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Deutsch (27.2 MB) - Nagra

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7. BOHRLOCHSEISMIK, BOHRLOCHGRAVIMETRIE,<br />

GEOTHERMIE<br />

7.1 BOHRLOCHSEISMIK<br />

7.1.1 Check Shot Survey<br />

. 7.1.1.1 Allgemeines<br />

Der Check Shot Survey dient zur Ermitt1ung von<br />

Laufzeit - und Geschwindigkeits-Tiefenfunktionen.<br />

Durch Anregung von seismischen Signalen in der<br />

Nãhe des Bohrlochmundes und das stufenweise Absenken<br />

einer Geophonsonde im Bohrloch selbst werden<br />

die vertikalen Laufzeiten der seismischen Wellen<br />

für die verschiedenen Tiefenbereiche einer Bohrung<br />

gemessen. Mit Hilfe dieser Laufzeiten kann<br />

dann die Tiefenumrechnung ref1exionsseismischer<br />

ProfIle erfolgen. Weiter kann damit das Sonic-Log<br />

(BHC, SLT: vgl. NTB 85-01) geeicht und auf das<br />

seismische Referenzniveau (= 500 m ü.M.) bezogen<br />

werden.<br />

Das Prinzip der Check Shot-Messung ist im<br />

NTB 85-01 (S. 122) und im NTB 84-15 (S. 75ff) ausführlich<br />

beschrieben.<br />

7.1.1.2 Laufzeitkurve (t/z-Kurve)<br />

In der Beilage 7.1 ist die korrigierte Laufzeitkurve<br />

für die Bohrung Weiach dargestellt. Sie reprãsentiert<br />

die auf das seismische Referenzniveau bezogene vertikale<br />

Laufzeit seismischer Wellen als Funktion der<br />

Tiefe. Man erkennt bis zur Basis der Verwitterungsschicht<br />

eine lineare Zunahme dieser Laufzeit, en t­<br />

sprechend der für diesen Bereich angenommenen,<br />

konstanten Korrekturgeschwindigkeit von 3'000 m/s.<br />

Im Tertiãr verflacht die Steigung der Kurve bis in<br />

eine Tiefe von ca. 120 m unter Terrain, um dann wieder<br />

stetig steiler zu werden. Dies zeigt, dass die<br />

Durchschnittsgeschwindigkeiten im oberen Teil der<br />

Molasse deutlich unter 3'000 m/s liegen, wãhrend sie<br />

im unteren Drittel wieder Werte dieser .GrÕssenordnung<br />

erreichen. Dies dürfte vor allem durch den<br />

nach unten sukzessive zunehmenden Kompaktionsund<br />

Diagenesegrad, zudem aber auch durch die<br />

lithologische Zusammensetzung der U nteren Süsswassermolasse<br />

bedingt sein, da der siltig-tonige<br />

Anteil nach unten auf Kosten der aufgelockerten<br />

kaum zementierten Sandpartien deutlich zunimmt.<br />

Im Bereich des Mesozoikums zeigt die t/z-Kurve<br />

einenleicht S-fõrmigen Verlauf. Die Abschnitte mit<br />

grõsserer Steigung im oberen Malm und vom tiefsten<br />

Keuper bis in den mittleren Muschelkalk verdeutlichen<br />

die hohen Geschwindigkeiten dieser Gesteine<br />

(Kalke, Dolomite und Evaporite). Dazwischen ist<br />

vom unteren Malm (Effmger Schichten) bis in den<br />

Keuper hinein und vom unteren Muschelkalk bis ins<br />

obere Perm der Kurvenverlauf deutlich f1acher, weil<br />

hier tonreiche Gesteine mit geringeren Geschwindigkeiten<br />

dominieren.<br />

Im Permokarbon wie auch im Kristallin verlãuft die<br />

t/z-Kurve mit annãhernd konstanter Steigung, da die<br />

Geschwindigkeiten relativ wenig variieren. Der<br />

Übergang vom Karbon ins Kristallin zeichnet sich<br />

durch einen leichten Knick im Kurvenverlauf ab,<br />

welcher durch die Geschwindigkeitserhõhung beim<br />

Übergang ins Kristallin verursacht wird.<br />

7.1.1.3 Geschwindigkeits-Tiefenfunktionen<br />

(v/z-Kurven)<br />

Aus den Daten des Check Shot Surveys und der eingepassten<br />

Laufzeitkurve des Sonic-Logs lassen sich<br />

verschiedene Geschwindigkeits-Tiefenfunktionen<br />

ableiten (siehe NTB 84-15). Die wichtigeren Kurven<br />

sind in Beilage 7.2 dargestellt. Der Vergleich des<br />

kalibrierten Sonic-Logs mit dem lithostratigraphischen<br />

Profil (Bei!. 6.1) zeigt im allgemeinen eine<br />

gute Korrelierbarkeit.<br />

Die Durchschnittsgeschwindigkeit VA. stellt eine<br />

direkt gemessene Grõsse dar und dient der Tiefenumrechnung<br />

seismischer Daten. Sie kann als die<br />

durchschnitt1iche Geschwindigkeit einer seismischen<br />

Welle betrachtet werden, welche die Strecke vom<br />

seismischen Referenzniveau bis zur jeweiligen Tiefe<br />

z durchlaufen hat. Die RMS (Root Mean Square)­<br />

Geschwindigkeit entspricht im Fall horizontaler<br />

Schichtlagerung der Stapelgeschwindigkeit (siehe<br />

NTB 84-15: S. 18ff, S.79).

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