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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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-112-<br />

Der Aplitgranit liegt mit seinen Th- und U-Gehalten<br />

durchaus im Rahmen der granitischen Gesteine, hingegen<br />

sind die Laborwerte für den Aplit bei 2'215 m<br />

extrem gering und kaum für alle Aplite reprãsentativ.<br />

Dies zeigen auch die am selben Gang ermittelten,<br />

deutlich hõheren Log-Messwerte. Die Übereinstimmung<br />

der Labor- und Bohrlochmessungen<br />

(Beil. 6.17) ist beim Th mãssig, etwas besser beim U<br />

und gut beim K. Bei der Beurteilung muss jedoch<br />

mitberücksichtigt werden, dass die Bohrkern- und<br />

die Log-Metrierung nicht immer ganz genau übereinstimmen.<br />

Zudem wird mit dem Log ein anderer<br />

Gesteinsteil erfasst als mit der Labormessung, d.h.<br />

im einen Fall wird in der Bohrlochumgebung, im<br />

andern Fall am Bohrkern selbst gemessen. Die<br />

Bereiche, innerhalb derer die Gehalte im Log oszillieren,<br />

passen jedoch zu den gemessenen, mittleren<br />

Laborwerten. Das Log zeigt als. Regel eine positive<br />

U-Th-Korrelation. Doch kõnnen auch starke Th­<br />

Erhõhungen oder Erniedrigungen ohne Effekt beim<br />

U-Gehalt oder gegenlãufige Peaks auftreten. Dabei<br />

fãllt auf, dass in der unmittelbaren Umgebung von<br />

aberranten Th-Peaks hãufig ''Typ 1"-umgewandelte<br />

Gneise vorkommen. Trotz der vor allem in Bereichen<br />

verstãrkter Kataklase stark schwankenden Thund<br />

U-Werte kommen die grõsseren Aplitgãnge mit<br />

ihren tiefen Gehalten im Log recht deutlich zum<br />

Ausdruck.<br />

6.7.3 Kationenaustausch<br />

Vorstellungen über die Kationenaustausch-Kapazitãt<br />

der Gesteine sind zur Beurteilung von Fluid!Gesteins-Interaktionen<br />

von Bedeutung. Zudem gibt die<br />

Art der ausgetauschten Kationen Hinweise auf die<br />

Zusammensetzung der jüngsten Formationswãsser,<br />

die mit den Schichtsilikaten Kationen austauschten.<br />

Die Bestimmungen wurden mit BaC12-Lõsung<br />

durchgeführt. Nãheres zur Methodik findet sich in<br />

MATTER et al. (NTB 86-01). Es wurden ausschliesslich<br />

stark tektonohydrothermal beeinflusste<br />

Gneise untersucht. Die Resultate sind auf Beilage<br />

6.18 zusammengestellt.<br />

Die Gesamtaustauschkapazitãten sind mit 10-<br />

14 mvaVl00g recht hoch, liegen sie doch im gleichen<br />

Bereich wie diejenigen der überliegenden Tone des<br />

Stephanien und des vertonten Bõttstein-Granites.<br />

Dies widerspiegelt den hohen Schichtsilikatanteil der<br />

Proben (um 60 Vol.-%), wobei chlotitisierter Biotit,<br />

Chlorit und Sericit/lllit die wichtigsten austauschenden<br />

Mineralien bilden. Die Probe 2'272.07 m weist<br />

eine geringere Austausch-Kapazitãt auf, weil dort<br />

der Anteil an feinkõrnigen Schichtsilikaten geringer<br />

ist. Der hohe Wert der ebenfalls Schichtsilikat-armen<br />

Probe 2'095.50 m kõnnte auf den Apophyllit zurückgehen,<br />

der ãhnliche Austauschkapazitãten wie Zeolithe<br />

aufweist, aber auch leicht Ca 2 -+- -Ionen aus dem<br />

Gitter abgeben kõnnte.<br />

U nter den ausgetauschten Kationen dominiert<br />

Ca 2 -+- mit 55-60% Anteil. Die Probe 2'095.50 m mit<br />

Apophyllit weist gar 71% auf. Gesamthaft ist die<br />

Kationenbelegung ziemlich homogen (Beil. 6.18)<br />

und gleicht derjenigen des Kristallins von Bõttstein,<br />

Leuggern und z.T. auch von Kaisten. Dies ist erstaunlich,<br />

da in diesen Bohrungen das permische,<br />

tektonohydrothermale Ereignis mit seiner Vertonung<br />

stark ausgeprãgt ist, wãhrend im Weiacher Kristallin<br />

eine Zerbrechung und eine Durchdringung mit (permischem?)<br />

CaCb-reichem Fluid nur gerade an den<br />

Flüssigkeitseinschlüssen sichtbar wird. Der Austausch<br />

zwischen Fluid und Schichtsilikaten und die<br />

neue, Ca 2 -+- - dominante Belegung der austauschbaren<br />

Kationenplãtze wãre demnach ohne begleitende<br />

Vertonung erfolgt. Allerdings würde man dann in<br />

den hangenden Karbonsedimenten eine analoge<br />

Kationenbelegung erwarten. Dies ist aber nicht der<br />

Fall, vielmehr findet man dort Na -+- plõtz1ich mit<br />

41% vertreten (Kap. 5.6.4). Mõglicherweise ist dies<br />

aber die Folge einer noch jüngeren Fluiddurchdringung<br />

der Sedimente, die nicht in das Kristallin<br />

einzudringen vermochte. Mit der Zusammensetzung<br />

der heutigen Formationswãsser, die extrem Na -+- -betont<br />

sind, scheint die Kationenbelegung des Kristallins<br />

und der Stephanien-Sedimente nichts zu tun zu<br />

haben (Beil. 6.18).<br />

6.7.4 Isotopenuntersuchungen<br />

Zusammen mit den Isotopenanalysen an Grundwasserproben<br />

wurden auch einige Isotopenuntersuchungen<br />

an Mineralen durchgeführt. Probenauswahl und<br />

Analysen erfolgten im Rahmen des <strong>Nagra</strong>-Untersuchungsprogrammes<br />

"Hydrochemie Nordschweiz"<br />

und sind, wie auch die Methodik, in NTB 88-07 ausführlich<br />

diskutiert.<br />

6.7.4.1 SauerstotT- und Strontiumisotopen<br />

Aus dem Kristallin von Weiach wurden Calcite<br />

untersucht (Beil. 6.20), die geschlossenen Klüften<br />

mit derber Calcitfü1lung entnommen wurden. Vom<br />

geologisch-petrographischen Gesichtspunkt aus<br />

betrachtet, handelt es sich dabei um identische Bildungen.<br />

Ausgehend von den Isotopengehalten und<br />

den Temperaturen der heutigen Formationswãsser<br />

kann der theoretische 8 18 0-Wert (= Abweichung in<br />

%0 von den Werten des Standard Mean Ocean

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