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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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-123 -<br />

CAL-, DRHO- und das RLLD-Log (vgl. Beil. 5.22).<br />

Diese Logs liefern zwar keine lithologischen Aussagen,<br />

sie zeigen aber den Zustand der durchfahrenden<br />

Bohrstrecke und damit die generelle Datenqualitat<br />

auf.<br />

Die Berechnung erfolgte, wie erwãhnt, anhand der<br />

THOR-, POTA-, RHOB- und PEF-Logs. Zuerst<br />

wurde für jedes dieser Logs der Bereich der registrierten<br />

Messwerte festgehalten und so begrenzt,<br />

dass stark abweichende Werte ausserhalb des anschliessend<br />

defmierten Bereiches zu liegen kamen.<br />

Die bei den einzelnen Crossplots berücksichtigten<br />

Tiefenintervalle wurden so gewãhlt, dass sie mõglichst<br />

denselben Gesteinstyp (bspw. Aplit oder<br />

Gneis) darstellten. Anhand der ermittelten Punktbelegungsdichten<br />

konnten dann die zugehõrigen Ellipsen<br />

bzw. das entsprechende rãumliche Ellipsoid dieser<br />

Lithofacies abgegrenzt werden.<br />

Auf diese Art und Weise kristallisierten sich 5 Facien<br />

heraus, die sich mehr oder weniger eindeutig<br />

voneinander unterscheiden. In der Beil. 6.26 sind 3<br />

Ellipsen im RHOB/THOR-Crossplot dargestellt,<br />

wobei die Punkte aus Übersichtsgründen jeweils in<br />

zweien der drei Ellipsen nicht eingetragen wurden.<br />

Ellipse Nr. 172 entspricht dabei der Biotit-Plagioklas-Gneis-Facies,<br />

Nr .186 der Aplitgranit -Facies<br />

und Nr.187 der Aplit-Facies. Die sichtbare partielle<br />

Überlagerung der Ellipsen darf nicht überschãtzt<br />

werden, da es sich hier nur um eine zweidimensionale<br />

Projektion handelt, das Programm aber die<br />

Summe aller Projektionen im n-dimensionalen Raum<br />

berücksichtigt.<br />

J edes Tiefenintervall kann nun anschliessend anhand<br />

der in der Datenbank defmierten Lithofacien klassifiziert<br />

werden, indem errechnet wird - aufgrund der<br />

sog. Bayes Entscheidungsregel - welcher Facies der<br />

gegebene Logdatensatz am wahrscheinlichsten entspricht.<br />

Die Mõglichkeit, dass ein Tiefenintervall zu<br />

keiner der spezifizierten Lithofacien gehõrt, wird<br />

ebenfalls in Betracht gezogen. Ferner wird noch ein<br />

Konfidenzfaktor berechnet und in einer Wahrscheinlichkeitskurve<br />

zwischen O und 1 dargestellt.<br />

Resultate<br />

Die Bohrung durchteufte auf der ganzen Kristallinstrecke<br />

einen einheitlichen Komplex metamorpher<br />

Gesteine, der zu ca. 75% aus texturell sehr variablen,<br />

meist mittelkõrnigen Biotit-Plagioklas-Gneisen mit<br />

unterschiedlicher Kalifeldspat- und Hornblendeführung<br />

besteht. Des weiteren treten sehr feinkõrnige,<br />

hornfelsartige Biotit -Plagioklas-Gneise ( ca.<br />

10%) sowie Aplitgãnge (ca. 15%), selten auch Pegmatitgãnge<br />

auf.<br />

Beim Betrachten der LITHO-Analyse (linke Spalte<br />

der Beil. 6.27) fãllt auf, dass praktisch nur 4 Facien<br />

ermittelt wurden. Die stark untergeordnete 5. Facies,<br />

die "schweren Gneise", sind lediglich anhand ihrer<br />

hõheren Dichte kenntlich. Ihre Existenz geht aus den<br />

Kernbeschreibungen und -untersuchungen nicht hervor.<br />

Intervalle, in denen keine Resultate vorliegen, stellen<br />

entweder Messlücken dar (2'055-2'066 m) oder<br />

konnten keiner der gespeicherten Lithofacien zugeordnet<br />

werden (2'072, 2'140, 2'418 m).<br />

Bei den Gneisen (Beil. 6.3) wurde anfangs versucht,<br />

mehrere Facien zu differenzieren, wie z.B. die mittelkõrnigen,<br />

feinkõrnig-hornfelsartigen und die<br />

Hornblende-führenden Gneise. Mit Hilfe der gammaspektroskopischen<br />

Spuren schien dies bspw. mõglich.<br />

Die feinkõrnig-hornfelsartigen Biotit -Plagioklas­<br />

Gneise enthalten nãmlich im Gegensatz zu den mittelkõrnigen<br />

wenig bis keinen Kalifeldspat, im Mittel<br />

aber gleichviel Biotit, was gesamthaft einen geringeren<br />

Kaliumgehalt bedeuten würde. Anhand der<br />

POTA-Spur wird jedoch schnell deutlich, dass nicht<br />

alle Intervalle mit niedrigem Kaliumgehalt als feinkõrnige<br />

Gneise interpretiert werden dürfen. Da<br />

neben Biotit auch die Hornblende ein starker Uranstrahler<br />

ist, wurde zudem erwartet, dass sich die<br />

Hornblende-führenden Gneise anhand eines erhõhten<br />

Urangehaltes abgrenzen lassen. Beilage 6.27 liefert<br />

jedoch keinen diesbezüglichen Zusammenhang.<br />

Die NGT-Spuren sind nicht nur untereinander, sondern<br />

auch mit den anderen Logs schlecht korrelierbar,<br />

was auf radioaktiven Akzessorien wie Apatit,<br />

Orthit etc. beruhen dürfte.<br />

Ohne Schwierigkeiten gelang dagegen die Abgrenzung<br />

der Ganggesteine. Bei diesem nimmt der Gangkomplex<br />

von 2'228 m-2'262 m eine Sonderstellung<br />

ein, da sich durch den grõsseren Biotitgehalt auch<br />

der Thoriumwert erhõht. Eine Unterscheidung zwischen<br />

Apligranit und Rhyolithporphyr ist dagegen<br />

nicht mõglich, da alle signifikanten Sondenantwortsignale<br />

fast vollkommen identisch sind. Aus demselben<br />

Grunde konnten auch die Pegmatite bei 2'131 m und<br />

2'405 m nicht von den Apliten differenziert werden.<br />

Auffallend ist der praktisch übereinstimmende<br />

Urangehalt der Aplite und Gneise, obwohl in den<br />

Apliten - ausser einem im Mittel 2%-igen Gehalt an<br />

Biotit - kein uranhaltiges Mineral beobachtet wurde.<br />

Der Urangehalt dürfte daher an Akzessorien gebunden<br />

sein.

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