Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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Gneise, die entsprechend ihrer minera10gischen Zusammensetzung<br />
deutlich nãher beim Biotitpunkt liegen.<br />
J ene Punkte, die links der Linie Bi-Q liegen,<br />
weisen eine etwas andere Mineralzusammensetzung<br />
auf . (mehr schwerere Minera1e). Punkte rechts der<br />
Linie Bi-Kf zeichnen sich durch einen hõheren photoelektrischen<br />
Absorptionskoeffizienten aus, was auf<br />
eine Konzentration von Elementen mit hohem Einfangquerschnitt<br />
deutet. Kalibereffekte bewirken eine<br />
Verschiebung in Richtung der Ganggesteine, da dadurch<br />
sowohl kleinere RHOB- wie auch kleinere<br />
PEF-Werte gemessen werden.<br />
FACIOLOG<br />
J eder Gesteinstyp ist durch einen mehr oder weniger<br />
speziftschen Satz physika1ischer Kenngrõssen charakterisiert.<br />
Dieser petrophysikalische "Fingerabdruck"<br />
lãsst sich jedoch bei der Vielfa1t der gefahrenen<br />
Logs meist nur noch schwierig erkennen. Da die<br />
Logs im allgemeinen quasi kontinuierliche Messungen<br />
mit diskreten Tiefenwerten (norma1erweise 6.6<br />
Aufzeichnungen/Meter) darstellen, kõnnen die Antwortsigna1e<br />
nach Tiefenintervallen zusammengefasst<br />
und interpretiert werden.<br />
Wãhrend der Vergleich von 2 und eventuell auch<br />
von 3 Logs noch mit Crossplots mõglich ist, ist zur<br />
Erfassung von n Logs, d.h. um die Werteverteilung<br />
im n-dimensiona1en Raum darzustellen, ein Computer<br />
notwendig. Dabei werden mit Hilfe statistischer<br />
Klassiftzierungsverfahren einzelne, nahe beieinanderliegende<br />
Raumpunkte zu übergeordneten, mõglichst<br />
gut abgegrenzten Punktwolken zusammengefasst,<br />
die als Elektrofacien bezeichnet werden.<br />
Bei der Berechnung des FACIOLOG der Firma<br />
Schlumberger erfolgt die Abgrenzung der Elektrofacien<br />
durch eine Cluster-Analyse (NTB 85-01: Kap.<br />
6.2.4.3). Die fertige Auswertung stellt eine Stufenfunktion<br />
dar, die für jedes Tiefenintervall die dazu<br />
ermittelte Elektrofacies angibt. Die so gewonnenen<br />
Elektrofacien werden dann bestmõglich den aus den<br />
Bohrproben erkannten Gesteinstypen zugeordnet<br />
(Kalibrierung des Faciolog). Dieses Verfahren hat<br />
den N achteil, dass es nicht ohne weiteres auf andere<br />
Bohrungen übertragen werden kann.<br />
Im Falle des Kristallins der Bohrung Weiach zeigte<br />
sich schon ba1d, dass mit diesem Vorgehen keine<br />
befriedigenden Resultate zu erzielen waren. Aus diesem<br />
Grunde wurde statt dessen eine LITHO-Analyse<br />
durchgeführt.<br />
LITHO-Analyse<br />
Die modernere LITHO-Ana1yse (nicht identisch mit<br />
dem Begriff "Litholog" in NTB 85-01) beruht auf<br />
einer Lithofacien-Datenbank. In dieser Datenbank<br />
sind die hãuftgsten Gesteinstypen mit ihren für jedes<br />
Log charakteristischen Signa1en abgespeichert. Die<br />
Grõsse der sich daraus ergebenden Volumina ist so<br />
gewãhlt, dass sowohl den geologischen (z.B. Minera1gehalt<br />
unterschiedliche Porositãt), als auch den<br />
durch die Datenerhebung entstehenden Variationen<br />
statistischer Natur Rechnung getragen wird.<br />
Das Volumen wird in der Regel umso kleiner sein, je<br />
schãrfer die petrographische Variation des betreffenden<br />
Gesteinstyps abgegrenzt werden kann. Andererseits<br />
machen sich hier in der Regel die technisch<br />
bedingten Variationen in den Antwortsignalen stãrker<br />
bemerkbar als bei grõsseren Volumina, die dann<br />
aber oft mehrere ãhnliche Gesteinstypen umfassen.<br />
Die einzelnen elektrofaciellen Volumina reprãsentieren<br />
Ellipsoide im n-dimensionalen Raum, die aus<br />
den Ellipsen aller zugehõrigen zweidimensionalen<br />
Projektionen (Crossplots) konstruiert werden.<br />
Um das LITHO-Programm anzuwenden, mussten<br />
die in Weiach vorkommenden krista1linen Lithofacien<br />
erst definiert werden, da die Schlumberger<br />
Datenbank fast ausschliesslich auf die Erfassung<br />
sedimentãrer Gesteinstypen ausgerichtet ist.<br />
Ausgehend von den GR-, THOR-, POTA-, URAN-,<br />
DT-, RHOB-, NPHI- und PEF-Logs wurden in einem<br />
ersten Schritt mit Hilfe von Crossplots jene<br />
Spuren ausgewãhlt, die eine deutliche Punktwolkenkonzentration<br />
aufweisen, d.h. auf den Achsen der<br />
Crossplots klare Hãufungen der Messwerte ergaben.<br />
J ene Logs, die keine facielle Differenzierung erlauben<br />
und daher keinen wesentlichen Beitrag liefern,<br />
blieben unberücksichtigt. Dies trifft u.a. auf das<br />
Sonic-Log (DT) zu, das, wie Beil. 6.25 zeigt, keine<br />
sehr deutllche Trennung zwischen Gneisen und Apliten<br />
ermõglichte. Man erkennt zwar eine etwas kürzere<br />
Laufzeit (hõhere Geschwindigkeit) von ca.<br />
175 J.Ls/m gegenüber einer solchen von ca. 180 J.Ls/m<br />
in den Gneisen, doch ist dieser Unterschied relativ<br />
klein. Punkte mit langer Laufzeit stammen aus ausgekesselten<br />
Bohrlochbereichen oder aus dem obersten<br />
Teil des Krista1lins.<br />
Aufgrund dieser Selektion wurden nur die THOR-,<br />
POTA-, RHOB- und PEF-Spuren verwendet. Auf<br />
das NPHI musste verzichtet werden, da dieses Log<br />
zwar gute Resultate erbracht hãtte, im gemeisselten<br />
Bohrabschnitt jedoch nicht aufgezeichnet werden<br />
konnte. Miteinbezogen wurden dagegen auch das