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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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-122 -<br />

Gneise, die entsprechend ihrer minera10gischen Zusammensetzung<br />

deutlich nãher beim Biotitpunkt liegen.<br />

J ene Punkte, die links der Linie Bi-Q liegen,<br />

weisen eine etwas andere Mineralzusammensetzung<br />

auf . (mehr schwerere Minera1e). Punkte rechts der<br />

Linie Bi-Kf zeichnen sich durch einen hõheren photoelektrischen<br />

Absorptionskoeffizienten aus, was auf<br />

eine Konzentration von Elementen mit hohem Einfangquerschnitt<br />

deutet. Kalibereffekte bewirken eine<br />

Verschiebung in Richtung der Ganggesteine, da dadurch<br />

sowohl kleinere RHOB- wie auch kleinere<br />

PEF-Werte gemessen werden.<br />

FACIOLOG<br />

J eder Gesteinstyp ist durch einen mehr oder weniger<br />

speziftschen Satz physika1ischer Kenngrõssen charakterisiert.<br />

Dieser petrophysikalische "Fingerabdruck"<br />

lãsst sich jedoch bei der Vielfa1t der gefahrenen<br />

Logs meist nur noch schwierig erkennen. Da die<br />

Logs im allgemeinen quasi kontinuierliche Messungen<br />

mit diskreten Tiefenwerten (norma1erweise 6.6<br />

Aufzeichnungen/Meter) darstellen, kõnnen die Antwortsigna1e<br />

nach Tiefenintervallen zusammengefasst<br />

und interpretiert werden.<br />

Wãhrend der Vergleich von 2 und eventuell auch<br />

von 3 Logs noch mit Crossplots mõglich ist, ist zur<br />

Erfassung von n Logs, d.h. um die Werteverteilung<br />

im n-dimensiona1en Raum darzustellen, ein Computer<br />

notwendig. Dabei werden mit Hilfe statistischer<br />

Klassiftzierungsverfahren einzelne, nahe beieinanderliegende<br />

Raumpunkte zu übergeordneten, mõglichst<br />

gut abgegrenzten Punktwolken zusammengefasst,<br />

die als Elektrofacien bezeichnet werden.<br />

Bei der Berechnung des FACIOLOG der Firma<br />

Schlumberger erfolgt die Abgrenzung der Elektrofacien<br />

durch eine Cluster-Analyse (NTB 85-01: Kap.<br />

6.2.4.3). Die fertige Auswertung stellt eine Stufenfunktion<br />

dar, die für jedes Tiefenintervall die dazu<br />

ermittelte Elektrofacies angibt. Die so gewonnenen<br />

Elektrofacien werden dann bestmõglich den aus den<br />

Bohrproben erkannten Gesteinstypen zugeordnet<br />

(Kalibrierung des Faciolog). Dieses Verfahren hat<br />

den N achteil, dass es nicht ohne weiteres auf andere<br />

Bohrungen übertragen werden kann.<br />

Im Falle des Kristallins der Bohrung Weiach zeigte<br />

sich schon ba1d, dass mit diesem Vorgehen keine<br />

befriedigenden Resultate zu erzielen waren. Aus diesem<br />

Grunde wurde statt dessen eine LITHO-Analyse<br />

durchgeführt.<br />

LITHO-Analyse<br />

Die modernere LITHO-Ana1yse (nicht identisch mit<br />

dem Begriff "Litholog" in NTB 85-01) beruht auf<br />

einer Lithofacien-Datenbank. In dieser Datenbank<br />

sind die hãuftgsten Gesteinstypen mit ihren für jedes<br />

Log charakteristischen Signa1en abgespeichert. Die<br />

Grõsse der sich daraus ergebenden Volumina ist so<br />

gewãhlt, dass sowohl den geologischen (z.B. Minera1gehalt<br />

unterschiedliche Porositãt), als auch den<br />

durch die Datenerhebung entstehenden Variationen<br />

statistischer Natur Rechnung getragen wird.<br />

Das Volumen wird in der Regel umso kleiner sein, je<br />

schãrfer die petrographische Variation des betreffenden<br />

Gesteinstyps abgegrenzt werden kann. Andererseits<br />

machen sich hier in der Regel die technisch<br />

bedingten Variationen in den Antwortsignalen stãrker<br />

bemerkbar als bei grõsseren Volumina, die dann<br />

aber oft mehrere ãhnliche Gesteinstypen umfassen.<br />

Die einzelnen elektrofaciellen Volumina reprãsentieren<br />

Ellipsoide im n-dimensionalen Raum, die aus<br />

den Ellipsen aller zugehõrigen zweidimensionalen<br />

Projektionen (Crossplots) konstruiert werden.<br />

Um das LITHO-Programm anzuwenden, mussten<br />

die in Weiach vorkommenden krista1linen Lithofacien<br />

erst definiert werden, da die Schlumberger<br />

Datenbank fast ausschliesslich auf die Erfassung<br />

sedimentãrer Gesteinstypen ausgerichtet ist.<br />

Ausgehend von den GR-, THOR-, POTA-, URAN-,<br />

DT-, RHOB-, NPHI- und PEF-Logs wurden in einem<br />

ersten Schritt mit Hilfe von Crossplots jene<br />

Spuren ausgewãhlt, die eine deutliche Punktwolkenkonzentration<br />

aufweisen, d.h. auf den Achsen der<br />

Crossplots klare Hãufungen der Messwerte ergaben.<br />

J ene Logs, die keine facielle Differenzierung erlauben<br />

und daher keinen wesentlichen Beitrag liefern,<br />

blieben unberücksichtigt. Dies trifft u.a. auf das<br />

Sonic-Log (DT) zu, das, wie Beil. 6.25 zeigt, keine<br />

sehr deutllche Trennung zwischen Gneisen und Apliten<br />

ermõglichte. Man erkennt zwar eine etwas kürzere<br />

Laufzeit (hõhere Geschwindigkeit) von ca.<br />

175 J.Ls/m gegenüber einer solchen von ca. 180 J.Ls/m<br />

in den Gneisen, doch ist dieser Unterschied relativ<br />

klein. Punkte mit langer Laufzeit stammen aus ausgekesselten<br />

Bohrlochbereichen oder aus dem obersten<br />

Teil des Krista1lins.<br />

Aufgrund dieser Selektion wurden nur die THOR-,<br />

POTA-, RHOB- und PEF-Spuren verwendet. Auf<br />

das NPHI musste verzichtet werden, da dieses Log<br />

zwar gute Resultate erbracht hãtte, im gemeisselten<br />

Bohrabschnitt jedoch nicht aufgezeichnet werden<br />

konnte. Miteinbezogen wurden dagegen auch das

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