Deutsch (27.2 MB) - Nagra
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Mittel 0.46 m/h Bohrfortschritt und 14.3 m/Krone<br />
Bohrstreeke). Die versuehsweise eingesetzten Rollenkronen<br />
( 8 112") erbrachten mit 0.90 m/h zwar<br />
relativ hohe Bohrfortschritte; sie verbrauehten sich<br />
jedoeh sehr raseh und führten zudem zu hohen<br />
Kernverlusten, sehr schlechter Kernqualitãt und<br />
einer ãusserst unregelmãssigen Bohrloehwand, so<br />
dass sehr raseh von ihrem weiteren Einsatz Abstand<br />
genommen wurde. Die in Bõttstein festgestellten<br />
guten Bohrfortsehritte und -leistungen für Rollenmeissel<br />
konnten in Weiach bestãtigt werden.<br />
Infolge des Zermah1ens des kristallinen Bohrgutes<br />
dureh die imprãgnierten Diamantkronen in feinste<br />
Korngrõssenklassen und durch stark turbulente Strõmungsverhãltnisse<br />
im Ringraum wirkte sieh die reduzierte<br />
Austragsfãhigkeit nicht naehteilig aus. Die<br />
auch in Weiaeh weitergeführten Evaluationsarbeiten<br />
für ein ideales Gewindefett erbrachten keine grundlegend<br />
neuen Erkenntnisse. Das bereits in Bõttstein<br />
bewãhrte Fett "Liquid O-Ring" erwies sieh als der<br />
beste Kompromiss bezüglich Sehmierleistung und<br />
minimalem chemischen Einfluss auf das Grundwasser.<br />
4.7.3 Bohrspülung im KristaIlinabschnitt<br />
(2'020.4-2'482.2 m)<br />
Wãhrend die obersten 47 m des Kristallins (bis<br />
2'067.0 m Teufe) noch mit der herkõmmliehen Ton<br />
Süsswasserspülung abgebohrt wurden, kam für den<br />
restliehen Teil des Kristallins doppelt getracertes<br />
deionisiertes Wasser als Spülmedium zum Einsatz.<br />
Dies gesehah, wie sehon in Bõttstein, hauptsãehlieh<br />
aus zwei Gründen:<br />
- Weil das Kristallingestein teilweise nur sehr geringe<br />
Permeabilitãt aufweist, hãtte bei Verwendung<br />
herkõmmlicher Diekspülung die Gefahr einer<br />
irreversiblen Verstopfung der feinen Klüfte<br />
und Poren bestanden, wodureh die Ergebnisse<br />
hydrauliseher Tests verfãlseht worden wãren.<br />
- Weil der Einsatz von normalem, auf der Bohrstelle<br />
verfügbarem Leitungswasser dureh seinen<br />
hOhen Karbonatgehalt die Resultate der Isotopenanalysen<br />
(speziell 14 C) hãtte verfãlsehen kõnnen,<br />
musste deionisiertes Wasser verwendet werden.<br />
Naeh dem Umstellen der Spülung auf deionisiertes<br />
Wasser wurden folgende Beobachtungen gemaeht:<br />
- Verminderung des Kerngewinns und der Kernqualitãt<br />
- geringere Austragsfãhigkeit der Bohrflüssigkeit<br />
und sehnelleres Sedimentieren des Bohrgutes auf<br />
die Bohrloehsoh1e bei Zirkulationsstillstãnden,<br />
erhõhte Abrasivitãt zwisehen Bohrloehwand und<br />
Gestãnge,<br />
- kürzere Lebensdauer der Kerngerãte dureh Absenz<br />
reibungsmindernder Spülungskomponenten,<br />
- erhõhte Korrosion am gesamten Bohrwerkzeug.<br />
4.7.4 Kernverluste und KernquaIitãt<br />
Die Kernverluste sind auf den Beilagen 5a-e und 6.1<br />
(Lithologisehe Profile 1:1'000) graphisch dargestellt.<br />
Die fast durchgehend gekernte Bohrung Weiaeh ermõglichte<br />
es, Kernverluste, Kernqualitãt und durchschnittliehe<br />
Kernmarseh1ãngen in Abhãngigkeit von<br />
durchteuftem Gestein und eingesetzter Bohrspülung<br />
zu untersuehen. Dazu wurden die Gesteine in die<br />
Klassen Karbonate/Evaporite, klastische Sedimente,<br />
spezielle Sedimente (nieht zementierte Sande, Kohle),<br />
Gneise sowie Aplite/Granitaplite unterteilt.<br />
Innerhalb der einzelnen Klassen erfolgte zudem eine<br />
Einteilung naeh der Hãrte bzw. dem Tongehalt der<br />
Gesteine.<br />
Aus Figur 4.2 ist ersiehtlieh, dass<br />
- zunehmende Gesteinshãrte die Kernlãngen verkürzt,<br />
ohne die Kernverluste wesentlieh zu beeinflussen.<br />
Dieser Trend ist bei klastisehen Sedimenten<br />
sehwãeher rus bei Karbonaten und Evaporiten.<br />
die speziellen Sedimente aufgrund ihrer Lithologie<br />
nur mit grossen Verlusten erbohrt werden<br />
konnten. Eine Verbesserung ist hier nur dureh<br />
den Einsatz anderer Bohrverfahren erreiehbar.<br />
- im Kristallin die hãrteren Aplite eine markante<br />
Verkürzung der Kernlãngen, jedoeh keine Kernverluste<br />
zur Folge haben.<br />
- im Kristal1in beim Übergang von Ton-Süsswasserspülung<br />
zu deionisiertem Wasser sieh die<br />
Kernlãngen praktiseh halbieren und dazu noeh<br />
erhebliehe Kernverluste auftreten.<br />
Für zusãtzliehe Informationen sei auf NTB 86-06,<br />
Beilage 9.8 verwiesen.