die besonders<br />
deutlich in Abschnitten mit knolligen Karbonatbãnken<br />
(oben) - Sandlagen - Ton (unten) zu erkennen<br />
sind.<br />
Im oberen Opalinus-Ton konnte infolge fortschreitender<br />
Regression grõberes detritisches Material<br />
durch Stürme und Strõmungen ins Ablagerungsgebiet<br />
transportiert werden, wogegen im unteren Tei1<br />
nur feinste Suspension herangeführt wurde. Unter<br />
der Wellenbasis gelegen, blieben bodenbelüftende<br />
Strõmungen aus und anoxische Bedingungen<br />
herrschten vor. In den an organischem Material reiehen<br />
Tonen wurden durch mikrobielle Su1fatreduktion<br />
frühdiagenetisch Dolomit-Siderit -Konkretionen<br />
gebi1det, analog der diagenetischen Dolomitbi1dung<br />
in hemipelagischen Tonen (KELTS & MCKENZIE,<br />
1982).<br />
5.2.7 Lias<br />
Mãchtigkeit: 38.65 m; Teufe: 665.67-704.32 m<br />
Der Lias bi1det im Jura einen markanten Hãrtling<br />
zwischen dem weichen Opalinus-Ton und den Keuper-Mergeln.<br />
In der Westschweiz, am Fusse des<br />
Waadtlãnder Juras, schwillt die Mãchtigkeit des Lias<br />
auf mehr a1s 150 m an (TRÜMPY, 1980). Im Osten,<br />
am Randen, misst er gegen 50 m (H O FMANN,<br />
1981), an der Wutach 66.4 m (HAHN, 1971) und im<br />
Schwãbischen Jura z.T. über 100 m (GEYER &<br />
GWINNER, 1968). Die im Gegensatz zu diesen<br />
Regionen geringere Mãchtigkeit im Aargauer J ura