Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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CAL-, DRHO- und das RLLD-Log (vgl. Beil. 5.22).<br />
Diese Logs liefern zwar keine lithologischen Aussagen,<br />
sie zeigen aber den Zustand der durchfahrenden<br />
Bohrstrecke und damit die generelle Datenqualitat<br />
auf.<br />
Die Berechnung erfolgte, wie erwãhnt, anhand der<br />
THOR-, POTA-, RHOB- und PEF-Logs. Zuerst<br />
wurde für jedes dieser Logs der Bereich der registrierten<br />
Messwerte festgehalten und so begrenzt,<br />
dass stark abweichende Werte ausserhalb des anschliessend<br />
defmierten Bereiches zu liegen kamen.<br />
Die bei den einzelnen Crossplots berücksichtigten<br />
Tiefenintervalle wurden so gewãhlt, dass sie mõglichst<br />
denselben Gesteinstyp (bspw. Aplit oder<br />
Gneis) darstellten. Anhand der ermittelten Punktbelegungsdichten<br />
konnten dann die zugehõrigen Ellipsen<br />
bzw. das entsprechende rãumliche Ellipsoid dieser<br />
Lithofacies abgegrenzt werden.<br />
Auf diese Art und Weise kristallisierten sich 5 Facien<br />
heraus, die sich mehr oder weniger eindeutig<br />
voneinander unterscheiden. In der Beil. 6.26 sind 3<br />
Ellipsen im RHOB/THOR-Crossplot dargestellt,<br />
wobei die Punkte aus Übersichtsgründen jeweils in<br />
zweien der drei Ellipsen nicht eingetragen wurden.<br />
Ellipse Nr. 172 entspricht dabei der Biotit-Plagioklas-Gneis-Facies,<br />
Nr .186 der Aplitgranit -Facies<br />
und Nr.187 der Aplit-Facies. Die sichtbare partielle<br />
Überlagerung der Ellipsen darf nicht überschãtzt<br />
werden, da es sich hier nur um eine zweidimensionale<br />
Projektion handelt, das Programm aber die<br />
Summe aller Projektionen im n-dimensionalen Raum<br />
berücksichtigt.<br />
J edes Tiefenintervall kann nun anschliessend anhand<br />
der in der Datenbank defmierten Lithofacien klassifiziert<br />
werden, indem errechnet wird - aufgrund der<br />
sog. Bayes Entscheidungsregel - welcher Facies der<br />
gegebene Logdatensatz am wahrscheinlichsten entspricht.<br />
Die Mõglichkeit, dass ein Tiefenintervall zu<br />
keiner der spezifizierten Lithofacien gehõrt, wird<br />
ebenfalls in Betracht gezogen. Ferner wird noch ein<br />
Konfidenzfaktor berechnet und in einer Wahrscheinlichkeitskurve<br />
zwischen O und 1 dargestellt.<br />
Resultate<br />
Die Bohrung durchteufte auf der ganzen Kristallinstrecke<br />
einen einheitlichen Komplex metamorpher<br />
Gesteine, der zu ca. 75% aus texturell sehr variablen,<br />
meist mittelkõrnigen Biotit-Plagioklas-Gneisen mit<br />
unterschiedlicher Kalifeldspat- und Hornblendeführung<br />
besteht. Des weiteren treten sehr feinkõrnige,<br />
hornfelsartige Biotit -Plagioklas-Gneise ( ca.<br />
10%) sowie Aplitgãnge (ca. 15%), selten auch Pegmatitgãnge<br />
auf.<br />
Beim Betrachten der LITHO-Analyse (linke Spalte<br />
der Beil. 6.27) fãllt auf, dass praktisch nur 4 Facien<br />
ermittelt wurden. Die stark untergeordnete 5. Facies,<br />
die "schweren Gneise", sind lediglich anhand ihrer<br />
hõheren Dichte kenntlich. Ihre Existenz geht aus den<br />
Kernbeschreibungen und -untersuchungen nicht hervor.<br />
Intervalle, in denen keine Resultate vorliegen, stellen<br />
entweder Messlücken dar (2'055-2'066 m) oder<br />
konnten keiner der gespeicherten Lithofacien zugeordnet<br />
werden (2'072, 2'140, 2'418 m).<br />
Bei den Gneisen (Beil. 6.3) wurde anfangs versucht,<br />
mehrere Facien zu differenzieren, wie z.B. die mittelkõrnigen,<br />
feinkõrnig-hornfelsartigen und die<br />
Hornblende-führenden Gneise. Mit Hilfe der gammaspektroskopischen<br />
Spuren schien dies bspw. mõglich.<br />
Die feinkõrnig-hornfelsartigen Biotit -Plagioklas<br />
Gneise enthalten nãmlich im Gegensatz zu den mittelkõrnigen<br />
wenig bis keinen Kalifeldspat, im Mittel<br />
aber gleichviel Biotit, was gesamthaft einen geringeren<br />
Kaliumgehalt bedeuten würde. Anhand der<br />
POTA-Spur wird jedoch schnell deutlich, dass nicht<br />
alle Intervalle mit niedrigem Kaliumgehalt als feinkõrnige<br />
Gneise interpretiert werden dürfen. Da<br />
neben Biotit auch die Hornblende ein starker Uranstrahler<br />
ist, wurde zudem erwartet, dass sich die<br />
Hornblende-führenden Gneise anhand eines erhõhten<br />
Urangehaltes abgrenzen lassen. Beilage 6.27 liefert<br />
jedoch keinen diesbezüglichen Zusammenhang.<br />
Die NGT-Spuren sind nicht nur untereinander, sondern<br />
auch mit den anderen Logs schlecht korrelierbar,<br />
was auf radioaktiven Akzessorien wie Apatit,<br />
Orthit etc. beruhen dürfte.<br />
Ohne Schwierigkeiten gelang dagegen die Abgrenzung<br />
der Ganggesteine. Bei diesem nimmt der Gangkomplex<br />
von 2'228 m-2'262 m eine Sonderstellung<br />
ein, da sich durch den grõsseren Biotitgehalt auch<br />
der Thoriumwert erhõht. Eine Unterscheidung zwischen<br />
Apligranit und Rhyolithporphyr ist dagegen<br />
nicht mõglich, da alle signifikanten Sondenantwortsignale<br />
fast vollkommen identisch sind. Aus demselben<br />
Grunde konnten auch die Pegmatite bei 2'131 m und<br />
2'405 m nicht von den Apliten differenziert werden.<br />
Auffallend ist der praktisch übereinstimmende<br />
Urangehalt der Aplite und Gneise, obwohl in den<br />
Apliten - ausser einem im Mittel 2%-igen Gehalt an<br />
Biotit - kein uranhaltiges Mineral beobachtet wurde.<br />
Der Urangehalt dürfte daher an Akzessorien gebunden<br />
sein.