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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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-110 -<br />

gleichzeitige Hebung bis zum Beginn der Wiederabsenkung<br />

im Stephanien, andererseits durch langsame<br />

Abnahme des geothermischen Gradienten infolge<br />

Abkühlung der Granitplutone erklãrt werden.<br />

6.7 GEOCHEMIE<br />

6.7.1 Haupt- und Spurenelemente<br />

An 54 Gesteinspulvern wurden mittels Rõntgenfluoreszenz-Spektroskopie<br />

je 12 Haupt- und 21 Spurenelemente<br />

analysiert. Die Methodik ist in MA T­<br />

TER et al. (NTB 86-01) beschrieben, wo sich auch<br />

eine Zusammenste11ung der einzelnen Analysen findet.<br />

Anhand der chemischen Zusammensetzung sol1-<br />

ten die Herkunft der Gneise, die Auswirkungen der<br />

hydrothermalen Umwandlungen und der Verwitterung<br />

sowie die Genese der Ganggesteine diskutiert<br />

werden.<br />

6.7.1.1 Charakterisierung der Gneise<br />

Der heterogene Lagenbau und die seltenen metapelitischen<br />

Einlagerungen deuten auf einen sedimentãren<br />

Ursprung der Weiacher Gneise hin. Die Hauptund<br />

Spurenelementchemie zeigt ebenfalls eine Variationsbreite,<br />

die für ein plutonisches Ausgangsgestein<br />

atypisch wãre (Beil. 6.13, 6.14).<br />

Insbesondere sind die mittleren Ti-, P-, Cr-, V-, Caund<br />

Ni-Gehalte im Vergleich mit denjenigen intermediãrer<br />

Plutonite viel zu hoch.<br />

In Hauptelement-Variationsdiagrammen, die zur<br />

Unterscheidung von plutonischem und sedimentãrem<br />

Material geeignet sind, fãllt zudem ein Grossteil<br />

der Analysen in die Felder der Sedimente, und zwar<br />

in den Bereich toniger bis grauwackenartiger Gesteine<br />

(Beil. 6.14). Auch Vergleiche mit Mittelwerten<br />

verschiedener toniger Sedimente zeigen, mit Ausnahme<br />

der Mg- und Ca-Gehalte, eine gute Übereinstimmung.<br />

Die abweichenden Mg- und Ca-Gehalte kõnnen<br />

leicht mit einem primãr hõheren Dolomit-Anteil<br />

erklãrt werden.<br />

Das Ausgangsmaterial der Weiacher Gneise bestand<br />

demnach aus Al-armen dolomitischen Tonen bis tonig-dolomitischen<br />

Grauwacken. Die Hornblendeführenden<br />

(Ca, Mg- reicheren) Partien kõnnen als<br />

darin eingeschaltete dolomitreichere Lagen aufgefasst<br />

werden. Die wenigen Meter von Biotit-Cordierit-Gneis<br />

(2'270-2'274 m) prãsentieren relativ Alarme<br />

Tonsteine.<br />

Im Vergleich zu paragenen (Hornblende-) Biotit­<br />

Plagioklas-Gneisen des mittleren und südlichen<br />

Schwarzwaldes sind die Weiacher Gneise Mg-, K-,<br />

und Ti-reicher sowie Si-, Ca- und Na-ãrmer. Ihre<br />

Analysenfelder überlappen sich beispielsweise in den<br />

zwei Dreiecksdiagrammen der Beilage 6.14 kaum.<br />

Wesentlich besser ist die Übereinstimmung mit den<br />

Gneisen der Bohrung Urach-3, wodurch die aufgrund<br />

der mineralogisch-petrographischen Merkmale<br />

postulierte Verwandtschaft bestãtigt wird<br />

(Kap. 6.3.4).<br />

6.7.1.2 Hydrothermal umgewandelte Gneise<br />

Direkte Vergleiche von Elementgehalten frischer<br />

und umgewandelter Gesteine sind unter Umstãnden<br />

irreführend, da gewichtsprozentige Schwankungen<br />

eines Elementes auch durch Volumen- und Porositãts-Unterschiede<br />

im Gestein oder durch Gehaltsãnderungen<br />

anderer Elemente bedingt sein kõnnen.<br />

Bei genügender Analysenzahl kõnnen jedoch markante<br />

chemische Verãnderungen durchaus festgeste11t<br />

werden, besonders wenn - wie im vorliegenden<br />

Fall - Textur- und Porositãtsunterschiede nicht wesentlich<br />

ins Gewicht fallen. In Beilage 6.15 sind die<br />

gemittelten, volatilenfrei umgerechneten Analysen<br />

frischer und umgewandelter Gneise einander gegenübergeste11t<br />

und durch zwei Variationsdiagramme<br />

ergãnzt.<br />

Bei der "Typ l"-Umwandlung kam es zu einem markanten<br />

Abtransport von Si, der teilweise zu fast<br />

quarzfreien Gesteinen führte. Gleicbzeitig, wenn<br />

auch weniger ausgeprãgt, fand auch eine Abreicherung<br />

von Sr statt, sowie eine Zufuhr von H 2 0, CO 2<br />

und Na. Die Na-Zufuhr bewirkte offenbar die z.T.<br />

weitgehende Albitisierung.<br />

Bei der "Typ 2"-Umwandlung verãnderte sich der<br />

Hauptelementbestand, abgesehen von einer H 2 0-<br />

und CO2 - Zufuhr, kaum oder gar nicht. Gleiches<br />

wurde auch an den hydrothermal beeinflussten Gneisen<br />

der Bohrung Urach-3 festgeste11t (STENGER,<br />

1982). Dies stützt die in Kap. 6.6.2. geãusserte Vermutung,<br />

dass die hydrothermale "Typ 2"-Umwandlung<br />

nur durch intergranularen Stoffaustausch, ausgelõst<br />

durch erhõhte Temperatur und eindringendes,<br />

H2 0-reiches Porenfluid, erfolgte. Bei den Spurenelementen<br />

zeigt einzig Sr eine Tendenz zur Abreicherung.<br />

Auch der Oxydationsgrad, gemessen am<br />

Fe 3 -+-!Fe 3 -+- + Fe 2 -+- -Verhãltnis, blieb unverãndert.

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