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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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Zur Auswertung selbst wurde das bereits mehrfach<br />

erwãhnte GTFM verwendet (Kap. 8.2.1.2). Die entsprechenden<br />

Model1annahmen und die Simulation<br />

selbst sind im Detail in BUTLER et al. (NTB 87-20:<br />

A-64 ft) beschrieben.<br />

Aufgrund der Messdaten ergibt sich für den Buntsandstein<br />

eine mittlere hydraulische Durchlãssigkeit<br />

k = 2xl0- 7 m/s (Beil. 8.2, 985.3 D). Das entspricht<br />

einer Transmissivitãt T = 1.7xl0- 6 m 2 /s. Dieser Wert<br />

ist praktisch identisch mit dem Ergebnis des Fõrderversuchs<br />

aus dem oberen Teil des Buntsandsteins<br />

(T = 2xl0- 6 m 2 /s). Damit bestãtigen die Ergebnisse<br />

des Fõrderversuchs aus dem gesamten Buntsandstein<br />

diejenigen aus dem oberen Teil des Buntsandsteins.<br />

Trotzdem sol1ten die Ergebnisse mit Vorsicht verwendet<br />

werden. Zum einen kann eine gewisse Undichtigkeit<br />

des oberen Packers nicht ausgeschlossen<br />

werden (NTB 87-20). Zum anderen differieren die<br />

bei den Simulationen verwendeten Speicherkoeffizienten<br />

um fast eine Grõssenordnung (Beil. 8.2).<br />

Somit kann wohl lediglich die Grõssenordnung der<br />

hydrau1ischen Durchlãssigkeit des Buntsandsteins als<br />

zuverlãssig bekannt gelten.<br />

8.2.5 Packertests im Sedimentgestein<br />

Im U ntersuchungsprogramm der Sondierbohrung<br />

Weiach war vorgesehen, die relativ durchlãssigen<br />

Schichten im Sedimentgestein mit einem konventionellen<br />

DST -Gerãt zu untersuchen (NTB 82-10,<br />

Kap. 7.14). Wie in Kapitel 8.2.1 diskutiert, waren die<br />

ersten sieben DSTs nur teilweise auswertbar. Dies<br />

lag unter anderem an der begrenzten Empfmdlichkeit<br />

der eingebauten Druckaufzeichnungsgerãte. Ein<br />

weiterer Nachteil der herkõmm1ichen DST -Gerãte<br />

ist, dass die Einstel1ung der eingebauten Druckaufzeichnungsgerãte<br />

wãhrend eines Tests nicht verãndert<br />

werden kann. Somit müssen die Testdauer und<br />

die Grõssenordnung der zu messenden Drücke bereits<br />

vor dem Einbau der DST -Gamitur bekannt<br />

sein. Auf einen weiteren Einsatz von DST -Gerãten<br />

wurde deshalb verzichtet. Statt dessen wurden Pakkertests<br />

mit dem HTT (Hydrologic Test Tool) der<br />

Firma L YNES durchgeführt.<br />

8.2.5.1 Methodik und Durchffihrung<br />

Das HTI ãhnelt ãusserlich einem konventionellen<br />

DST -Gerat. Wie dieses kann es mit einem oder zwei<br />

Packern, d.h. als Einfach- oder als Doppelpacker­<br />

Konfiguration,' eingesetzt werden. Von einem DST-<br />

Gerãt unterscheidet es sich hauptsãchlich in zwei<br />

Punkten:<br />

- Die Packer kõnnen beliebig oft hintereinander<br />

gesetzt und gelõst werden, ohne dass die Testgarnitur<br />

dazwischen ausgebaut werden muss. Es<br />

kõnnen also mehrere Doppelpackertests nacheinander<br />

zeitsparend und kostengünstig durchgeführt<br />

werden.<br />

- Das HTT ist mit drei Druck- und Temperatursensoren<br />

(Transducer) ausgerüstet. Damit kann<br />

der Druck im Ringraum oberhalb des oberen<br />

Packers, im Interval1 zwischen den Packern und<br />

im Bohrloch unterhalb des unteren Packers<br />

ermittelt werden. Die Temperatursensoren messen<br />

die Temperatur der entsprechenden Druckaufnehmer.<br />

Die Messwerte werden über ein<br />

Messkabel zu einem Mikrocomputer-System auf<br />

dem Bohrplatz geleitet und kõnnen sofort ausgewertet<br />

werden.<br />

Das HTT ist ein flexibles und prãzises Testgerãt.<br />

Al1e Messwerte stehen schon wãhrend des Versuchs<br />

zu Verfügung. Damit ist eine Anpassung und Optimierung<br />

des jeweils laufenden Versuchs an die vorgefundene<br />

hydrogeologische Situation (Druck und<br />

Permeabilitãt) mõglich. Fehlversuche, wie sie bei der<br />

Verwendung von herkõmm1ichen DST -Gerãten vorkommen,<br />

sind damit vermeidbar.<br />

Mit dem HTT kõnnen Versuche mit nicht -stationãrer<br />

Strõmung durchgeführt werden. Normalerweise<br />

werden folgende Testtypen unterschieden:<br />

Slug-Withdrawal-Test, Pu1se-WithdrawaI-Test, Slug­<br />

Injection-Test und Pulse-Injection-Test. Daneben<br />

lassen sich mit dem HTT natürlich auch klassische<br />

DSTs sowie Versuche mit konstantem Druck oder<br />

konstantem Volumenstrom durchführen. Eine ausführliche<br />

Diskussion dieser Tests ist in GRISAK et<br />

al. (NTB 85-08) enthalten.<br />

In der Sondierbohrung Weiach wurden mit dem<br />

HTT insgesamt 11 Zonen im Mittleren Muschelkalk<br />

und im Permokarbon getestet (Beil. 8.2). Der Test<br />

im Mitt1eren Muschelkalk (926.2 S) wurde als Einfachpackertest<br />

(bottom hole test) nach dem Durchteufen<br />

der Sulfatzone (Mitt1erer Muschelka1k) und<br />

der obersten sieben Meter der Orbicularis-Mergel<br />

(Unterer Muschelka1k) ausgeführt.<br />

Nach dem Abteufen der Bohrung bis 1'834.2 m<br />

wurde der Bohrbetrieb unterbrochen, um den Buntsandstein<br />

(Kap. 8.2.4) und sieben Horizonte im<br />

Permokarbon hydraulisch zu testen und, fa11s mõglich,<br />

zu beproben. Die Testinterva11e waren zuvor

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