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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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-174 -<br />

9.7.2 Oberer Muschelkalk<br />

Eine weitere bedeutende wasserführende Zone ist<br />

der sog. Muschelkalk-Aquifer. Die Wasserführung<br />

ist an kluftreiche Zonen und Bereiche mit erhõhter,<br />

offener Porositãt im oberen Teil des Muschelkalks<br />

(Trigonodus-Dolomit bis Dolomit des Mittleren<br />

Muschelkalks) gebunden.<br />

Die bereinigten Ergebnisse der hydrochemischen<br />

Analysen sind in Beilage 9.9 aufgelistet. Beilage<br />

9.15 zeigt die Charakteristik des Wassers in der<br />

Darstellung nach SCHÕLLER. Wie die graphische<br />

Darstellung verdeutlicht, handelt es sich um ein Ca­<br />

Mg-S04-Wasser mit geringem salinarem Eintluss.<br />

Die Mineralisierung betrãgt nur etwa 3.3 gIl und ist<br />

damit die niedrigste von allen Tiefengrundwãssem in<br />

Weiach (Beil. 9.5). Das Wasser ist in bezug auf Gips<br />

und Chalcedon gesãttigt. Für Caleit dürfte dies ebenfalls<br />

zutreffen. Es betindet sich wahrscheinlich auch<br />

in hydrochemischem Gleichgewicht mit dem Dolomit<br />

des Muschelkalks. Wegen der hohen Temperatur<br />

(ca. 50°C) ist das Muschelkalkwasser auch fast mit<br />

Anhyclrit gesãttigt (Beil. 9.7).<br />

Im regionalen Rahmen kann das Muschelkalkwasser<br />

von Weiach als tiefes Ca-Mg-(Na)-S04-Wasser<br />

bezeichnet werden. Es ist am ehesten mit dem Wasser<br />

des Qberen Muschelkalks in der Bohrung<br />

Lostorf-4 vergleichbar (SCHMASSMANN et al.,<br />

NTB 84-21: Kap.6.4.4).<br />

Die 6 2 H- und 6 18 Q-Werte (-82.2 bzw. -11.76°/00<br />

SMOW) liegen zwar fast auf der Niederschlagsgeraden<br />

(Beil. 9.11), sind jedoch regional gesehen sehr<br />

niedrig (SCHMASSMANN et al., NTB 84-21:<br />

Kap. 6.4.4). Eine plausible Interpretation ist, dass<br />

das Muschelkalkwasser zumindest teilweise aus einem<br />

Oberflãchengewãsser (z.B. dem Rhein) stammt,<br />

das seinerseits ein hochgelegenes Einzugsgebiet hat.<br />

Diese These wird unterstützt durch die niedrige<br />

Mineralisierung, speziell den geringen Chloridgehalt,<br />

und die Ergebnisse der Edelgasbestimmungen, die<br />

eine Inftltrationstemperatur von etwa goC annehmen<br />

lassen.<br />

Wie bei dem Wasser aus dem Malm ist eine Altersbestimmung<br />

mit der 14C_ Methode problematisch, da<br />

die Proben aus dem Muschelkalk mõgllcherweise mit<br />

modernem 14C kontaminiert worden sind. So ergab<br />

die Auswertung der 14C-Bestimmungen ein rezentes<br />

Modellalter. Allerdings deuten auch die Ergebnisse<br />

der 39 Ar-Messung auf eine relativ kurze Verweilzeit<br />

von ca. 800 J ahren hin. Die 3H - und S5Kr_ Werte lassen<br />

ebenfalls auf einen Anteil von relativ jungem<br />

Grundwasser schliessen. Die Ergebnisse der Isotopenbestimmung<br />

unterstützen damit die These, dass<br />

das Muschelkalkwasser zumindest teilweise aus<br />

einem nahegelegenen Obertlãchengewãsser stammt.<br />

9.7.3 Buntsandstein<br />

Die nãchste wasserführende Zone unter dem Muschelkalk<br />

ist der Buntsandstein. Er liegt in Weiach<br />

auf den tonigen und siltigen Schichten des Rotliegenden.<br />

Der Buntsandstein ist daher in Weiach ein<br />

eigenstãndiger Aquifer.<br />

Die bereinigten Ergebnisse der hydrochemischen<br />

Analysen sind in Beilage 9.9 aufgelistet. Beilage<br />

9.15 zeigt die Charakteristik des Wassers in der<br />

Darstellung nach SCHÕLLER. Wie die graphische<br />

Darstellung verdeutlicht, handelt es sich um ein relativ<br />

stark mineralisiertes Na-(Ca)-S04-CI-Wasser.<br />

Die Mineralisierung betrãgt etwa 14.5 gIl (Beil. 9.5).<br />

Das Buntsandsteinwasser ist damit deutlich verschieden<br />

von den Muschelkalk- und Permwãssern im<br />

Hangenden bzw. Liegenden. Eine Sãttigung mit Caleit<br />

ist anzunehmen. Gegenüber Dolomit ist es jedoch<br />

leicht untersãttigt. Hinsichtlich Sulfat ist das Buntsandsteinwasser<br />

gleichermassen mit Gips und Anhydrit<br />

im Gleichgewicht. Ferner ist es leicht übersãttigt<br />

bzw. untersãttigt in bezug auf Quarz und Chalcedon<br />

(Beil. 9.7).<br />

Im regionalen Vergleich ist das Buntsandsteinwasser<br />

von Weiach den Buntsandsteinwãssern von Kaiseraugst,<br />

Riniken und Kaisten chemisch sehr ãhnlich<br />

(SCHMASSMANN et al., NTB 84-21, Kap. 6.5). Es<br />

ist deutlich verschieden von dem nur schwach mineralisierten<br />

Wasser im Buntsandstein und obersten<br />

Kristallin von Bõttstein (NTB 85-01: Kap. 8.5.5).<br />

Die 6 2 H- und 6 18 0-Werte (-60.5 bzw. -8.12°/00<br />

SMOW) liegen zwar fast auf der Niederschlagsgeraden,<br />

sind jedoch etwas hõher als in rezenten<br />

Grundwãssern in der Molasse oder im Jura (Beil.<br />

9.11). Eine Interpretationsmõglichkeit ist, dass das<br />

Wasser aus dem Buntsandstein ein Mischwasser ist.<br />

Als Komponenten kommen auf der einen Seite niedrig<br />

mineralisierte Kristallinwãsser (wie zum Beispiel<br />

im Schwarzwald) mit "leichten" Isotopenwerten in<br />

Frage. Als andere Komponente sind saline Permwãsser<br />

mit "schweren" Isotopenverhãltnissen denkbar.<br />

Eine derartige Interpretation wird durch die Ergebnisse<br />

der 6 18 0_ und 6 34 S-Bestimmungen an gelõstem<br />

Sulfat (15.2 0<br />

/00 SMOW bzw. 18.4°100 CD)<br />

unterstützt (Beil. 9.10). In die gleiche Richtung<br />

weisen die Ergebnisse der Edelgasbestimmungen,<br />

die eine Infiltrationstemperatur von etwa 6°C

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